Kehl

Klotters Nachlass geht an die Stadt Kehl

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23. Juni 2012
Stadt Kehl - Archiv- und Museumsleiterin Ute Scherb ist gerade dabei, den Nachlass von Klara Klotter zu sichten. Hier ein Gemälde in Öl, das die frühere Kehler Stadträtin zeigt.

Stadt Kehl - Archiv- und Museumsleiterin Ute Scherb ist gerade dabei, den Nachlass von Klara Klotter zu sichten. Hier ein Gemälde in Öl, das die frühere Kehler Stadträtin zeigt.

Sie war eine gute Schülerin, eine begabte Zeichnerin. Sie hatte ein großes Herz und ein offenes Haus: Klara Klotters Familie hat einen großen Teil des Nachlasses der früheren Kehler Stadträtin, die am 13. Januar im Alter von knapp 92 Jahren gestorben ist, dem Stadtarchiv überlassen.

Kehl (red/kk). Klara Klotter

war in jeder Hinsicht eine besondere Frau: »Sekretärin« steht

in ihrem »Personen-Ausweis«, der ihr 1945 auf Deutsch und Französisch in Offenburg ausgestellt wurde. 1939 hatte Klara Klotter Spanisch gelernt und an der Bachschule in Leipzig eine Dolmetscher-Ausbildung absolviert und diese – wie schon in der Schule – mit hervorragendem Noten abgeschlossen. Ob Zeugnisse, Belobigungen für »besonders gute Schulleistungen«, Reisepass oder die Deutsche Kennkarte: Klara Klotter hat offizielle Dokumente und persönliche Schätze systematisch gesammelt.

In der Mappe mit den Bildern aus ihren Jugendjahren finden sich Zeichnungen, die sie im Alter zwischen 13 und 17 Jahren angefertigt hat. Ordner voller Unterlagen im Stadtarchiv belegen auch das politische Wirken der Klara Klotter: 26 Jahre Gemeinderatsarbeit passen in vier Ordner – inklusive ihrer ehrenamtlichen Stellvertreterarbeit für den OB. Wahlplakate von 1984 hat sie gerollt aufbewahrt, so dass sie unversehrt ins Stadtarchiv eingehen. Ansichtskarten und Dankesbriefe geben Zeugnis von dauerhafter freundschaftlicher Verbundenheit zwischen der engagierten Helferin und ihren Schützlingen.

Spanischer Schützling

Als 1961 die ersten Spanier nach Kehl kommen, ist es Klara Klotter, die sich ihrer annimmt und hilft, wo sie nur kann. Antonio Angel, einer ihrer Schützlinge und Freunde, malt sie 1967 in Öl. Klara Klotter hat das Bild sehr geschätzt. Es hing bis zuletzt in ihrem Wohnzimmer.

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Ansichtskarten von spanischen Stränden finden sich in ihrem Nachlass – nicht der Bilder, sondern der freundschaftlichen und warmen Worte wegen, die auf dem Postwege in spanischer Sprache nach Kehl geschickt wurden.

Archiv- und Museumsleiterin Ute Scherb, die derzeit den Nachlass sichtet und aufbereitet, hat Klara Klotter noch zu Lebzeiten besucht und lange mit ihr gesprochen. Die damals 90-Jährige hatte sie eingeladen, als Ute Scherb die Ausstellung über Kehl im Kaiserreich vorbereitet hat.

Damals hatte Klara Klotter ihr bereits die Ordner mit den Unterlagen über die Entstehung der Partnerschaft mit Montmorency überreicht. Die abgehefteten Dokumente zu ihrer politischen Arbeit wollte sie noch behalten, vor der Übergabe durchgehen und sortieren. Am Ende hat Klara Klotter die wohlgeordneten Unterlagen der früheren OB-Sekretärin Martha Lott übergeben, verbunden mit dem Wunsch, dass sie nach ihrem Tode ans Stadtarchiv gehen.

High-Heels-Hausschuhe

Klara Klotter war eine kleine Frau von Statur: 1,56 Meter oder 1,58 Meter groß – in offiziellen Ausweisdokumenten variiert die Größe. Sie trug meist – und bis ins hohe Alter hinein –

Schuhe mit hohen Absätzen. Auch zu Hause. Dazu schicke und modische Kleidung, wie ungezählte Fotos beweisen.

Eines der Kleider und die Hausschuhe mit High Heels gehen ebenfalls in den Bestand des Kehler Museums über. Damit unterstützt die Familie in großzügiger Weise den Wunsch Ute Scherbs, möglichst aussagekräftige Erinnerungsstücke an die für die Kehler Geschichte so bedeutende Persönlichkeit in der städtischen Sammlung zu bewahren, wie die Stadtverwaltung mitteilt.

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