Ortenauer Landrat Frank Scherer besucht Kehler Rathaus
Der Ortenauer Landrat Frank Scherer hat der Stadt Kehl einen Besucht abgestattet. Im Rathaus unterhielt er sich mit Mitgliedern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats über brennende Themen.
Landrat Frank Scherer bedankte sich bei seinem jüngsten Besuch im Kehler Rathaus laut Pressemitteilung der Stadtverwaltung für die Zusammenarbeit bei der Unterbringung von Flüchtlingen und die gute Kommunikation. »Das ist wichtig bei diesem herausfordernden Thema«, so Scherer laut Pressetext. Der Landrat glaubt, dass die Zahl von 800 Flüchtlingen, die derzeit pro Monat in den Ortenaukreis kämen, noch ansteigen werde. »Wir arbeiten mit Hochdruck daran, allen Menschen, die zu uns kommen, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Dafür benötigen wir weitere kommunale Flächen und Ausweichmöglichkeiten, auch in Gemeinden, die bislang keine Flüchtlinge aufgenommen haben.«
Der Landrat lobte außerdem die Modernisierungsarbeiten am Kehler Krankenhaus und betonte, dass sich die Schließung der Geburtshilfe wirtschaftlich betrachtet positiv ausgewirkt habe. Die Zusammenarbeit der Kehler Abteilung mit der Frauenklinik in Offenburg hat sich in seinen Augen bewährt. Zudem sei das Leistungsspektrum im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie durch die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten erheblich erweitert worden. Scherer: »450 Fälle wurden dadurch 2014 zusätzlich versorgt.«
Auch den Bildungsbereich streifte der Landrat. Er verteidigte laut Pressemitteilung die Abgabe der Bereiche »Kfz-Technik« und »Berufskraftfahrer« an den Beruflichen Schulen Kehl.
»Mit den Industriemechanikern und dem Kaufmännischen Berufskolleg II konnten wir dafür einen gelungen Ausgleich schaffen.« Scherer begrüßt eine Positionierung der Beruflichen Schulen Kehl als deutsch-französisches Kompetenzzentrum. OB Toni Vetrano wies darauf hin, dass einige der Räume der Beruflichen Schulen »suboptimal« seien – zum Beispiel die, in denen das Wirtschaftsgymnasium untergebracht sei. Es gehe ihm nicht darum, »mehr zu fordern«, meinte der OB bezogen auf das Raumangebot, vielmehr müsse »Vorhandenes optimiert werden«.
Besseres Breitband
Den Vorsitzenden der Fraktion Grüne/Frauen/Jugend, Wolfgang Maelger, beschäftigte die Verbesserung der Ortenauer Breitbandversorgung. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahrzehnts eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 50 Mbits zu haben, antwortete ihm Scherer. Dies soll über ein sogenanntes Backbone-Netz geschehen, an dessen Finanzierung der Landrat die Städte und Gemeinden im Kreis gerne beteiligen würde, das im Besitz des Kreises bleiben und an die entsprechenden Anbieter verpachtet werden soll. Pro Kommune solle es zwei Übergabepunkte geben, deren Platzierung die Städte und Gemeinden selber festlegen könnten.
CDU-Fraktionsvorsitzender Richard Schüler bemängelte, dass beim Bau der L98 in Richtung Pflimlin-Brücke die Lkw-Parkplätze vergessen worden seien. Die Lastwagenfahrer nutzten nun die Gewerbegebiete für Mittags- und Ruhepausen – nachts und an den Wochenenden seien diese kaum noch zugänglich, so viele Lastwagen stünden dort, berichtete er. Außerdem werde in diesem Zusammenhang viel Müll im Freien entsorgt. Er bat den Landrat, das Thema beim Regierungspräsidium anzusprechen.