Acht Kehler Grundschulkinder, die regelmäßig an der Leseförderung der Gemeinwesenarbeit (GWA) Kehl-Dorf teilnehmen, haben jetzt ein besonderes Lese-Erlebnis gehabt: Im neuen Lesezelt des Deutschen Roten Kreuzes, das auf dem Gelände der GWA Station machte, verbrachten sie einen gemütlichen Abend, lauschten Geschichten und übten selbst das Lesen und Vorlesen.
»Unsere Projekte greifen hervorragend ineinander«, ist Cornel Happe, Leiter der GWA Kehl-Dorf, überzeugt. Denn Lesenachmittage finden in der GWA in der Schutterstraße 86 jeden Freitag statt: Jungen und Mädchen aus der Hausaufgabenbetreuung, die in dem Viertel wohnen oder zur Schule gehen, schnappen sich ein Sitzkissen, einen Liegestuhl oder einen Sofaplatz und lauschen einer Vorleserin oder greifen selbst zum Buch. Der Kreisverband Kehl des Deutschen Roten Kreuzes hat wiederum das Projekt »KiBiZ Kinder Bildung Zukunft« in sein Angebot aufgenommen, bei dem die Lese- und Sprachkompetenzen von Kindern gefördert werden. Ehrenamtliche Lesepaten lesen mit ihren Patenkindern, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, einmal pro Woche. Zusätzlich werden im mobilen KiBiZ-Lesezelt Lesenachmittage an verschiedenen Orten angeboten. »Die Kinder haben so die Möglichkeit, sich mit der Sprache und den Büchern zu beschäftigen«, sagt Maria Schütz, Diplom-Pädagogin und zuständig für das Projekt KiBiZ, »und sie haben Spaß dabei«. Den Besuch in der Schutterstraße organisierte sie zusammen mit Ursula Raab-Knauer von der GWA: Sie luden die Kinder gemeinsam ein, bauten das Zelt auf und wählten die Bücher aus dem Bestand der GWA aus.
    Im Zelt lasen Ursula Raab-Knauer und Maria Schütz den Kindern zunächst aus den Büchern vor. Nach und nach trauten sich aber auch die Jungen und Mädchen selbst, zum Buch zu greifen und den anderen daraus vorzulesen, wie die Stadtverwaltung mitteilt.
Wer das nicht wollte, suchte sich ein Buch aus und las es leise für sich. Thema des Abends war die Freundschaft, weshalb auch das Buch »Freunde« von Helme Heine vorgestellt wurde. »Es hat den Kindern richtig viel Spaß gemacht«, sagt Ursula Raab-Knauer. »So eine Aktion hilft, den Wortschatz zu verbessern und das Lesen zu trainieren.« Außerdem hätten die Jungen und Mädchen es spannend gefunden, den Leseabend in einem gemütlichen Zelt zu verbringen. »Die Kinder haben gut zugehört und die Geschichten kommentiert«, ist auch Maria Schütz begeistert. »Wenn einer etwas nicht verstanden hat, haben sie es sich gegenseitig erklärt. Es war ein fröhlicher Leseabend.«