Willstätt - Legelshurst

Legelshurst: Runder Tisch für »Neue Mitte«

Richard Lux
Lesezeit 3 Minuten
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20. November 2014

(Bild 1/2) Das Anwesen in der Schierengstraße 1 in Legelshurst wird laut Gemeinderatsbeschluss komplett abgerissen. Hier entsteht die »Neue Ortsmitte Legelshurst«. ©Richard Lux

Ein runder Tisch soll in die Planungen zur Gestaltung der »Neuen Ortsmitte Legelshurst« mit einbezogen werden. Das ist ein Ergebnis der gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat Willstätt und Ortschaftsrat Legelshurst. Zuvor hatte der Gemeinderat einstimmig für den Abbruch der bestehenden Gebäude votiert.

Willstätt-Legelshurst. In Legelshurst wird in Sachen »Neue Ortsmitte« in nächster Zeit bestimmt der »runde Tisch« ein wichtiges Thema sein: Wie groß wird die Runde? Wer wird darin vertreten sein und welchen neutralen Moderator sucht die Verwaltung aus? Fragen, die bereits nach der gemeinsamen Sitzung des Willstätter Gemeinderats und dem Ortschaftsrat Legelshurst im Raum standen.

Circa 50 Zuhörer waren am Montag in den Legelshurster Rathaussaal gekommen. Und sie wussten dann um 20.45 Uhr in der um 19 Uhr begonnenen Sitzung, was Sache ist: Einstimmig votierte für eine Neubebauung der künftigen »Neuen Ortsmitte« in Legelshurst.
Eigentlich kam dieses klare Ergebnis nach den doch kontroversen Wortmeldungen in der vorrausgegangen Diskussion etwas überraschend. Vor der Diskussion wurden die Ergebnisse einer vom Gemeinderat im Juli in Auftrag gegebenen bautechnischen Untersuchung der vorhandenen Bausubstanz erläutert. In dieses Gutachten war eine Machbarkeitsstudie einbezogen, inwieweit das vorgesehene Raumprogramm für das Gemeinschaftshaus in den Bestandsgebäuden realisiert werden könnte.

Über die Schadensgutachten informierte die Sachverständige Gabriele Ebert. Die Instandsetzungskosten zur Herstellung der erhaltenswerten Bauteile würden für das Wohn- und Scheunengebäude nach ihrer Schätzung 700 000 Euro betragen. Die Machbarkeitsstudie der Architektin Ulrike Gerth zeigte, dass die Umsetzung des gewünschten Raumprogramms in der Gebäudehülle der Scheune möglich ist. Auf Grundlage der Kostenkennwerte der Neubauvariante (1 240 000 Euro) ermittelte die Planerin eine vergleichbare Gebäudeplanung unter Einbeziehung des bestehenden Scheunengebäudes und kam dabei auf Gesamtkosten von 1 675 000 Euro.

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Die zahlreichen Wortmeldungen in der folgenden Diskussion betrafen neben Fragen zur Machbarkeitsstudie natürlich auch das Finanzielle. Bürgermeister Marco Steffens gefiel zum Beispiel das Gebäude im Gebäude als pfiffige Idee – allerdings mit der Frage, ob man so ähnlich auch einen günstigeren Neubau planen könnte.

Peter Scheffel merkte in einer seiner Wortmeldungen an, dass die Zwickmühle entstanden sei, weil im Dorf nach der Vorstellung im Juli Befürchtungen aufkamen, das neue Gebäude passe nicht stimmig ins Ortsbild. Reinhard Jockers wies darauf hin, dass man sich nach mehrheitlicher Beratung für das kostengünstige neue Gebäude entschieden hatte und erinnerte wegen der Zuschüsse auch an die Zeitvorgabe, denn das ganze Projekt soll im September 2016 abgerechnet sein.

»Kein Geld verbrennen«

Beifall von den Zuhörern bekam Volker Mehne, der aus seiner Erfahrung als Zimmermann von der teureren Machbarkeitsstudie abriet. Da einige Wortmeldungen auf eine Verschiebung der Abstimmung zielten, forderte Ortschaftsrat Hans Knobloch den Gemeinderat zur Entscheidung auf und dabei die Kosten zu beachten, was für ihn heißt: »Kein Geld verbrennen, damit andere wichtige Projekte in der Gemeinde nicht zurück gestellt werden müssen.«
Gegen den Vorschlag von Bürgermeister Steffens, den Deckel doch zuzumachen und abzustimmen, gab es dann auch keine Einwände. Das anfangs erwähnte Abstimmungsergebnis wurde vom Großteil der Zuhörer mit Applaus zur Kenntnis genommen.

Stichwort

Beschluss »Neue Ortsmitte«

Einstimmig hat der Willstätter Gemeinderat in der Sitzung am Montag in Legelshurst den in drei Punkte gegliederten Beschluss zur »Neuen Ortsmitte Legelshurst« gefasst.
◼ Das Gebäude Schierengstraße 1 wird einschließlich aller Bauteile komplett abgebrochen.
◼ Zur Konkretisierung der Projektergebnisse für das Dorfgemeinschaftshaus und für die Platzgestaltung wird ein extern moderierter runder Tisch eingerichtet.
◼ Die weitere Projektbearbeitung erfolgt durch das Büro Gerhardt aus Karlsruhe auf Basis der dem Gemeinderat in der Juli-Sitzung 2014 vorgestellten Planung unter Einbeziehung der durch den runden Tisch erarbeiteten Planungsvorgaben.

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