Leitungswechsel zum Jubiläum
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche beging die »Hospizgruppe Kehl/Hanauerland« am Sonntag ihr zehnjähriges Bestehen. Gleichzeitig übergab Isolde Hanna Stecher die Leitung nach zehn Jahren an Elke Spanier und Heike Lehmann. Künftig wird die Gruppe »Hospizgruppe Kehl und Rheinau« heißen.
Zehnjähriges Bestehen, Leitungswechsel und neuer Name: Drei Gründe, die für die ökumenische »Hospizgruppe Kehl/Hanauerland« Anlass waren, in der Martin-Luther-Kirche in Kehl-Sundheim mit dem evangelischen Dekan Günter Ihle und der katholischen Gemeindereferentin Elvira Rich-Armas einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern.
Die scheidende Leiterin der Hospizgruppe, Isolde Hanna Stecher, erinnerte im Gottesdienst an die Anfänge der Hospizarbeit im Raum Kehl: Sie begann 1993 mit einem Gesprächskreis zum Thema Sterben und Tod, den Joachim Kubitza angeregt hatte, der damals für die Senioren-Info der Stadt Kehl arbeitete und heute beim Pflegestützpunkt Ortenau/Kehl beschäftigt ist.
2006 entstand die ökumenische Hospizgruppe Kehl, die es sich zur Aufgabe machte, schwerkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörige im Raum Kehl zu begleiten. Isolde Hanna Stecher und Ellen Wagner, die ersten Leiterinnen, ließen sich bei den Maltesern dazu als ehrenamtliche Sterbebegleiter ausbilden.
Meist seien es eigene positive wie negative Erfahrungen vom Sterben in der Familie oder dem Freundeskreis, die Menschen motivierten, »Fremde in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen«, sagte Stecher.
Sie übergab nach zehn Jahren die Leitung an Elke Spanier, Ansprechpartnerin für Kehl, und Heike Lehmann, Ansprechpartnerin für Rheinau. Elke Spanier ist Krankenschwester mit Zusatzausbildung in Palliativ Care, Koordination und Führen und Leiten von Hospizdiensten. Heike Lehmann ist Arzthelferin, ausgebildete Hospizhelferin und Prädikantin. Stecher bleibt aber der Gruppe als ehrenamtliche Begleiterin erhalten. Aus diesem Anlass wurde der Name in »Hospizgruppe Kehl und Rheinau« umbenannt. Die Gruppe umfasst zwölf ehrenamtliche, zur Hospizbegleiterin ausgebildete Frauen.
Ausgehend von der Geschichte der »Emmaus-Jünger« aus dem Lukas-Evangelium würdigten Ihle und Elvira Rich-Armas in ihren Predigten die Arbeit der Hospizgruppe. In dem Evangeliumstext lasse Christus die durch den Tod von Jesus enttäuschten Emmaus-Jünger nicht in dieser Situation, so Rich-Armas. Christus gehe ihnen nach, schließe zu ihnen auf, trete auf sie zu, gehe mit ihnen. Nachgehen, Aufsuchen, Mitgehen, Wegbegleitung; dieses Kennzeichen Jesu sei ein zutiefst christliches Anliegen, das sich die Hospizbewegung zu eigen gemacht habe. »Sie in der Hospizarbeit begleiten Menschen auf dem letzten Stück ihres Lebensweges. Sie gehen mit, genauso wie eben beschrieben und erfüllen damit eine wichtige Aufgabe. Sie geben Halt und sind mit wachem Auge und warmen Herzen einfach da«, so Rich-Armas.
Für Dekan Ihle sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Hospizgruppe »Botinnen und Boten des Lebens. In ihrem Dienst kommt für mich der Wille Gottes zum Ausdruck«. Gott wolle, dass Leben gelingt in Zeit und Ewigkeit. Gerade an den Grenzen und Übergängen brauche es da eine besondere Gestaltung und Begleitung. Denn »da, wo wir selber nicht in der Lage sind, zu gestehen oder wo wir uns alleine fühlen, da braucht es um so mehr Menschen, die meinen Weg mitgehen«, sagte Ihle.
Kontakt: Tel. 0175/34 84 780 (E. Spanier) und Tel. 0172/71 54 620 (H. Lehmann) und hospizgruppe-kehl-rheinau@t-online.de.
Die Aus- und Fortbildung und weitere Kosten werden durch Spenden finanziert – Kontoverbindung: Evangelisches Verwaltungs- und Serviceamt Kehl, IBAN: DE 44 66 45 18 62 00 00 01 62 13, Hinweis: Hospiz.