Kehl

Leser fordern mehr Blitzer

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23. Januar 2015

Waltraud Ruschmann (links) und Marlene Fiscus, Anwohnerinnen der Schulstraße, stehen an der Ecke Kasernenstraße, die verkehrsberuhigt ist, aber an der sich etliche Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten scheinen. ©Martin Egg

Leser der Kehler Zeitung machen darauf aufmerksam, dass in der Schulstraße, der Vogesenallee und der Jahnstraße gerast werde. Sie fordern die Stadtverwaltung auf, in den genannten Bereichen konsequent die Geschwindigkeit zu überwachen und – im Fall der Vogesenallee – eine Tempo-30-Zone einzurichten, um die Schüler zu schützen.

Kehl. »Blitzt die Stadt Kehl zu viel oder zu wenig? An welcher Stelle des Stadtgebiets wünschen Sie sich vielleicht sogar einen Blitzer?«, hatte die Kehler Zeitung vergangene Woche die Leser um ihre Meinung gebeten. Und die ließen sich nicht lange bitten – schon bald hatte die Redaktion mehrere Zuschriften vorliegen.
Schulstraße/Kasernenstraße
Waltraud Ruschmann, Anwohnerin der Schulstraße 36 b, und Hauseigentümerin Marlene Fiscus machen auf die Situation in der Schulstraße/Ecke Kasernenstraße aufmerksam. Im Kreuzungsbereich hat die Stadt eine nur wenige Meter lange Spielstraße eingerichtet – ein »stadtplanerisches Heldenstück«, spottet Ruschmann. An die eigentlich vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halte sich kaum einer der Autofahrer, beobachten die beiden Damen, wenn sie sich von ihrer Wohnung aus auf in die Stadt machen, immer wieder.
Waltraud Ruschmann ärgert sich außerdem über die Aggressivität vieler Autofahrer: »Was wollen Sie? Sie haben zu warten«, soll ihr der Mann am Steuer eines viel zu schnellen Wagens einmal durchs heruntergekurbelte Fenster und mit erhobenem »Stinkefinger«
zugerufen haben, als Waltraud Ruschmann vor ihm mit den beiden Enkeln an der Hand die Straße überqueren wollte. »Nachts, wenn sie aus ihren Bistros kommen, brettern hier viele mit 100 Sachen durch«, sagt die Kehlerin, und Marlene Fiscus ergänzt: »Eigentlich ist es ein Wunder, dass hier nicht schon etwas passiert ist.« Beide wünschen sich, dass an der Ecke Schulstraße/Kasernenstraße regelmäßig die Geschwindigkeit überwacht wird, denn: »Nur über den Geldbeutel kann man die Leute zu besserem Verhalten erziehen!«
Vogesenallee
Rolf Molitor aus der Röntgenstraße macht dagegen auf die Verkehrssituation in der Vogesenallee in Höhe des Einstein-Gymnasiums und der Tulla-Realschule aufmerksam. Hier war in den 1990er-Jahren eine Schülerin von einem Auto erfasst und getötet worden. »Ich denke, dass auch hier ein Blitzgerät gut angebracht wäre. Wenn man sieht, was da morgens zwischen 7 und 8 Uhr und mittags zwischen 12 und 13 Uhr für ein Verkehr herrscht, muss man sich wundern, dass hier noch nicht mehr passiert ist.« 60 Prozent aller Autofahrer, schätzt Molitor, sind an dieser Stelle mit mehr als 50 km/h unterwegs – nachts sollen manche sogar 80 bis 100 Stundenkilometer schnell sein. Er macht deshalb den Vorschlag, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in einem Bereich von 100 Meter vor der Realschule bis 100 Meter hinter dem Gymnasium auf 30 km/h zu reduzieren.
Jahnstraße
Oft zu schnell sind die Autofahrer auch in der Jahnstraße – so empfindet es jedenfalls unser Leser Wim Skibba: »Und zwar in dem Teil, in dem Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. Vor allem morgens, wenn viele ihre Kinder zur Falkenhausenschule oder zum St.-Bernhard-Kindergarten bringen, besteht Gefahr für alle Nicht-Autofahrer und Eile bei vielen Autofahrern.« Gleiches gelte für die Tempo-30-Zone vor dem Krankenhaus.

Stichwort

Stellungnahme der Stadt zu den von den Lesern genannten neuralgischen Punkten

Gerlinde Ulrich, Leiterin des Bereichs Verkehrswesen der Stadt Kehl, nimmt Stellung zu den neuralgischen Punkten, die von den
Lesern der Kehler Zeitung unter anderem als sinnvolle Stellen für die Aufstellung von Blitzern genannt wurden:

Der Kreuzungsbereich Schulstraße/Kasernenstraße ist durch eine Pflasterfläche erhöht, um die Verkehrsteilnehmer zusätzlich zur Beschilderung auf den Wechsel der Geschwindigkeitsbegrenzung hinzuweisen. In der Schulstraße
wurden auch schon Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen. Die Beanstandungsquote der Messungen lag dabei bei 4,91 Prozent; die höchste gemessene Geschwindigkeit in der Tempo-30-Zone lag bei 53 Kilometern pro Stunde.
Auch in der Vogesenallee wurde zu unterschiedlichen Zeiten mit mobilen Geräten gemessen. Die Beanstandungsquote lag bei zwei Prozent; hier sind
50 Stundenkilometer erlaubt, ein Autofahrer überschritt diese um 21 Stundenkilometer. Es handelt sich unserer Ansicht nach nicht um einen neuralgischen Punkt, deshalb wird eine stationäre Anlage nicht in Erwägung gezogen.
Es ist der Stadtverwaltung bekannt, dass im verkehrsberuhigten Bereich der Jahnstraße zu schnell gefahren wird. Daher werden hier in regelmäßigen und kurzen Abständen Messungen vorgenommen. Dagegen ist die Tempo-30-Zone im Bereich des Krankenhauses nicht auffällig. Die Beanstandungsquote der letzten Messungen liegt bei 2,25 Prozent.

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