Maximale Förderung für die Tram
Die Tram war am Mittwochabend im Gemeinderat gleich mehrfach Thema: Zum einen ist der Kostenrahmen für den ersten Bauabschnitt eingehalten worden. Zum anderen hat die Stadt bisher die höchstmögliche Förderung erhalten. Darüber hinaus ging es um die Eröffnungs-feierlichkeiten.
Gute Nachrichten für die Stadt Kehl hatte im Gemeinderat Baubürgermeister Harald Krapp zu verkünden: So war im September 2015 für den ersten Bauabschnitt der Tram bis zum Bahnhof ein Betrag von 23,8 Millionen Euro genannt worden. Nach aktuellem Stand liegen die Kosten nach Angaben Krapps bei rund 23,4 Millionen – also leicht unterhalb des damals angegebenen Kostenrahmens. Damit werde auch der damals genannte Eigenanteil der Stadt Kehl von 15,9 Millionen Euro »geringfügig unterschritten«, wie der Baubürgermeister weiter mitteilte.
Außerdem erhält die Stadt Kehl den höchstmöglichen Fördersatz. Das sind aktuell 9,67 Millionen Euro. Das gehe aus dem Zuwendungsbescheid vom 25. November hervor, so Harald Krapp. Auf Nachfrage der Kehler Zeitung teilt die Stadtverwaltung dazu mit, dass sich die rund 9,7 Millionen Euro auf die Rechnungen beziehen, die bislang eingereicht werden konnten, also auf das, was bislang tatsächlich ausgegeben worden ist. Und das sind knapp 14 Millionen Euro.
Thema Tram-Feier
Weiteres Tram-Thema: Der Gemeinderat hat die Verwaltung und die Kehl Marketing GmbH beauftragt, die Feierlichkeiten für die Tram vorzubereiten. Geplant ist ein Bürgerfest Ende April. Kosten: 140 000 Euro. Dazu soll es eine Jungfernfahrt im Februar oder im März geben, zu der Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande eingeladen sind. Sie soll noch vor der offiziellen Inbetriebnahme stattfinden. Kosten: 30 000 Euro. Gesambetrag also: 170 000 Euro für Kehl.
Bei dem Bürgerfest soll es– dem »historischen Anlass« entsprechend –, so Fiona Härtel, Geschäftsführerin der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH, ein umfangreiches Programm geben. So wird unter anderem eine historische Lok von 1897 zu sehen sein und es ist eine Ausstellung zur Straßenbahngeschichte in einem Waggon von 1909 geplant. Dazu soll es unter anderem ein Feuerwerk, einen verkaufsoffenen Sonntag und eine Eröffnungszeitschrift geben. »Man hat natürlich einen extremen Kostenapparat bei der Bereitstellung der Infrastruktur«, sagte Fiona Härtel zu den Ausgaben. Ihren Angaben zufolge planen die Straßburger insgesamt 200 000 Euro für diese Feierlichkeiten ein. Und die »Straßburger Kollegen«, so Kehls Marketing-Chefin, würden sich wünschen, dass auch die Stadt Kehl diese 200 000 Euro investiert.
Fiona Härtel: »Viel Geld«
Einem höheren Betrag wollten die Stadträte jedoch nicht zustimmen. CDU-Fraktionsvorsitzender Richard Schüler sprach von einer »Deckelung« des Betrags. Auf Nachfrage von SPD-Fraktionssprecher Werner Müll, wie das Budget für die Jungfernfahrt zustande komme, antwortete Fiona Härtel unter anderem, dass die Einladung von 400 oder 500 Personen geplant sei, für die unter anderem ein sehr großes Zelt, Stühle, Essen und Trinken, eine Absperrung sowie ein Shuttle-Service nötig seien. Außerdem müsse man für die Sicherheit auch und vor allem der hohen Gäste sorgen. »Ich finde es auch viel Geld«, sagte sie mit Blick auf die Kosten.
»Bei großen Bau- und Infrastrukturprojekten von Unternehmen«, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Gemeinderat zu den geplanten Tram-Feierlichkeiten, »werden zum Teil 4 bis 5 Prozent der Gesamtkosten als Marketing- und Werbebudget angesetzt, daher wäre eine Größenordnung von 1 Million Euro bis 800 000 Euro denkbar, sie ist aber gemessen an der Vielzahl der anderen Projekte für die Stadt Kehl nicht angemessen.«