Mit dem Fallschirm über Kehl
Der 14. Fallschirm-Boogie des Aero-Clubs Kehl auf den Sundheimer Flugplatz litt am Wochenende unter den widrigen Wetterbedingungen. Dennoch nutzten rund 150 Fallschirmspringer aus Deutschland und Frankreich die Gutwetterphasen zwischendurch, um im Freifall gen Erde zu sausen.
Zum 14. Mal richtete der Aero-Club Kehl zusammen mit dem Centre Ecole de Parachutisme Alsace (CERP) auf dem Sundheimer Flugplatz ihren Fallschirmspringer-Boogie aus. Die deutsch-französische Veranstaltung erfreut sich mittlerweile wachsender Beliebtheit. »Wir haben unter anderem Gäste aus dem Elsass, der Pfalz und erstmalig auch aus der Schweiz«, freute sich Sebastian Huth, Vorsitzender des Aero-Clubs.
Los ging’s bereits am Freitag. Immer wieder war das Weißgrau der Wolken mit bunten Farbtupfern erfüllt – ein himmlischer Blumenstrauß. Doch so schön das Bild der Fallschirme anmutete, so grau präsentierte sich der Himmel über Sundheim. Das Spätsommer-Wetter präsentierte sich launisch, und es sah lange Zeit gar nicht gut aus. Dennoch wagten zwischendurch einige den Sprung in die Tiefe.
Am Samstag kam dann die Erlösung: endlich etwas blauer Himmel. Die zwei aus Frankreich stammenden Absetzmaschinen des Typs Pilatus Porter brachten in regelmäßigem Takt die Springer auf 4000 Meter Höhe und ließen sie dann im freien Fall oder in Formation springen – mit rund 200 km/h ging es dann abwärts. In etwa 1000 Meter öffneten sich die Gleitfallschirme, die nach kurzer Zeit mit ihrer kostbaren Fracht wieder weich auf dem Fluggelände landeten.
15 Minuten Steigflug
Viele Besucher, die das Gefühl des freien Falls und des Gleitens am Schirm selbst erleben wollten, wagten einen Tandemsprung. Zum Glück waren die Wagemutige bei einem Tandem nie allein: Nach einer kurzen Einweisung durch einen erfahrenen Tandempiloten ging es per Flugzeug nach oben. Während des 15-minütigen Steigflugs boten sich prächtige Blicke auf die Rheinebene und den Schwarzwald – auch wenn es dem einen oder anderen dabei etwas mulmig zumute wurde.
Dann endlich der heiß erwartete freie Fall in die Tiefe – fast eine ganze Minute lang Adrenalin pur, vor allem für die Neulinge. »Die meisten würden am liebsten gleich noch einmal das Gefühl zwischen Himmel und Erde genießen«, sagt Tandem-Master Steve Weber. Gut, dass man dieses »erste Mal« auch auf Foto oder Video festhalten konnte.
Am Abend wartete auf die Boogie-Teilnehmer und die Besucher Live-Musik: Oli & Men in Black sorgten für Party-Stimmung im Hangar. Die Feierlaune war am Sonntag angesichts des Regenwetters zusehends getrübt – die meisten Springer jedoch hatten bereits ihren Spaß gehabt.