»Miteinander zu Tisch« im Agnes-Trick-Haus« in Kehl
»Miteinander zu Tisch« ist ein echter Anlaufpunkt im Herzen von Kehl. Das Mittagessen schmeckt jedem. Doch ohne die Ehrenamtlichen wäre das Angebot nicht möglich. Wir haben in der Küche vorbeigeschaut.
Auf der Suche nach den ehrenamtlichen Köchen von »Miteinander zu Tisch« heißt es: »Einfach immer der Nase nach« oder »Den Stimmen folgen«. Es duftet herrlich am Donnerstag in der kleinen Küche im Agnes-Trick-Haus. Es gibt »Hachis Permantier«, einen französischen Kartoffelbrei-Hackfleisch-Auflauf. Der zählt zu den Lieblingsspeisen der Gäste.
»Noch nie hat jemand gesagt, dass das Essen nicht schmeckt«, sagt Küchenchefin Yvonne Schwoob. Sie achtet auf ein abwechslungsreiches Angebot. »Für jeden ist etwas dabei.« Das Mittagsmenü besteht aus einem Salat, einem warmen Hauptgang sowie einem Dessert. Und das für nur 1,50 Euro.
Ab 12 gibt es Essen
»Miteinander zu Tisch« ist ein offener Treffpunkt im »Centrum am Markt« in Kehl. Es ist ein gemeinsames Projekt des Diakonischen Werks in Kehl und der evangelischen Kirchengemeinde. Dreimal in der Woche wird gekocht: montags, mittwochs und donnerstags. Die Essensausgabe beginnt um 12 Uhr.
Angebot ist für jeden offen
Das Angebot ist für jeden offen und ermöglicht Menschen, die vielleicht nicht das Geld haben, ins Restaurant zu gehen, ein warmes, gesundes Mittagessen zu genießen. Auch wer allein ist und Gesellschaft sucht, ist willkommen. »Jeder erfährt hier Wertschätzung«, sagt Projektleiterin Simone Siemund vom Diakonischen Werk. »Miteinander zu Tisch« bringt Menschen aus vielfältigen Lebenslagen zusammen. »Dabei lernen die Leute Toleranz und nehmen andere Perspektiven wahr.«
Dass das Essen so günstig angeboten werden kann, liegt an der Finanzierung der beiden Träger, den Kooperationspartnern und an den Spenden, auf die das Projekt angewiesen ist. Vor allem auch an den ehrenamtlichen Helfern: Ab 8 Uhr stehen sie in der Küche.
Kochen mit Herzblut
Etwa 16 Ehrenamtliche arbeiten die Tage über verteilt in der Küche. Sie kochen mit Herzblut, weil sie es wollen und nicht müssen. »Es macht sehr viel Spaß. Die Kollegen sind nett«, sagt Marion Zimmer. Sie ist die einzige Festangestellte im Küchenteam und hilft seit einem Jahr dreimal in der Woche mit. Sie kommt von den Hanauerland-Werkstätten und hat bei »Miteinander zu Tisch« einen »ausgelagerten« Arbeitsplatz gefunden.
Geduld ist gefragt
In der Küche geht es heiß zu: Es wird gebraten, gestampft und gekocht – immer unter den wachsamen Augen der Küchenchefin Yvonne Schwoob. Sie gibt die Kommandos, plant das Mittagessen und geht einkaufen – alles ehrenamtlich. »Die Arbeit macht allen viel Spaß, aber sie ist auch immer wieder anspruchsvoll und erfordert Geduld. Dafür ermöglicht diese Vielfalt an Menschen Freude und gegenseitiges Kennenlernen«, fasst Siemund zusammen. Doch nicht immer ist es einfach. Erst neulich sind ihr wieder zwei Ehrenamtliche abgesprungen, erzählt sie. Sie ist immer auf der Suche nach neuen Helfern.
38 Besucher im Schnitt
Für etwa 40 Besucher kalkuliert Yvonne Schwoob pro Tag, im Schnitt kommen 38. 80 Prozent sind Stammgäste. Etwa Achim Schebella aus Bodersweier. »Das Essen ist immer tadellos«, erzählt er. »Jeder kann es sich leisten. Für diejenigen, die eine geringe Rente haben, ist das Angebot wirklich eine Erleichterung.«
Die Menschen kommen ins Gespräch, plaudern über die Tische hinweg oder in der Warteschlange vor der Essensausgabe. Sie haben ihre Freude beim gemeinsamen Mittagessen.
Demnächst Weihnachtsfeier
Am 21. Dezember veranstaltet das Team von »Miteinander zu Tisch« gemeinsam mit der Bahnhofsmission eine Weihnachtsfeier im Agnes-Trick-Haus. Los geht’s um 17 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Danach gibt es ein Weihnachtsmenü mit Stubenmusik.
Spendenkonto
Wer spenden will: Es gibt ein Spendenkonto bei der Sparkasse Hanauerland, IBAN: DE44 6645 1862 0000 0162 13, Verwendungszweck: »Mittagstisch«.
Auch neue Helfer sind willkommen. Kontakt: • 01 76 / 68 23 27 29 oder E-Mail: simone.siemund@diakonie.ekiba.de.