Mühle liegt unter Kostenansatz
Die Auftragsvergabe zum Umbau der alten Mühle für vier Gewerbe der Haustechnik mit einem Gesamtvolumen von rund 1,24 Millionen Euro hat der Willstätter Gemeinderat beschlossen. Die Summe schließt Verwaltungstrakt sowie Wohnungen eines Privatinvestors ein.
Willstätt. Das alte Mühlengebäude in der Mitte des Kernorts Willstätt wird derzeit umgebaut und saniert. Es wird künftig die Gemeindeverwaltung sowie Wohnungen beherbergen. Dazu wurde eine Bauherrengemeinschaft mit der Gemeinde Willstätt für das neue Rathaus und der Offenburger Firma Falk als Investor der Wohnungen gebildet.
Für den Gemeinderat hatte Bauamtsleiter Clemens Schönle am Montag eine schöne Nachricht: »Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur im Kostenrahmen, sondern bei einer Kostenersparnis.«
Laut Bauamtsleiter sind momentan rund 60 Prozent der Gesamtarbeiten ausgeschrieben. Die Kostenreduzierung sei Resultat der Ausschreibungen und ginge nicht zulasten der vereinbarten Qualität. Gleichwohl halte sich die Beteiligung an den Ausschreibungen in Grenzen, teilte Schönle mit, obwohl europaweit ausgeschrieben werden müsse.
Aktuell hatte die Verwaltung ein Auftragspaket für Heizung, Sanitär, Lüftung und Elektroinstallation geschnürt. Am Beispiel der Sanitärarbeiten konnte der Bauamtsleiter die unterhalb der Kostenansätze erzielten Ausschreibungsergebnisse verdeutlichen: Vom Architekten war für das Rathaus eine Summe von 103 116 Euro kalkuliert worden. Die Ausschreibung brachte indes ein Ergebnis von 57 007 Euro – 46 108 Euro weniger. Allerdings ist das nicht bei jedem Gewerk so. Bei einigen wird’s auch teurer. Das wird dann mit dem Überschuss anderer Gewerke verrechnet.
Für die Sanitärarbeiten waren von sieben Firmen die Ausschreibungsunterlagen angefordert worden, drei Bieter gaben ein Angebot ab. Diese lagen zwischen zirka 150 000 und 190 000 Euro. Das günstigste Angebot hatte die Firma Burg Sanitärtechnik aus Offenburg abgegeben mit 149 567 Euro. Darin enthalten sind 57 007 Euro für die Rathausarbeiten.
An die gleiche Firma geht der Auftrag für die Heizung mit einem Angebotspreis von insgesamt 292 694 Euro. Davon entfallen auf die Gemeinde 157 283 Euro. Von sieben Firmen hatten fünf ein Angebot eingereicht.
Die Lüftung installiert im gesamten Gebäude die Firma Volz aus Achern zum Auftragspreis von 158 823 Euro. Der Gemeinde-Anteil liegt bei 135 294 Euro. Lediglich zwei Firmen wollten die Ausschreibungsunterlagen und nur der beauftragte Betrieb hat das Angebot abgegeben.
Immerhin neun Firmen interessierten sich für die Elektroinstallation. Dann jedoch reichten wiederum nur drei Bieter ihr Angebot ein und von denen hatte Badenelektra aus Offenburg die günstigsten Konditionen mit insgesamt 641 792 Euro, wovon der Rathausanteil 551 411 Euro ausmacht.
Von der Auftragssumme für die vier Haustechnik-Gewerke mit insgesamt rund 1,243 Millionen entfallen 341 880 Euro auf den privaten Wohnungsbereich. Für die künftigen Räume der Gemeindeverwaltung ergibt sich ein Gesamtbetrag von 900 995 Euro. Allerdings muss Willstätt davon aus dem Gemeindesäckel lediglich 441 488 Euro aufbringen. Die anderen 459 507 Euro steuert das Land aus dem Sanierungsprogramm bei.