»Nicht nur Frauenfußball«
Der Ortsteil Sand und die Gemeinde Willstätt können stolz sein auf den SC Sand, was der kleine Verein im Frauenfußball Großes leistet. Drumherum herrscht jedoch Alltag, wie etwa die Posten im Verein zu besetzen, wie sich bei der Hauptversammlung zeigte.
Willstätt-Sand. Das Aushängeschild des Sport-Clubs (SC) Sand, so war es in der Mitgliederversammlung am Freitag im Sporthaus in Sand zu vernehmen, ist natürlich der Frauenfußball und hier insbesondere die erste Damenmannschaft, die im vergangenen Jahr die Meisterschaft in der zweiten Bundesliga Süd erreichte und damit den Aufstieg in die eingleisige erste Frauenfußballbundesliga.
Der sportliche Erfolg, über den man beim SC Sand zu Recht sehr stolz ist, brachte laut Vorstandssprecher Hans-Peter Krieg aber auch höhere Kosten aufgrund von Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie Reisekosten wegen größerer Entfernungen zu den Auswärtsspielen.
Zwei neue Tribünen
So mussten für die erste Frauenbundesliga unter anderem zwei Tribünen, eine überdacht und eine nicht überdacht, mit insgesamt 350 Sitzplätzen geschaffen werden, damit das Sander Kühnmatt-Stadion erstligatauglich wurde. Ferner mussten im Sporthaus zwei zusätzliche Kabinen und ein Geschäftsraum an- beziehungsweise ausgebaut werden. »Dies war«, so Hans-Peter Krieg, »natürlich alles mit Kosten verbunden.« Er dankte der Gemeinde Willstätt und dem Ortschaftsrat Sand für die Unterstützung hierbei.
Während das erste Frauenteam derzeit einen Nichtabstiegsplatz belegt, schickt sich die zweite Frauenmannschaft an, die Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg und damit den Aufstieg in die Regionalliga zu erreichen. Dieser sportliche Erfolg bringt aber auch erneute Kosten für Fahrten und Übernachtungen mit sich.
»Der SC Sand besteht natürlich nicht nur aus dem Frauenfußball«, unterstrich Hans-Peter Krieg. Der Verein hat 645 Mitglieder und bietet neben Frauen- und Herrenfußball auch Judo, Kinderturnen und Jedermannsport an.
Im Bereich des Herrenfußballs hat sich die neue Strategie, die eigenen jüngeren Spieler mit in die erste Mannschaft zu integrieren und die Kameradschaft wieder in den Vordergrund zu stellen, positiv ausgewirkt.
»Es wird immer mehr Arbeit«, konstatierte Hans-Peter Krieg. Diese verteitle sich aber auf immer weniger Schultern, da immer weniger bereit seien, ein Ehrenamt zu übernehmen.
Das zeigte sich dann auch bei den Neuwahlen. Während sich der geschäftsführende Vorstand, bestehend aus Hans-Peter Krieg als Vorstandssprecher, und Gerald Jungmann, sich wieder zur Wahl stellte und auch einstimmig gewählt wurde, blieben Ämter wie Schriftführer und drei der möglichen Beisitzerposten unbesetzt, da keines der Mitglieder bereit war, sich hierfür zur Verfügung zu stellen. Auch ein zweiter Kassierer, der zusammen mit der wieder gewählten Daniela Haupt die Kasse führt, ließ sich nicht finden. Dabei wäre dieser dringend nötig angesichts des Umfangs, den die Kassenführung beim SC Sand zwischenzeitlich ausmacht.
Hans-Peter Krieg appellierte an die Mitglieder, den Verein nicht nur gelegentlich zu unterstützen, wie bei der Mithilfe bei Festen, was auch wichtig ist, sondern auch durch Übernahme eines Ehrenamtes.