Kehl - Kork

Oberlinschule: Stächele stellt sich Fragen der Schüler

Nina Saam
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04. Februar 2017

Willi Stächele, MdL, stellte sich den Fragen der Schüler. ©Nina Saam

Landtagsabgeordneter Willi Stächele (CDU) kam im Rahmen der Aktion »Tag der Freien Schulen« für eine Schulstunde zum Oberlin-Schulverbund der Diakonie Kork. Die Schüler hatten schon im Vorfeld viele Fragen für ihren prominenten Gast gesammelt.

Seit dem Sommer ist der Oberlin-Schulverbund ein Zusammenschluss einer Gemeinschaftsschule und eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung (SBBZ). Entsprechend bunt gemischt war die Schülerschaft, die den Ex-Minister am Freitag in der Mediathek erwartete. Dort sah sich der CDU-Landtagsabgeordnete Willi Stächele mit vielen Fragen konfrontiert – zu seiner Person und seiner Arbeit, aber auch zu aktuellen politischen Themen. »Was halten Sie von der AfD? Wie finden Sie Flüchtlinge? Was denken Sie über Donald Trump?« 

»Mehr Europa«

Viele Fragen drehten sich um die speziellen Probleme von Menschen mit Beeinträchtigungen, etwa die Frage, warum die französischen Mitschüler nach dem Ende der Schulzeit nicht in den Hanauerland-Werkstätten beschäftigt sein dürfen, sondern eine Einrichtung in ihrem Heimatland besuchen müssen. Im Hinblick auf die Tram-Verlängerung von Straburg nach Kehl kam die Frage, warum man nicht mit dem Schwerbehindertenausweis auch umsonst nach Straßburg fahren darf. 

»Diese Fragen werde ich mitnehmen«, versprach Stächele. »Ich könnte mir vorstellen, dass wir das mit ein bisschen mehr Europa hinkriegen.« Auch bei der Frage, warum Menschen mit Beeinträchtigungen, die auf einen Betreuer angewiesen sind, in Baden-Württemberg nicht wählen dürfen, musste er passen. Er versprach aber, sich kundig zu machen. »Das ist eine Sache, die unsere volljährigen Schüler umtreibt«, bestätigte Schulleiterin Bettina Maria Herr.

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»Ich war erstaunt, was die Schüler für Fragen hatten«, gab der Politiker beim anschließenden Gespräch mit Bettina Maria Herr und ihrem Stellvertreter Michael Schäfer zu. »Man vermutet nicht die intellektuelle Schärfe, wenn sich jemand nicht ausdrücken kann.« 60 Prozent der Schüler des Schulverbunds sind komplex beeinträchtigt. Viele können nur mit technischen Hilfsmitteln und über ihre Betreuer kommunizieren. »Wir haben einige Schüler, die sich auf gymnasialem Niveau bewegen«, so die Schulleiterin Bettina Maria Herr.

Gemeinschaftsschule

Bettina Herr erläuterte dem Gast das inklusive Konzept der Gemeinschaftsschule, bei dem Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam lernen. »Wir wollen eine Schule für alle sein«, betonte sie, »deshalb verlangen wir kein Schulgeld.« Dadurch sei man aber auf Spenden und Zuschüsse angewiesen. Willi Stächele versprach, sich zumindest für die von der Politik zugesagte 80 Prozent-Abdeckung der Kosten für Freie Schulen einzusetzen. 

Ein Problem ist allerdings der Mangel an geeigneten Lehrern, hieß es. Neben Sonderschulpädagogen arbeiten Fachlehrer für Geistigbehinderte an der Schule – ausgebildete Erzieher, die eine Zusatzausbildung draufsatteln. »Die Ausbildung wurde umgestellt«, erläuterte Michael Schäfer, »Bisher waren es 1,5 Jahre, nun werden es drei Jahre sein.« 

Es sei abzusehen, dass es dadurch in nächster Zeit schwer werden wird, entsprechende Fachlehrer zu bekommen – mal davon abgesehen, dass diese finanziell schlechter gestellt sind als ihre Kollegen mit Uni-Abschluss. 
 

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