Kehl

Ohne Frauen, ohne Gymnastik

Marco Karch
Lesezeit 2 Minuten
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24. Oktober 2014

Bereit für die nächste Radtour: Die Leutesheimer Landmänner sind auch im hohen Alter noch vital und rüstig unterwegs. ©Marco Karch

Seit 22 Jahren gibt es in Leutesheim die Landmänner. Sie sind agil, fit und lustig. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, regelmäßig Rad zu fahren. Dabei lassen sie Wind und Wetter hinter sich.

Kehl-Leutesheim. Den orangefarbenen Ordner, den Walter Keck durchstöbert, ist erstaunlich dick. Dabei besitzen die Leutesheimer Landmänner gar keine Eintragung im Vereinsregister. Im Gegensatz zu einem »richtigen« Verein haben sie keine Protokollpflicht. Und doch pflegen die »Litzmer« Altsemester äußerst sorgfältig jede Aktivität aufzuschreiben. Die Landmänner betiteln sich gerne als Club oder Zusammenkunft.
Gegründet wurde der Leutesheimer Landmänner-Club im Jahr 1993. »Fritz Storch, zu Lebzeiten ein aktiver Litzmer, rief die Zunft damals ins Leben«, erinnert sich Keck. »Seither unternehmen wir im zweiwöchigem Rhythmus Fahrradtouren durch umliegende Dörfer«, erzählt der rüstige Rentner weiter.
Nach gut anderthalbstündiger Fahrt wird in einem Gasthaus eingekehrt und der Abend gemütlich ausgeklungen. Wind und Wetter können den zwölf Landmännern nichts anhaben. Während den Wintermonaten bleibt das Fahrrad jedoch im »Schopf«.
Aber nicht nur Radfahren zählt zu den Unternehmungen der Herren. »Wir haben schon über 20 Besichtigungen auf dem Buckel«, weiß Keck. Dazu zählt die Klosterkirche Schwarzach, das Palettenwerk Peterstal, Elektrizitätswerk Gamsheim, Straßburgs Altstadt sowie die ortsansässige Fabrik für Kunststofferzeugnisse Dr. Jaeniche.
Plausible Erklärung
Wie kam es überhaupt zur Gründung? Im Nachhinein eine plausible Schlussfolgerung: Die Ehefrauen ließen einmal die Woche ihre Männer alleine, der Gymnastikstunde wegen. Anstatt nun die Hände alleine in den Schoß zu legen, traf man sich gemeinsam – ohne Frauen, ohne Gymnastik. Über die Hälfte der Mitglieder sind bereits seit der Gründung verstorben.
Der Stolz ist Keck ins Gesicht geschrieben. Er kann es gar nicht oft genug erwähnen: »Unser Durchschnittsalter ist 80«. Ein beachtliches Alter für die agilen Landmänner. »Aber so kennt man die Litzmer«, fügt der pensionierte Kaufmann hinzu. »Wer rastet, rostet« – das scheint wohl das Motto des Landmänner-Clubs zu sein. Solche Spezies sind wohl weit und breit einzigartig.
Einen »Chef« gibt es bei den Landmännern nicht. Um schriftliche Angelegenheiten kümmert sich Walter Keck, Hermann Hummel um organisatorische Dinge. Fritz Hummel verwaltet die Club-Kasse.
Ziemlich weit vorne
Auf die Frage nach einem besonders schönen Moment bei den Landmännern antwortet Keck: »Beim ›Litzmer Schliffdi‹ im Mai 2000 waren wir Landmänner beim Holder-Wett-Geschicklichkeitsfahren ziemlich weit vorne mit dabei. Dies war ein ganz besonders toller Tag«.

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