Tobias Fahrner nicht mehr Ortsvorsteher
Die neuen Machtverhältnisse im Willstätter Gemeinderat nach der Wahl am 25. Mai wirkten sich bereits bei der konstituierenden Sitzung am Dienstag aus: Die von den jeweiligen Ortschaftsräten vorgeschlagenen Kandidaten für die Ortsvorsteher von Willstätt und Eckartsweier fanden keine Mehrheit. Das bedeutet, dass für Willstätt Amtsinhaber Tobias Fahrner nach 10 Jahren abgewählt wurde. Für Eckartsweier war Peter Schuh vorgeschlagen worden.
Beide gehören der CDU an und waren beide erst nach Losentscheid als Bewerber für den Ortsvorsteher-Posten nominiert worden. In Willstätt führt vorläufig der neue Stellvertreter Roland Göppert die Amtsgeschäfte, in Eckartsweier bleibt Ortsvorsteherin Marianne Mehne im Amt, die aufhören wollte und deshalb nicht wieder kandidiert hatte, bis die Ortsvorsteher-Frage geklärt ist. Für Willstätt hat Tobias Fahrner weiter Interesse bekundet. In Eckartsweier hat im Vorfeld auch Amalia Lindt-Herrmann Interesse am Ortsvorsteher-Posten bekundet. Sie gehört den Freien Wählern an.
Sie haben im neuen Gemeinderat durch einen Stimmenzuwachs von 12 Prozent zwei Sitze dazu gewonnen (jetzt 6 Sitze) und haben zusammen mit der Willstätter Alternativen Liste (WAL, 3 Sitze) und SPD (2 Sitze) eine Ratsmehrheit mit zusammen 11 Sitzen. Da nützt es der CDU nichts, dass sie trotz des Verlustes von zwei Sitzen mit sieben Mandaten noch immer stärkste Fraktion ist. Das reichte auch mit der Stimme von Bürgermeister Marco Steffens (CDU) nicht, ihre Kandidaten durchzubringen.
Mit 11:8 Stimmen wurde auch die bisherige Bürgermeister-Stellvertreterin Annette Künster (CDU) nach 20 Jahren aus dem Amt gekippt und Elvira Walter-Schmidt (WAL) für diese Aufgabe neu gewählt. Die Besetzung aller Posten mit CDU-Vertretern spiegelt nach Auffassung der „neuen Mehrheit“ im Willstätter Rat das Wahlergebnis nicht wieder (38,4 Prozent CDU, 61,6 Prozent FWV, WAL und SPD). Für die Ortsteile Legelshurst (Hans Fladt, CDU), Sand (Ilse Türkl, CDU) und Hesselhurst (Volker Mehne, CDU) sind die vorgeschlagenen Bewerber als Ortsvorsteher bestätigt worden.