Derzeit verbringen 18 Jungen und ein Mädchen von der Golden Valley School aus der costa-ricanischen Stadt Heredia ihren Auslandsaufenthalt in Willstätt. »Die Golden Valley School ist eine Gemeinschaftsschule, an der neben Spanisch und Englisch auch Deutsch  unterrichtet wird«, erklärte Cindy Jones, Lehrerin an der Golden Valley School. Cindy Jones, deren Mutter aus Costa Rica stammt, ist in Deutschland geboren und erst zu Beginn dieses Jahres nach Costa Rica ausgewandert. Die Deutschlehrerin hat diesen Auslandsaufenthalt organisiert und begleitet die Kinder. »Es war nicht leicht, die Eltern dazu zu bewegen, ihre Kinder so weit weg gehen zu lassen« erzählt Jones.

Die Schüler im Alter zwischen neun und 16 Jahren sollten die deutsche Kultur besser kennenlernen. Zusätzlich nahmen sie in den drei Wochen, in denen sie in Willstätt weilten, an einem internationalen Fußballcamp im Rosengartensportgelände teil. Im Land des amtierenden Weltmeisters zu trainieren. das ist schon etwas Besonderes, meinen die Schüler – zumal das Training in Deutschland viel professioneller sei als bei ihnen zu Hause.

»Ihre Deutschkenntnisse müssen die Schüler unter Beweis stellen, wenn es zum Einkaufen geht«, sagt Cindy Jones.  »Da helfe ich ihnen nicht und es klappt auch.« Die Schüler waren begeistert von Deutschland, seinen schmucken Häusern, den vielen schönen Autos und dem ICE. Erstaunt waren die Schüler darüber, dass hier so viele Menschen, und darunter auch ältere Menschen, mit dem Fahrrad fahren. Das gibt es bei ihnen nicht.

Ein Muss bei einem Aufenthalt in der Region ist natürlich ein Besuch im Europa-Park, von dem die Schüler  sicherlich noch lange träumen werden. Auf die Frage, was sie am meisten beeindruckt in Deutschland, antworteteten sie: die Sauberkeit und die Sicherheit. Kinder und Jugendliche in ihrem Alter könnten in Costa Rica spätabends nicht alleine auf die Straße gehen. Aber auch das deutsche Essen mit viel Fleisch kam bei den Schülern gut an, verköstigt wurden sie vom Rösselwirt »Oli«.

»Die Menschen hier sind freundlicher, aber sie lachen weniger als in Costa Rica«, so die Einschätzung eines Schülers. In ihrer Heimat werde immer gelacht. Ein Schüler sagte: »Ich danke Gott dafür, dass es mir meine Eltern ermöglichen konnten, diese Reise zu machen.« Die Kosten für den Aufenthalt in Willstätt mussten die Eltern der Schüler selber tragen. Von der Schule gab es lediglich Sonderurlaub.
Morgen geht es wieder zurück nach Costa Rica, mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck und der Hoffnung, wieder einmal nach Deutschland zu kommen. Für Lehrerin Cindy Jones war der Aufenthalt in Willstätt ein Erfolg, denn die Schüler haben nicht nur das Land, deren Sprache sie lernen, kennengelernt, sondern sie kehren auch motivierter zurück um, weiterhin Deutsch zu lernen, da ist sie überzeugt.