Seebacher Feuerwehrleute meisterten schwere Übung
Keine einfachen Bedingungen erwarteten die Aktiven der Seebacher Feuerwehr bei der Spätjahreshauptprobe am Samstag. Unterstützung gab es aus Ottenhöfen.
Das Anwesen Bernd Fallers, bestehend aus den früheren Betriebsgebäuden der Bauunternehmung Fallert, das sich etwa einen Kilometer vom Ortskern entfernt im Grimmerswald befindet, hat sich die Freiwillige Feuerwehr Seebach für ihre Spätjahreshauptprobe als Übungsobjekt ausgewählt. In der ehemaligen Lagerhalle befindet sich heute eine kleine Zimmerei mit Holzlagern, daneben steht ein Wohnhaus.
Durch einen technischen Defekt an der Hobelmaschine, so die Annahme, entsteht ein Brand. Durch die laufende Absaugung gerät die Absauganlage außerhalb des Gebäudes auch in Brand und das Feuer breitet sich an der Fassade aus.
Zwei »Verletzte«
Beim Versuch des Besitzers, mit einem Feuerlöscher gegen das Feuer vorzugehen, zog sich dieser Verbrennungen und eine Rauchgasvergiftung zu und bleibt benommen in der Halle liegen. Der ältere Mitbewohner des Hauses alarmiert über Notruf die Feuerwehr und erleidet vor Aufregung einen Schwächeanfall, stürzt und zieht sich Verletzungen zu. Die nächst gelegene Wasserstelle ist der etwa 150 Meter entfernte, tiefer liegende Grimmerswaldbach. Dies war die Lage, die sich Einsatzleiter Christian Meier bei der Ersterkundung bot.
Die Feuerwehr Seebach rückt mit drei Fahrzeugen aus, gleichzeitig wird eine Löscheinheit der Feuerwehr Ottenhöfen mit dem LF 10/6 und der Führungstrupp Achertal mit alarmiert. Das LF 10/6 Seebach beginnt sofort mit der Menschenrettung und mit der Brandbekämpfung. Mit der Besatzung des LF 8 wird die Wasserversorgung vom Unterwasserbach her aufgebaut.
Die Löschgruppe aus Ottenhöfen unterstützt mit dem LF 10/6, indem sie das Wohngebäude durch eine Riegelstellung abschirmt. Die verletzten Personen konnten gerettet und den Helfern des DRK Ottenhöfen-Seebach übergeben werden. Darüber hinaus stand noch das Kriseninterventionsteam Achern des DRK und das Notfallseelsorgeteam der Feuerwehr Ottenhöfen zur weiteren Betreuung bereit.
Nach dem schwierigen Aufbau der Wasserversorgung stand schließlich aus dem Grimmerswaldbach ausreichend Löschwasser zur Verfügung, sodass der Brand bald unter Kontrolle und das Übungsziel erreicht war. In der Übungsbesprechung im Feuerwehrgerätehaus stellte Kommandant Jan Streibelt aus Ottenhöfen fest, dass die Übung solide vorbereitet und die Aufgaben klar verteilt waren. Er räumte ein, dass im Ernstfall die Einsatzfahrzeuge anders positioniert worden wären, worauf man aber bei der Übung verzichtet hat, um den Verkehr nicht zu behindern. Bereitschaftsleiter Daniel Spinner vom DRK hob die gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte hervor.
Problem gelöst
Bürgermeister Reinhard Schmälzle sah als Beobachter eine realistische Übung. Da in unmittelbarer Nähe des Übungsobjektes keine Hydranten sind, wurde dieses Problem durch den Aufbau einer Versorgungsleitung vom Grimmerswaldbach her optimal gelöst. Mit dabei waren außerdem Vertreter der Feuerwehr von der elsässischen Partnergemeinde Ottrott.