Sparen dank neuer Technik
Tiefbau-Chefin Silke Roder und zwei Fachkräfte zeigten Oberbürgermeister Toni Vetrano und Mitgliedern des Gemeinderat, wo im Drainagepumpwerk, dem Schuttermühlkanalpumpwerk und dem Pumpwerk Kehl-Süd Handlungsbedarf besteht.
Die 1973/74 errichtete Grundwasserhaltungsanlage bekam Besuch: Oberbürgermeister Toni Vetrano und der Gemeinderat waren vor Ort, um sich über die wichtige Funktion für die Bewohner der Stadt zu informieren: Die schützt weite Teile Kehls vor steigenden Grundwasserständen und leitet das in der Kernstadt anfallende Regenwasser aus der Stadt aus. Die Anlage umfasst 19 Tiefbrunnen, vier Einleitstellen in Hafen, Rhein und Kinzig, zwei Dichtwände, um das Einsickern von Wasser aus den Flüssen ins Kehler Grundwasser zu reduzieren, zwei Pumpwerke, vier Steuerpegel und eine Drainageleitung entlang der Kinzig. Tiefbrunnen, Drainageleitung und Drainagepumpwerk sorgen im Einflussbereich des Rheins und im nördlichen Bereich der Kinzig dafür, dass vermehrt anstehendes Grundwasser reduziert wird; das Schuttermühlkanalpumpwerk pumpt das im Schuttermühlkanal anfallende Regenwasser in ein Hafenbecken ein.
Damit des System der Grundwasserhaltungsanlage funktioniert, braucht es starke Anlagen – aber viele der alten Stromaggregate, Schaltanlagen, Trafos und Pumpen der Grundwasserhaltungsanlage haben über die Jahre an Leistung verloren. Einige Teile wurden bereits ausgetauscht, wie etwa der Trafo im Drainagepumpwerk. Zwei der vier Pumpen wurden überholt. Die neuen Pumpenmotoren seien leistungsfähiger und würden weniger Energie verbrauchen als ihre Vorgänger, sagte Tiefbau-Chefin Silke Roder. Deswegen sollten die restlichen Pumpen bald erneuert werden.
Verbesserungsbedarf gibt es beim Drainagepumpwerk auch an der Schaltanlage für Mess- und Regeltechnik. Leitungen müssen erneuert und Schalter ausgetauscht werden, um die Anlage für die Arbeiter sicherer zu machen. Eine modernere Anlage könnte den Verbrauch besser dokumentieren und Fehler schneller identifizieren, erklärte Roder. Das Stromaggregat im hinteren Teil des Drainagepumpwerks wurde zur Wahrung von Arbeits- und Umweltschutzvorschriften bereits 2009 erneuert.
Im Schuttermühlkanalpumpwerk sind die Probleme ähnlich: Auch die dortigen Schaltanlagen müssten erneuert werden, berichtete Roder. Das gesamte Bauwerk werde derzeit auf seine Schwachstellen untersucht, um den Sanierungsbedarf genau abschätzen zu können. Dazu gehöre neben Gebäudeschäden auch der Motor für die Schneckenpumpen, die das Wasser bei niedrigem Wasserstand aus dem Schuttermühlkanal pumpen. Sie verlieren viel Schmierfett.
Modernes Beispiel gezeigt
Im Zwischenspeicherbecken, in welches das Wasser des Schuttermühlkanals bei hohem Wasserstand umgeleitet wird, seien zudem die Stahlwände stark rostend; außerdem müsse der Boden auf Risse geprüft werden. Des Weiteren ist der eigentlich leistungsstarke Trafo sehr ineffizient und wird daher im nächsten Jahr gegen einen kleinen und einen mittleren Trafo ersetzt.
Ein Beispiel für eine nach heutigem technischen Standards errichtete Pumpstation wurde den Gemeinderäten am Pumpwerk in Kehl-Süd gezeigt. Sie dient dem Hochwasserschutz und wurde zwischen 2002 und 2005 erneuert.