Speed-Dating der Kreativen in Kehl
Was verbindet eine Tänzerin mit einem Software-Ingenieur? Welche gemeinsamen Interessen haben ein Architekt und eine Konzertgitarristin? Beim Speed-Dating der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Stadthalle sind am Donnerstag mehr als 20 Vertreter aus unterschiedlichen Branchen zusammenkommen.
Das Kulturbüro hat die Veranstaltung im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses initiiert. Ziel war es, Möglichkeiten der Vernetzung zu entdecken, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltung.
Eine junge Galeristin aus Australien, die erst seit wenigen Jahren in Kehl lebt, unterhielt sich mit dem Verleger, der seit 25 Jahren mit seiner Frau eine Verlagsagentur in Kehl betreibt. Eine Grafikdesignerin, die seit mehr als 20 Jahren in Kehl arbeitet, tauschte sich mit der neu zugezogenen Konzertgitarristin aus Belgien aus. Ein Architekt sprach mit dem Anbieter literarischer Spaziergänge, um nur einige Begegnungen zu nennen. 75 Kreative hatte das Kulturbüro zum Speed-Dating geladen, 22 waren gekommen.
Bühnenbildnerin Elissa Bier aus Berlin, die wegen ihres Sohns nach Kehl gezogen ist, arbeitet in der Schweiz. »Die Menschen, die ich hier in Kehl treffe, können sich gar nicht wirklich vorstellen, was ich beruflich mache«, erzählte sie. Deshalb sei sie froh, beim Speed-Dating Gleichgesinnte aus der Kulturbranche kennenzulernen.Viele waren wie Elissa Bier hauptsächlich wegen des Kennenlernens gekommen und nicht, um Geschäftskontakte zu knüpfen.
»Der Wunsch nach Vernetzung und Wissensaustausch ist da«, sagte Kulturbüro-Leiterin Stefanie Bade am Ende der Veranstaltung. In Gruppen sammelten die Teilnehmer zudem Ideen zu den Themen Räume, Fortbildung und Wissen sowie Vernetzung. Dabei wurden vor allem der Bedarf an Räumen für Kultur sowie der Wunsch nach einem Ort des Austauschs für alle Kulturschaffenden deutlich. Ein solcher Ort könne zum Beispiel das neue Kulturhaus in der alten Tulla-Realschule sein, schlugen die Teilnehmer vor.
Die Ideen haben sich die Mitarbeiterinnen des Kulturbüros, Stefanie Bade und Cécile Noël, sowie Nanine Delmas, Fachbereichsleiterin »Jugend, Familie, Soziales und Kultur« notiert. Sie werden in die Kulturkonzeption einfließen, die voraussichtlich im Herbst 2017 fertiggestellt sein wird, wie die Stadtverwaltung in der Pressemitteilung ankündigt.