Sport kann Grenzen überwinden
Sport kann tatsächlich Brücken über Grenzen hinweg bauen. Das zeigte sich am Mittwoch bei der Verleihung der Sportabzeichen in Kehl.
Kehl/Willstätt. Die Menschen in Kehl und Willstätt sind alles andere als sport-müde. Das bewies die Verleihung der Sportabzeichen am Mittwoch. Rund 120 Urkunden durfte Organisator Joachim Halm vom Kehler FV an diesem Abend verteilen. Unter den erfolgreichen Absolventen waren übrigens auch 29 Hobby-Sportler aus Willstätt. Prominentester unter ihnen: Bürgermeister Marco Steffens.
Pierre de Coubertin hatte einst die Olympischen Spiele nicht zuletzt mit dem Gedanken wiederbelebt, dass sich die Jugend der Welt zum friedlichen sportlichen Wettstreit treffen möge. Angesichts der derzeitigen Negativ-Schlagzeilen über Doping, Korruption und Bestechung vor allem im Zusammenhang mit Sport-Großereignissen könnte man meinen, davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Doch zumindest im Breitensport scheint dieser Gedanke nach wie vor lebendig zu sein. Denn zum zweiten Mal in Folge nutzten auch Angehörige der französischen Gendarmerie die Gelegenheit, im Sommer für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren. Die Ehrung sollte denn auch ursprünglich im Dienstgebäude des Gemeinsamen Zentrums der deutsch-französischen Polizei- und Zoll-Zusammenarbeit stattfinden. Doch da die Räumlichkeiten dort beschränkt sind, wurde die Feier kurzerhand ins nahe gelegene Domizil des Schwarzwaldvereins verlegt.
Sport bringe Athleten zusammen und könne somit tatsächlich einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten, meinte der deutsche Generalkonsul Julius Georg Luy, der als Ehrengast gekommen war. Sport fördere das Interesse am Anderen und könne somit als Türöffner fungieren. Luy würdigte in diesem Zusammenhang auch die Bemühungen des Kehler FV, der in dieser Hinsicht seit Jahren Vorbild sei – etwa durch das alljährliche Jugendfußballturnier an Pfingsten. Er übergab zusammen mit Joachim Halm die Urkunden für das Deutsche Sportabzeichen.
Aber auch internationale Sportabzeichen sind bei deutschen Hobby-Sportlern beliebt. Die Urkunden und Abzeichen wurden vom zweiten Ehrengast, dem schweizerischen Generalkonsul Hans-Peter Willi, übergeben.
Demnächst könnte eine weitere hinzu kommen: der »Eurodistrikt Sport Pin«. Er soll sportliche Brücken bauen und in Deutschland, der Schweiz und Frankreich gültig sein, so Alain Grewis von der Arbeitsgruppe Sport der Oberrheinkonferenz. Eine zügige Genehmigung sei von dort bereits in Aussicht gestellt, so Joachim Halm.
Umrahmt wurde die Feier von der Lehrer-Band der Tulla-Realschule.
AUFGELISTET (I)
Die erfolgreichen Absolventen
Hier die Hobby-Sportler, die die Anforderungen für das Deutsche Sportabzeichen erfüllt haben (in Klammern, wie oft der Geehrte die Anforderungen für die jeweilige Leistungsstufe erfüllt hat; steht keine Zahl hinter dem Namen, ist es das erste Mal).
Jugend: Bronze: Baptiste Nies. Silber: Guillaume Nies, Josianne Bechinger (2), Niklas Achauer (4), Melina Knittel, Daniel Schwörer (je 7), Ciara Bechinger (11). Gold: Nicole Elysev, Paula und Simon Dünkel. Emily Schmitz, Merle Gevers, Lili Saam (je 1), Paul Baumgart, Pepe Hipp (je 2), Lotte Saam, Aureli Bechinger (je 6), Simon Zimny (10).
Erwachsene: Bronze: Sigrid Vogt, Mohamed-Amin Aissani. Silber: Laura Bosselmann, Daniel Ferber, Katharina Heitz, Jutta Mertz, Thierry Thomas, Philippe Ferret, Olivier Capelle, Sarah Ramadani, Pascal Buring, Michel Martin, Sylvain Burger, Yohann Puaut, Marc Gutzmann, Claus Haberecht, Anne Pitet, Benjamin Herrel. Gold: Horst Cramer, Johannes Förster, Simone Gevers, Patrick Meyer, Roland Meyer, Joachim Parthon, Anke Sasse-Dünkel, Oberstleutnant Emmanuel Sviontek, Oberstleutnant Pascal Gross, Jerome Schulz, Ursula Zimmermann, Martial Odwa, Jean-Philippe Tiger, Eric Guidez, Alain Scolan, Pascal Lescasse, Marco Steffens, Rolf Haas, Hurst Patrick, Major Jean-Jaques Lagel (alle 1), Frank Hentschel, Sophia Riedesser, Nina Saam, Ilona Stahl, Albert Weidlich, Christian Michel, Klaus Gras, Thomas Nies, Pramoda Hellenbrand (alle 2), Ralf Hetzel, Stefanie Vogt (je 3), Sibylle Mors, Kathrin Baumgart, Rainer Müll (alle 4), Ingrid und Isabel Parthon, Johannes Steinel (alle 6), Burkhard Bechinger, Annette Steurer (je 7), Axel Reibel, Jan Dusek (je 8), Johannes Vogt (9), Cornelius Gorka, Branko Kersic, Daniela Knittel (alle 10), Karlheinz Hemmler (13), Regina Meyer, Sabine Weidlich (je 14), Nicole Ritter (16), Isabella Müll (19), Joachim Halm (22), Günter Hochfeld (29), Heinz Gabel (31) und Volker Zimny (32).
Vergeben wurden auch sechs 6 Familiensportabzeichen – und zwar an die Familien Bechinger, Sasse-Dunkel, Parthon, Saam, Steurer-Hipp und Vogt.
AUFGELISTET (II)
Ausländische Sportabzeichen erfreuen sich großer Beliebtheit
Auch ausländische Sportabzeichen erfreuen sich großer Beliebtheit – auch bei deutschen Hobby-Sportlern. Der Kehler FV bietet seit neun Jahren die Möglichkeit, auch ausländische Sportabzeichen zu erwerben. Diese Möglichkeiten nutzten folgende Sportler
Amerikanisches
Sportabzeichen
Silber: Jan Dusek. Gold: Thomas Nies, Volker Zimny
Beim Amerikanischen Sportabzeichen werden die Sportler für nachhaltige und kontinuierliche sportliche Fitness ausgezeichnet. Es werden keine Höchstleistungen verlangt; wichtig ist, dass man permanent Sport treibt – etwa Radfahren, Schwimmen, Tennis oder Fußball. Die Intensität legt jeder selbst fest, und für jede Stunde, die man Sport treibt, gibt es Punkte. Am Ende der Sportsaison wird abgerechnet. Je nach Punktekonto erhält der Sportler dann Bronze, Silber oder Gold. Die Urkunde ist übrigens unterschrieben vom jeweils amtierenden US-Präsidenten!
Norwegisches
Sportabzeichen
Gold: Joachim Halm (2).
Baselbieter Sportabzeichen (Schweiz)
Burkhard Bechinger, Britta Heitzmann, Klaus Gras, Branko Kersic, Emmanuel Sviontek, Thomas Nies, Axel Reibel, Thomas Thierry, Anne Pitet (je 1), Sibylle Mors, Ralf Heitzmann (je 3), Joachim Halm (4), Günter Hochfeld (5)
Beim Schweizer Sportabzeichen sind die besonderen Herausforderungen bei den Schwimmdisziplinen (mindestens 500 Meter Schwimmen sind die Vorgaben). Ansonsten sind die Anforderungen ähnlich wie beim Deutschen Sportabzeichen. Eine Unterscheidung in Gold, Silber und Bronze gibt es nicht. Wettkampfergebnisse werden akzeptiert und sind erwünscht.
Österreichisches
Sportabzeichen
Jugend: Bronze: Guillaume Nies. Gold: Simone Zimny
Erwachsene: Bronze: Marc Gutzmann. Silber: Branko Kersic (6). Gold: Axel Reibel, Burkhard Bechinger, Britta Heitzmann, Daniela Knittel, Klaus Gras (alle 2), Ralf Heitzmann, Cornelius Gorka, Volker Zimny, Sibylle Mors (alle 3), Günter Hochfeld (8), Joachim Halm, Jan Dusek (je 9).