Standortnachteil: fehlendes DSL
Für den Anschluss von Gewerbegebieten an die »Daten-Autobahn« stehen in Baden-Württemberg zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Dies betonte Alexander Bonde, Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, gestern bei einem Besuch der Firma Kronen in Goldscheuer.
Das Unternehmen, das Ende der 70er als reines Handelsunternehmen für Gastronomiegeräte begann, ist inzwischen einer der weltweiten Marktführer im Bereich Nahrungsmitteltechnik. 1992 begann man mit der Entwicklung eigener Maschinen, die Kartoffeln, Gemüse oder Salate in großen Mengen präzise und in kürzester Zeit vorbereiten, schneiden, waschen, trocknen, schälen und verpacken.
Rund 14,5 Millionen Euro Umsatz macht das Unternehmen im Jahr. Zu den Kunden gehören Nahrungsmittelkonserven-Hersteller wie »Bonduelle« ebenso wie die Catering-Firmen namhafter Airlines; auch in den Großküchen moderner Kreuzfahrtschiffe sind Maschinen und ganze Produktionslinien made in Goldscheuer im Einsatz. Geschäftsführer Stephan Zillgith sitzt für die Grünen im Oberkircher Gemeinderat.
Weltweit operierende Unternehmen brauchen jedoch leistungsfähige Kommunikationskanäle. Dass es im »Basic«-Gewerbegebiet noch immer keinDSL gibt, sei ein echter Standortnachteil, so Geschäftsführer Rudolf Hans Zillgith. Minister Bonde meinte, das Land könne selbst keine Netze planen, wohl aber Ausbauplanungen der Kommunen unterstützen. So hat die Landesregierung laut Bonde inzwischen Sonderförderlinien auch für Gewerbegebiete aufgelegt und die zur Verfügung stehenden Finanzmittel versechsfacht.
Zudem habe das Land die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen ausgeweitet. Die öffentliche Hand könne dann aktiv werden, wenn »der Markt versagt«. Um dies festzustellen und den Bedarf zu ermitteln, seien bislang aufwändige Bürgerbefragungen erforderlich gewesen; dies sei künftig nicht mehr nötig. Hier habe man beim EU-Wettbewerbsrecht erfreuliche Vereinfachungen erreicht, so Bonde.