Tierschützer erhalten Geldspritze
Der finanziell angeschlagene Kehler Tierschutzverein erhält von der Stadt Kehl einen einmaligen Sonderzuschuss in Höhe von 9500 Euro. Im Gemeinderat wurden in diesem Zusammenhang aber Stimmen laut, die einen fehlenden Einblick in die Vereinsfinanzen monierten.
Der Hilfeschrei des Kehler Tierschutzvereins in Richtung Stadtverwaltung (die Kehler Zeitung berichtete) wurde erhört: In diesem Jahr soll der Verein zu den 60 000 Euro, die er seit 2012 ohnehin als jährlichen Zuschuss erhält, noch eine einmalige Geldspritze über 9 500 Euro erhalten. Darauf einigte sich der Gemeinderat am Mittwochabend am Ende zwar einstimmig – dennoch nicht vorbehaltlos.
Verein soll vorlegen, wie Finanzen in Ordnung gebracht werden können
Stadtrat Werner Müll, Vorsitzender der SPD-Fraktion, äußerte seinen Unmut darüber, nichts über die tatsächliche finanzielle Situation der Kehler Tierschützer zu wissen, die im vergangenen Jahr einen komplett neuen Vorstand gewählt hatten, der nun »mit Hilfe von Umstrukturierungen und Einsparungen«, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, versuche, die Tierherberge aus den »roten Zahlen« zu bekommen. »Der Verein soll vorlegen, wie die Finanzen in Ordnung gebracht werden«, forderte Müll eine Bilanz ein. Wenn der Verein jährlich seine Rechnungsprüfung vorlege, wäre er sogar zu einem noch höheren Zuschuss bereit, so der SPD-Mann.
Tierschutzverein: Renovierungen waren nötig
Vor dem Vorstandswechsel sei die Verfassung des Vereins »ziemlich desolat« gewesen, reagierte darauf Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU): »Wir hatten angekündigt: Wenn sich die Situation nicht ändert, streichen wir auch die 60 000 Euro.« Nun aber könne er den Sonderzuschuss »mit gutem Gewissen empfehlen«.
Wie die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins, Martina Heich, der Kehler Zeitung auf Anfrage mitteilte, habe man vom alten Vorstandsteam Schulden geerbt. »Viele Handwerker wurden beauftragt, obwohl kein Geld da war.«
Die Tierherberge stammt aus den 1960er-Jahren, Renovierungen von Dach, Heizungen und Hundegittern sowie Malerarbeiten seien teurer als geplant geworden, hatte der Verein sein Begehren nach mehr Geld gegenüber dem Rathaus gerechtfertigt.