Tolles Jubiläum mit 17 Gruppen
Der TV Bodersweier hat am Wochenende sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Einen schönen Festauftakt gab es am Freitagabend (siehe Stichwort). Der Festsamstag bestand aus einem Umzug und einem tollen Jubiläumsabend.
Kehl-Bodersweier. Der Samstag begann mit einem Umzug – angeführt vom Fanfarenzug FZ Bohlsbach/FZ Griesheim. TV-Chefin Elvira Schilli bedankte sich bei allen, die zum Fest beigetragen hatten. Ortsvorsteher Kropp betonte, dass der Verein mit 630 Mitgliedern der größte im Dorf sei. Angebote gebe es für jede Altersgruppe. Der TV sei eine »gute Adresse«. Thomas Stampfer, Chef des Ortenauer Turngaus, überbrachte die Glückwünsche des Gaus und des Badischen Turnerbunds. Er merkte an, dass Turnen heute immer noch im Trend liege und lobte die hervorragende TV-Leistungsriege der Mädchen.
Thorsten Erhard übernahm die Moderation des Abends unter dem Motto »Fit durch Generationen«, an dem 17 Gruppen auftraten. Das Programm zeige die Leistungsfähigkeit des TV, so Erhardt. Er erinnerte an die Vereinsgründung 1914. Eduard Ross aus Auenheim sei die treibende Kraft gewesen.
Turnen anno dazumal
Die Männerriege zeigte unter Leitung von Rolf Clemens, wie es in den Turnstunden anno dazumal zugegangen ist: zackig und mit forschem Ton. Danach folgte der Männerchor mit dem Lied »Turner auf zu Streite«, begleitet von Gerhard Albrecht auf der Mundharmonika. Fünf Mädels des Vereins demonstrierten in einem Tanz das olympische Symbol. Unter Leitung von Brigitte Waldmann/Heike Schuhmann zeigten Turnerinnen der Rhythmischen Sportgymnastik des TV Kork einen tollen Vortrag, für den sie viel Applaus erhielten.
Im Januar 1939 fand die letzte Sitzung des Vorstands vor dem Krieg statt. 1950 durfte wieder geturnt werden, am 23. April wurde der Verein wieder gegründet. Hoffnungswirt Karl Bieger ließ die Turner in seinem Saal turnen und stellte auch den Garten zur Verfügung. Es wurde gezeigt, wie drei Gäste, Inge Rapp, Brigitte Faulhaber und Ingrid Lauck, als Zuschauer im Garten saßen und die »Jedermannsfrauen« eine Keulengymnastik vortrugen, einstudiert von Christel Baaß und Silvia Peuker. Dann zeigte die Leistungsriege aus Zell u. a. eine Stuhlakrobatik, die einem fast den Atem stocken ließ (einstudiert von Pirmin Serrer/Tobias Schwendemann). Was man mit Walkingstöcken machen kann, präsentierte die Walkinggruppe von Hanna Kapp. Beide Gruppen erhielten viel Applaus.
Während der Umbauphase befragte Erhard das noch älteste lebende Mitglied (seit 1950), Robert Stein, 20 Jahre Schriftführer, und Hans Baas, 18 Jahre Vorsitzender. Einen Einblick in ihre tolle Qualität zeigte die Leistungsriege Mädchen. Das TV-Aushängeschild präsentierte mit einer kombinierten Balken- und Bodenturnübung eine bühnenreife Vorstellung. Die Riege – trainiert von Brigitte Waldmann – wurde mit großen Beifall bedacht. Danach zeigte die Fitness-Gruppe der Turnerfrauen (Leitung: Silva Peucker) einen flotten Aerobic-Tanz. Mit Surfbrett und Wakeboard kamen die »Beach Boys«, Leistungsgruppe Jungen, »oben ohne« auf die Bühne. Sie warteten auf die große Welle. Danach ging es u. a. weiter mit Kastensprüngen und Mini-Trampolin. Die »Jedermänner« zeigten »Qi Gong« (Leitung: Dirk Brauns).
Die Prinzengarde des »Brandenburger Michel« – aktive und ehemalige Turnerinnen – zeigte einen Showtanz (einstudiert von Emilie Litzinger und Selina Örtel). Danach demonstrierte die Gymnasikgruppe »Drums Alive«, einen Fitnesstrend aus den USA. Mit zwei Stöcken schlugen die Frauen rhythmisch auf große Pezzi-Bälle begleitet von fetziger Musik (einstudiert von Martina Bless.)
Die Zumba-Gruppe von Anja Weinacker zeigte einen perfekten Tanz, wofür sie viel Applaus erntete. Die TG Hanauerland (betreut von Walter Müll) legten mit Lederhosen fast einen Schuhplattler aufs Parkett. Danach folgte eine lustige Nummer am Barren. Was man mit Radkappen alles machen kann, zeigten die Turnerfrauen aus Freistett.
Einer der Höhepunkte waren die »Burning Ropes« von der Turnerschaft Ottersweier (die DTB-Showgruppe 2009 und 2013). Die »Ropes« zeigten spektakuläre Sprünge und akrobatische Stunts beim Seilspringen. Dazu passte die Bühnenbeleuchtung und Tontechnik unter Leitung von Pascal Honauer und Sebastian Krägeloh. Langanhaltender Beifall war der Dank.