Straßburger Unternehmen sind nicht mehr gegen die Tram
Im Gegensatz zu den Tabakhändlern im französischen Grenzgebiet haben sich viele Straßburger Unternehmen mittlerweile mit der neuen Tram nach Kehl abgefunden. Einige Verbesserungen könnte es aus ihrer Sicht aber dennoch geben.
Zwei Stellungnahmen aus dem Jahr 2013 zeigen, wie groß einst die Vorbehalte gegenüber der Erweiterung der Tramlinie D nach Kehl waren. Die Auswirkungen auf den Straßburger Hafen seien »nicht untersucht« worden, kritisierte damals die Nutzergemeinschaft Straßburger Hafen (GUP). Das sei ein »schwerwiegender Fehler«, weswegen sich die GUP gegen das Projekt ausspreche. Und die Straßburger Industrie- und Handelskammer (CCI) befürwortete das Projekt nur »unter Vorbehalt«, weil es für viele Unternehmen Einschränkungen bedeute.
Lkw unter der Tram durch
Während die Tabakhändler im Unterelsass bald gegen die neue Tram auf die Straße gehen wollen (wir berichteten am Samstag), haben die Straßburger Unternehmen heute ihre Opposition aufgegeben. »Die CCI befürwortet Projekte des Nahverkehrs, wacht aber nach wie vor darüber, dass seine Firmen nicht in ihrer Entwicklung eingeschränkt werden«, erklärt Stéphane Hummel, bei der CCI zuständig für öffentliche Bauvorhaben.
»Auch die GUP ist heute nicht mehr gegen das Projekt«, sagt Hummel. Das Vorhaben sei auf Drängen der GUP verbessert worden. Die Unternehmen hätten vor allem kritisiert, dass Lastwagen auf dem Weg zum Hafen durch die Straßenbahn behindert würden. Hier habe man aber einen »symbolischen Fortschritt« aushandeln können.
Lastwagen rollen unter der Straßenbahn durch
Ab 2019 rollen die Lastwagen nach einer kurzen Bauzeit unter der Straßenbahn durch. Während der Bauarbeiten, deren genauer Plan noch nicht feststehe, würden die Lastwagen umgeleitet. Die Tram solle aber ohne Unterbrechung weiter fahren. Wichtig sei es nun, dass die Straßburger Verkehrsbetriebe das Verkehrsnetz im Viertel des Hafens weiter ausbauten, um so den Zugang der Mitarbeiter zu den Unternehmen zu erleichtern, so Hummel. »Die Tram alleine reicht uns nicht aus.«