Kehl

Verwaltung und Rat kritisiert

Redaktion
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17. Mai 2017

(Bild 1/3) Die Suche nach einem Namensgeber für die Tram-Brücke sei kein Ruhmesblatt gewesen: Der Historische Verein will im Herbst mit einem Besuch der Humanisten-Bibliothek in Schlettstadt dazu beitragen, dass Beatus Rhenanus bekannter wird. ©Martin Egg

Der Historische Verein (HV) Kehl muss seine Arbeit den Anforderungen anpassen, die im 21. Jahrhundert an Geschichtsvereine zu stellen sind. Wenn das gelingt, sieht er sich für das Jubiläum »100 Jahre HV Kehl« im Jahr 2020 gut gerüstet. Das ist die Quintessenz der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins. 

Der Vorsitzende Hans-Ulrich Müller-Russell verwies im Bericht über die Vereinsarbeit auf den letzten Rundbrief und den dort verlinkten Tätigkeitsbericht hin. Inzwischen sei auch im Dachverein, dem Historischen Verein für Mittelbaden, die Botschaft angekommen, dass die herkömmlichen Angebote der Geschichtsvereine nicht mehr den Erwartungen vieler Mitglieder entsprechen. Kurt Hochstuhl, Leiter des Freiburger Staatsarchivs, habe über die zukünftigen Vereinsaufgaben schon 2010 in Offenburg referiert; der Beitrag ist im Jahresband 2011 der »Ortenau« veröffentlicht, so der Vorsitzende in der Mitgliederversammlung am Donnerstag. 

In der Aussprache über seinen Bericht bemängelten Mitglieder die Einstellung der Stadtverwaltung und des Gemeinderats zur Geschichte der Stadt und ihrer Region. Die Suche nach einem Namensgeber für die Tram-Brücke sei kein Ruhmesblatt gewesen. Der Verein will im Herbst mit einem Besuch der Humanisten-Bibliothek in Schlettstadt dazu beitragen, dass Beatus Rhenanus bekannter wird.

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Ein Thema war auch der Verkauf des denkmalgeschützten Gewölbekellers auf dem Oase-Areal. Die Stadt habe den Gewölbekeller so verkommen lassen, dass der Denkmalschutz jetzt hinfällig werden könnte, so der Vorsitzende. Offenbar sei es den Beteiligten nicht bewusst gewesen, dass es sich wahrscheinlich um Reste der ältesten baulichen Anlage im Stadtgebiet handele, die dazu noch wegen ihres Bezugs zu einer Zollburg im 13. Jahrhundert an der Grenze symbolische Bedeutung hätten.
Die Versammlung beauftragte den Vorstand zu erkunden, was man mit dem Gewölbekeller vorhabe. Der Verein setzt sich dafür ein, dass zumindest ein Teil des Kellers erhalten bleibt und geprüft wird, ob dort eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte eingerichtet werden kann.  Geplant ist nach längerer Pause wieder eine Führung durch den Tunnel bei der Villa Schmidt.

Evelyn Siegrist berichtete über die Entwicklung der Bücherkiste (Kinzigstraße 9). In einer Sonderaktion habe diese in einem Monat 900 Kilo für 900 Euro verkauft. Die Nachfrage nach antiquarischen Büchern sei nach wie vor groß. 
Brigitte Michel, Schatzmeisterin, trug den Kassenbericht vor. Michael Eble, stellvertretender Vorsitzender, stellte den Finanzplan für das laufende Jahr vor. Klaus Fuchs und Irmtraud Joerger hatten die Kasse geprüft und beantragten die Entlastung des Vorstands, die dann auch erteilt wurde. Für Fuchs, der nach der Satzung nach zwei Jahren aus dem Amt des Kassenprüfers ausscheidet, wurde Karin Bartl zur Kassenprüferin gewählt.
Vor den Neuwahlen des Vorstands berichtete der Vorsitzende, der amtierende Vorstand habe sich gerade auch im Hinblick auf das Jubiläum 2020 bemüht, rechtzeitig Nachfolger zu finden, vergeblich. Die Vorbereitung des Jubiläums und die Anpassung der Vereinsarbeit an geänderte Erwartungen der Mitglieder koste viel Kraft und setze Erfahrung in der Vereinsarbeit voraus. Kurz vor dem Jubiläum zu wechseln, sei schwierig. Die Vorstandsmitglieder hätten sich entschlossen, erneut zu kandidieren und die Arbeit bis zum Jubiläum mit vereinten Kräften fortzusetzen.

Der Vorstand erhielt in der Neuwahl die Stimmen der Anwesenden. Dem Vorstand wurde empfohlen, zu seiner Entlastung Beisitzer zu berufen. Zur Zeit gehören dem erweiterten Vorstand Helmut Schneider, André Biegel, Folkert Meyer und Friedrich Peter an. Peter scheidet auf eigenen Wunsch aus. 
Der Vorsitzende teilte mit, dass die für Juni geplanten Tram-Fahrten mit André Biegel verletzungsbedingt ausfallen müssen, aber im Herbst nachgeholt werden sollen. Ausfallen müsse auch der Stammtisch am 18. Mai im Café Rapp.
 

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