Kehl

Kehl droht bald ein Lehrermangel

Katharina Jansen
Lesezeit 3 Minuten
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28. März 2017

In den kommenden Jahren fehlen laut der stellvertretenden Schulamtsleiterin Barbara Kempf vor allem in den Fächern Musik, Sport und Französisch Lehrer. In diesem Schuljahr konnte sie zwar noch alle Lehrerstellen im Raum Kehl besetzen, aber nur dank befristeter Verträge.

Immer wieder fallen an Kehler Schulen Stunden aus. »Einen Lehrermangel gibt es aber nicht«, sagt die stellvertretende Leiterin des Staatlichen Schulamts in Offenburg, Barbara Kempf. In zwei/drei Jahren werde die Lage anders aussehen. Bis zu diesem Schuljahr ist es dem Staatlichen Schulamt in Offenburg immer gelungen, alle 241 Lehrerstellen in Kehl zu besetzen.»Aber die Personalplanung ist auf Kante genäht«, so Kempf.

Fällt während des Schuljahres ein Lehrer wegen Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit länger aus, werde der Bedarf an weiteren Lehrern mit vorübergehenden Neueinstellungen gedeckt. Diese Lehrkräfte  sind meist aus verschiedenen Gründen nicht verbeamtet worden und erhalten für eine bestimmte Zeit befristete Verträge.

Viele Mutterschutzfälle

»Da es in den letzten Jahren auch aufgrund politischer Entscheidungen viele Mutterschutzfälle gibt und die Lehrer danach auch nicht mit dem vollem Deputat an ihre Schule zurückkehren, dürfen mittlerweile auch sogenannte »Nichterfüller« an Kehler allgemeinbildenden Schulen unterrichten. 

»Das sind Lehrer aus dem Ausland, die einerseits zwar ›hochqualifiziert‹ sind, weil sie eine Ausbildung als Deutschlehrer in ihrem Heimatland haben, aber andererseits keine deutsche Lehramtsprüfung abgelegt haben«. Zum Einsatz kommen diese in der Regel vor allem in Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge. 

Problem: Grundschule

Dass es in den vergangenen Schuljahren mehr Lehrkräfte mit befristeten Verträgen gibt, hängt auch mit den vielen Mutterschutzfälle im Grundschulbereich zusammen. Grund hierfür ist laut Kempf eine große Einstellungswelle an Grundschulen vor einigen Jahren. Viele dieser jungen Lehrer denken nun an die Familiengründung. Für das Schulamt bedeute es aktuell, dass in kurzer Zeit viele Lehrer an einer Schule ersetzt werden müssen. 

Keine Bewerber

»Schwierig wird es auf jeden Fall, die Stellen bei der nächsten Pensionierungswelle in ein paar Jahren zu besetzen«. Und wie sieht es kommendes Schuljahr aus? »Ob es für jede Stelle einen Bewerber gibt, kann man noch nicht sagen«.
Fakt ist aber, dass eine von sieben in Kehl zum nächsten Schuljahr ausgeschriebenen Lehrerstellen nach Bewerbungsschluss ohne Bewerber war. Gerade in den Fächern Musik, Französisch und Sport werden zurzeit Fachkräfte gebraucht, so Kempf. 

»Obwohl Kehl eine der größeren Städte im Ortenaukreis ist, ist es zum Teil schwierig, die Stellen zu besetzen«, sagt Kempf. Viele Referendare, die in den Schuldienst wollen, wohnen in Freiburg und haben kein Auto. Sie präferieren Schulen in Bahnhofsnähe. »Selbst wenn sich die jungen Lehrer ein Auto zulegen, wollen sie in einer Schule möglichst nahe an der A5 unterrichten, damit sie in Freiburg wohnen bleiben können.« Kempf merkt auch in den Gesprächen mit den Bewerbern, dass diese nicht sofort eine Stelle annehmen, sondern warten, ob sich eine bessere finde. 

Mehr Unterichtsausfälle durch knappe Personaldecke?

Ob durch die knappe Personaldecke bei den Lehrern, in Kehl mehr Unterricht ausfällt, wolle sie nicht sagen. »Ein Unterrichtsausfall in einem Schuljahr lässt sich nicht vermeiden, da immer jemand krank wird«, so Kempf. Um die Betreuung der Kinder zu gewährleisten, seien die Schulen aber angewiesen, dass nur Randstunden – sprich die erste oder sechste Stunde – ausfallen und für die rechtliche Zeit intern oder bei längeren Fehlzeiten durchs Schulamt Vertretung zur Verfügung stehe.

Krankheitswellen mit Ausfällen von bis zu fünf Lehrern an einer Schule gleichzeitig seien Notsituationen. »In solchen Notfällen muss man kurzfristige Maßnahmen ergreifen, indem man zum Beispiel kleine Klassen mit 14 Schülern zusammenlegt oder leider auch Stunden ausfallen lässt«, sagt Kempf.

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