Wenn der böse Wolf Sterne sieht
Mit Musik, Tanz und ebenso witzigen wie lehrreichen Sketchen ließ der »Sängerbund« Leutesheim am Sonntag sein Herbstfest ausklingen.
Kehl-Leutesheim. »Es wird gelacht von sechs bis acht«, war das Motto des Abendprogramms beim »Sängerbund« Leutesheim zum Abschluss des Herbstfestes in der Mehrzweckhalle. Der gemischte Chor sang zum Auftakt »Ja so geht es bei uns zu, und wer heut nicht mit uns lacht, bei dem stimmt was nicht«.
Doch es ging nicht nur lustig zu, sondern auch überaus lehrreich. So stritten sich in einem Sketch Gehirn, Herz und die restlichen Körperorgane, wer denn nun der Boss im menschlichen Organismus sei. Nach aufgebrachtem Hin und Her mussten sie sich jedoch dem Loch am Ende des Steißbeins fügen, da man es als Boss besser ertragen kann als wenn es verstopft.
Der Kinderchor unter der Leitung von Hille Ziegler zeigte in fantasievollen Kostümen, dass er nicht nur singen sondern auch tanzen kann. Den wohl wertvollsten Tipp an diesem Abend gab es von Herbert, alias Rainer Keck, der seit 30 Jahren mit seiner Erna verheiratet ist und den Schlüssel zu einer glücklichen Ehe gefunden hat. »Ich halt die Klapp’ und denk: L.m.a.A.« sang er zu der Melodie von »YMCA«. Die Herren des Chors präsentierten sich als »alte Rittersleut« und luden zu einer Schunkelrunde ein. Bei Liedern wie »Wenn das Wasser im Rhein goldner Wein wär« und »So ein Tag« ließen sich die Besucher nicht lange bitten.
In weiteren Sketchen konnten die Gäste mitleidend erleben, wie die Mathe-Hausaufgaben des Sprösslings fast zum Familienkrach ausarteten oder wie ein frivoler Ober zwei weibliche Gäste in den Wahnsinn treibt. Der Höhepunkt des Abends aber war die Geschichte über »Rotkäppchen« und was mit dem bösen Wolf wirklich geschah – eingebettet in Lieder aus der Zeit der Neuen Deutschen Welle. Der Jägersmann sang »Ich bin der Märchenprinz« und hatte nur Augen fürs schöne Rotkäppchen. Die Oma, gar nicht hilflos, zog dem Wolf eins über, woraufhin dieser den »Sternenhimmel« sah. Der Jäger schoss in seiner Verliebtheit daneben, und dass der böse Wolf am Schluss doch noch zur Strecke gebracht werden konnte, war einem Bauer zu verdanken, der zufällig mit seinem Traktor den Fluchtweg des Wolfes kreuzte.
Zum Schluss dankte »Sängerbund«-Vorsitzende Hille Ziegler allen Akteuren und der Technik, »bis zum nächsten Jahr!«