Willstätter Landmänner werfen den Weihnachts-Ofen an
Da kam Betrieb in die Backstube von Rüdiger Benz: Alle Jahre wieder in der Adventszeit treffen sich die Willstätter Landmänner, um gemeinsam Weihnachtsgebäck zu backen.
Brödle gehören zur Weihnachtszeit einfach dazu, da sind sich die Willstätter Landmänner einig. Deshalb kamen sie auch in diesem Jahr wieder zusammen. Auf dem Programm stand am Samstag das Backen von Linzertorten und traditionellem weihnachtlichem Gebäck, wie Nusstalern, Hildabrötchen, Mandel-Pangani, Anisplätzchen und Zimtsternen.
Gebacken wurde nach den Rezepten des ältesten Mitglieds der Landmänner, Karl Boldt, der diesmal leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Neben den neun Landmännern durfte auch die Tochter Sara von Landmann Rudolf Lutz mitmachen.
Unter fachkundiger Anleitung von Rüdiger Benz wurde aus den vorgegebenen Zutaten der Teig für die verschiedenen Sorten hergestellt. Es wurde geknetet, ausgerollt und ausgestochen. Natürlich durfte auch einmal genascht werden, denn schließlich wollte »Mann« ja wissen, ob der Teig auch schmeckt. Für die Hildabrötchen und die Zimtsterne musste die Glasur gerührt und auf die Rohlinge aufgetragen werden, bevor es dann ab in den Ofen gehen konnte. Wegen der unterschiedlichen Backzeiten mussten die Männer stetig ein Auge auf das Gebäck haben, denn schließlich wollten sie keine verbrannten Plätzchen fürs Fest produzieren.
Ordnung muss natürlich auch sein: Nachdem alle Plätzchen gebacken waren, wurde gefegt und gewischt, bis die Backstube wieder glänzte.
Zwischenzeitlich war auch Joachim Parthon, Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Willstätt, in die Backstube gekommen. Die Landmänner überreichten ihm neben einem Teil der frisch gebackenen Plätzchen eine Spende von 200 Euro. Parthon dankte den Landmännern herzlich. Nach getaner Arbeit gab es für alle ein gemütliches Vesper.
Die Landmänner sind 2007 aus einer »Schnapsidee« entstanden. Wenn es schon Landfrauen gibt, warum soll es nicht auch Landmänner geben? Seitdem treffen sich die Landmänner etwa alle drei Monate, um gemeinsam zu kochen oder zu backen. Sie kommen aus fast allen Willstätter Ortsteilen bis auf Sand. »Aber mit Guy Bischof«, sagt Roland Göppert augenzwinkernd, »haben wir ja auch einen Sander mit dabei«. Nur stammt er halt aus Sand im Elsass.
Rezept Anisplätzchen
◼ Zutaten: 2 Eier (nicht aus dem Kühlschrank), 2 Eigelb, 250 g Zucker, 300 g Mehl, Typ 405, 1 TL Anis.
◼ Die 2 Eier und die 2 Eigelbe und den Zucker mischen und ca. 15 Min. rühren, bis es schaumig ist. Dann das Mehl und den Anis untermischen. Teile von der Masse in einen Spritzbeutel geben und kleine, ca. 1,5 cm breite runde Plätzchen aufs Backpapier spritzen. Ca. 4–5 Std. trocknen lassen. Die Plätzchen müssen eine stabile Haut bilden. Bei ca. 180 Grad 6–8 Min. backen.
Rezept Mandel-Pangani
◼ Zutaten: 250 g Butter, 250 g Zucker, 1 Ei, 3 g Salz, 3 g Zimt, 400 g Mehl, Typ 405, 3 g Backpulver,
200 g ganze ungeschälte Mandeln.
◼ Die Zutaten zunächst ohne das Mehl unter das Backpulver mischen. Dann Mehl und Backpulver zusammenmischen und danach alles zusammen zu einem Teig verarbeiten. Zum Schluss die Mandeln unterkneten. Der Teig muss schön fest sein. Ca. 3 cm dicke Rollen formen und 1 Stunde kühl stellen. Aus den Rollen ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Bei 190–200 Grad ca. 12/13 Min. backen.