Hausach

"AC Guck ins Glas" feiert beim Fasentumzug Wagenbaujubiläum

Michaela Keller
Lesezeit 4 Minuten
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06. Februar 2016

Der »AC Guck ins Glas« bei seinem 25. Wagenbau: vorn Gründungsmitglied Dieter »Didi«Brüstle (links) und Michael Armbruster, hinten, von links ­Gisela Armbruster, Larissa Gewald, Marcel Wurster und Manuela Wurster. ©Michaela Keller

Oft ist eine Schnapsidee die Geburtsstunde einer langen Tradition. So ist es auch bei der Wagenbauergruppe »AC Guck ins Glas«, die für den großen Umzug morgen ihren 25. Wagen gebaut hat.  
 

Es war Anfang Januar 1992, als sich der damalige Freitagabendstammtisch Stefan Wagner, Ralf Harter und der noch heute aktive Wagenbauer Dieter »Didi« Brüstle im »Quasimodo« feucht-fröhlich auf die Fasent freuten. Einer brachte die Idee, einen Wagen zu bauen, auf den Stammtsich, die anderen beiden nahmen sie begeistert auf. Sie besuchten noch etwas vorsichtig die Wagenbauersitzung und wurden von der Narrenzunft bestärkt, ihre Idee umzusetzen. Bei Bruno Kienzler fanden sie auch schnell einen Platz zum Bauen, und am 1. März 1992 starteten sie mit ihrer wunderschönen »Römergaleere« ihre Karriere als aktive Wagenbauer. Die fünfzehn Mann und Frau starke Gruppe hatte so viel Spaß dabei, dass es überhaupt gar keine Frage war weiterzumachen.  

Seither läuft es immer wieder nach dem gleichen Procedere ab. Nach der Bekanntgabe des Umzugmottos treffen sich die Akteure, um die Ideen auszutauschen. Dann wird diskutiert, wie das Motto aufbereitet werden kann. Und letztendlich wird ganz demokratisch abgestimmt. Oftmals hat einer  schon unterm Jahr eine Vorstellung des nächsten Wagens, was aber auch schon oft einfach nicht passend zum Thema umzusetzen ist. 
Wenn die Entscheidung gefallen ist, geht’s an die Verwirklichung. Hier sind zuerst einmal die Männer gefragt, denn Wagenbau ist zum großen Teil Handwerkerarbeit. Die weiblichen Mitglieder nähen derweil die Kostüme und machen sich Gedanken zur Dekoration. Am Fastnachtsamstag wird das Kunstwerk fertiggestellt und mit liebevollen Details ausgeschmückt. Der Wagen wird von der Narrenzunft abgenommen, und die Gruppe fiebert nun dem großen Umzug durchs Städtle entgegen.

Narren sind großzügig

Am Fastnachtsonntag ist schon traditionell Treff bei Manuela Wurster. Hier wird sich gemeinsam geschminkt, umgezogen, gerichtet – und geschlemmt: Bratwürste mit Kartoffelsalat, Schorle oder Pils. Zwei Mitglieder der Gruppe holen zusammen mit dem Fahrer Bernhard Armbruster den Wagen, und man trifft sich bei der Aufstellung. Die Wagenbauer lassen sich neben den Materialien und der Arbeitszeit die Sache auch sonst noch was kosten, denn Narren sind großzügig mit den Gaben. Und so geht kein Kind am Umzugsweg leer aus, und mancher Zuschauer wird vom »AC Guck ins Glas« mit Hochprozentigem verwöhnt. 

Essen bei »Maggi«

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In der Wagenburg auf dem Schulhof wird noch fleißig mitgefeiert, dann geht es zum gemeinsamen Essen ins »Vereinslokal« bei Sponsorin »Maggi« Margareta Schoch im »Minigolf« und danach beschwingt auf die »Piste« – quer durch die Kneipen im Städtle. Bis Mitternacht herrscht Kostümpflicht, was auch schon für Heiterkeitsausbrüche sorgte. Denn das vor einigen Jahren für die Männer besorgte aufblasbare Ballerinakostüm war beim Klogang nur zu zweit zu bewältigen.

Bei ihren 25 Umzugsteilnahmen ist noch nichts wirklich Schlimmes  passiert. Kleinere Blessuren und Verletzungen und sogar das Nähen einer aufgerissenen Hand mit sieben Stichen waren nicht wirklich tragisch, zumal pünktlich zum Essen alle wieder zusammen waren. Einmal war das Durchkommen zum Umzug bei Schneesturm nur mit einem vorwegfahrenden Schneepflug aus dem Neuenbach möglich. 
Oder sie mussten einmal ihren schon am Fastnachtsamstag aus der Scheune geschobenen Wagen, ein Flugzeug, kurz vor dem Umzug freischippen und noch reparieren, da beide Tragflächen von einer Dachlawine abgerissen waren. Eine anberaumte Schiffstaufe ging auch in die Hose, da die Sektflasche partout trotz roher Gewalt nicht am närrischen Schaufelraddampfer zerschellen wollte, sodass letztendlich nur noch ein Hammerschlag half. 

Strapazen vergessen

Alle Strapazen, der Zeitdruck für die Schichtarbeiter und die kalten Abende in der Scheune sind vergessen, wenn ihr Wagen losfährt, sie auf die Hauptstraße einbiegen und mit den Zuschauern ihren Spaß machen können. Dann  kommt der schönste Augenblick im Jahr, und die ganze Mannschaft genießt den Umzug bis zum Ende: Dieter Brüstle, Michael Armbruster, Gisela Armbruster, Larissa Gewald, Marcel und Manuela Wurster, Nico Wille, Julian Kayßer, Margarita »Maggi« Schoch, Bronja Braun und Fahrer Bernhard Armbruster. 

»Gründer« Dieter »Didi« Brüstle: »De Umzug net mitmache derfe, des wär die gröscht Strof für mich!«

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