19. Kunsthandwerkermarkt am Sonntag
Zum 19. Kunsthandwerkermarkt am kommenden Sonntag werden 83 Anbieter und viele Besucher erwartet. Ein Markt dieser Art und Größe erfordert eine gute Organisation. Marktmeister Klaus-Ulrich Neeb hat damit viel Erfahrung.
»Hab’s nicht angemeldet, aber kann ich meinen Hänger am Sonntag neben den Stand stellen?«, fragt der Autofahrer, der in der Stadt kurz neben Schiltachs Marktmeister Klaus-Ulrich Neeb anhält, aus dem Beifahrerfenster. Der schlägt seinen Plan auf und meint: »Klar, das geht.« Viele Dinge werden auf dem kleinen Dienstweg erledigt – doch nicht nur. Dass der Kunsthandwerkermarkt mit jährlich mehreren tausend Besuchern auch ein großes Maß an Organisation braucht, weiß Neeb – er macht diese immerhin schon 19 Jahre.
Bereits im Herbst des vorausgehenden Jahres schreibt Neeb die Händler an, von denen er glaubt, dass sie zum Konzept dieses Marktes – »Schöne Dinge aus Meisterhand« – passen. Die Adressen hat er selbst in seine »Markt-Kundendatei« eingepflegt, und hütet sie wie seinen Augapfel gegen eine »feindliche Übernahme«.
Kontakte pflegen
Während des Jahres reist Neeb von Markt zu Markt, registriert die neuesten Trends im Gewerbe, knüpft Kontakte und schaut immer wieder, wer Kunsthandwerkliches zu bieten hat, jedoch nicht unbedingt auf Märkten zu finden ist. So hat er auch Stuhlflechterin Gudrun Hirtzel aus Rheinau getroffen, die beim diesjährigen Markt erstmals ihren Stand gegenüber dem Gasthaus »Adler« aufbaut.
Einige Beschicker bieten bereits seit Bestehen des Marktes ihre Kunstwerke in Schiltach an, andere sind erst wenige Jahre dabei oder ganz neu. Die Rückläufe für seine Einladungen sammelt Neeb bis Ende März. Dann fertigt er seinen Marktplan an, damit jeder weiß, wer wo steht und welchen Infrastruktur für die Stände gebraucht wird.
»Allein könnte ich das nicht stemmen«, weiß er und ist dankbar für die Unterstützung durch den Bauhof der Stadt, den Gewerbeverein und die ortsansässigen Elektrogeschäfte, die im Vorfeld und noch am Sonntagmorgen für das »Feintunig« sorgen. Der Kunsthandwerkermarkt steht am Sonntag zwar im Mittelpunkt, doch Schiltach hat mit seinen Einzelhandelsgeschäften noch weitere schöne Einkaufsmöglichkeiten.
»Mit einem verkaufsoffenen Sonntag der Einzelhandelsgeschäfte hat alles angefangen«, erklärt Neeb, der schon in den 90-er Jahren erkannte, dass ein verkaufsoffener Sonntag ohne thematische Anbindung an eine attraktive Veranstaltung nicht reicht, um Publikum nach Schiltach zu holen. So entstand der Schiltacher Kunsthandwerkermarkt in seiner heutigen Form.
Nicht alles ist geeignet
Doch nicht jedes Kunsthandwerk eignet sich für einen Kunsthandwerkermarkt. Manche Fertigkeiten können nicht im Freien ausgeübt werden, wie Scherenschnitte oder Korbflechten. Für andere Marktbeschicker ist der Aufwand für nur einen einzigen Markttag zu hoch.
»Ich versuche allen »Wiederholungstätern« ihren bewährten Standplatz zu sichern, oder ihn nach ihrem Angebot passend auszusuchen«, erklärt Neeb, der weiß, dass beispielsweise das Vorland für Gartenambiente am besten geeignet ist. Wahrscheinlich ist das wertschätzende Miteinander, das Neeb pflegt, ein Grund für die gute Standauslastung. »Es sind so schon einige Freundschaften entstanden und ich freue mich auf so manches Wiedersehen«, meint Neeb.