Am Ende tanzt der ganze Saal
Die ewig junge Geschichte vom Aschenputtel feierte in der Stadthalle ein rauschendes Comeback, als das Theater Liberi wieder mit einer ihrer spektakulären Musical-Produktionen über die Bühne wirbelte.
Zu zwei Dritteln besetzt war die Stadthalle am Donnerstag, als das Märchenmusical »Aschenputtel« des Theaters Liberi in Szene gesetzt wurde. Es war, wie man es von diesem Theater nicht anders kennt, eine überaus pfiffige und mitreißende, von Helge Fedder besorgte Inszenierung, bei der einfach alles auf kindgemäße Art stimmte: Die hinreißend jeweils in mehreren Rolle agierenden Schauspieler, die wie immer von den Musikern Christoph Kloppenburg und Christian Becker eigens komponierte, atemberaubende Musicalmusik, die herrlichen, bunten Kostüme und, nicht zuletzt die pfiffigen Kulissen, die im Handumdrehen die Bühne in einen Thronsaal, eine Küche oder Ballsaal verwandelten.
Buntes Spektakel
Und auch die Stimmen der Schauspieler konnten sich allesamt hören lassen. Geschlagene zwei Stunden dauerte das bunte Spektakel – und in keinem Moment kam bei dem jungen Publikum so etwas wie Langeweile auf.
Es ist ewig junge Geschichte vom braven Waisenmädchen Aschenputtel, das sich von den fortwährenden Demütigungen der bösen Stiefmutter nicht unterkriegen lässt und ihren Traum vom Glück träumt. Und der wird Wirklichkeit, als sie in dem Botenjungen des Königs, der in Wirklichkeit der Prinz selbst ist, ihren Traumprinzen trifft. Das Ganze gipfelt im Tanz des Liebespaars im Ballsaal, zusammen mit dem ganzen Hofstaat in einem der schönsten Happyends der Märchenwelt.
Doch bis dahin ist so manche Schikane der Stiefmutter zu ertragen; die aufgedrehte, vor Fröhlichkeit sprühende Taube hilft Aschenputtel beim Verlesen der Linsen und, vor allem: Sie spricht ihr Mut zu, sie selbst zu sein und sich auf den Ball des Königs zu trauen.
»Prinz Gurkennase«
Auch das übrige Personal außer der Stiefmutter, ist Aschenputtel durchaus zugetan, angefangen von ihrer immer bevorzugten Schwester über den so gar nicht majestätischen König mit seinem urkomischen Hofnarren – und vor allem der Prinz, den sie leichtsinnig »Prinz Gurkennase« nennt.
Der gibt ihr, in Erinnerung an einen verschütteten Becher Wasser, den Namen »Prinzessin Becherschmeiß«. Sogar die Stiefmutter wird am Ende geläutert und entgeht ihrer verdienten Strafe.
Am Schluss des Spektakels klatschten die kleinen Zuschauer wie aus dem Häuschen. Das Ensemble bedankte sich seinerseits mit einem bunten, feurigen Tanz bei seinem Publikum.