Bad-Entscheidungen fallen noch im Oktober
Der Hausacher Gemeinderat wird nun wohl erst bei der regulären Gemeinderatssitzung am Montag, 24. Oktober, über die Vergabe der Planung für das Hausacher Freibad entscheiden. Vorher will sich der Gemeinderat noch mit der Bürgerinitiative treffen.
Es findet nun am 17. Oktober doch keine Sondersitzung des Gemeinderats zur Vergabe der Planung für das Hausacher Freibad statt. Dies teilte Bürgermeister Manfred Wöhrle gestern auf OT-Anfrage mit. Der Grund sei die Zusage einer Aussprache zwischen Gemeinderat und Bürgerinitiative, und da sich letztere zunächst noch einmal intern treffen wollte, habe man vorher keinen gemeinsamen Termin mehr gefunden.
So wird das Thema Freibad bei der regulären Gemeinderatssitzung am Montag, 24. Oktober, auf der Tagesordnung stehen –gerade noch rechtzeitig vor der für Dienstag, 25. Oktober, geplanten Versammlung des Zweckverbands Kinzigtalbad. Bekanntlich steht dafür die Zusage des Gemeinderats Wolfach noch aus, der darüber am Mittwoch, 19. Oktober, öffentlich beschließen will.
Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Bernd Salzmann nahm in einem offenen Brief Stellung zu den Freibad-Diskussionen im Vorfeld. Da seien sehr oft Dinge gefordert worden, die längst Gegenstand der Planung seien. So habe ein Verteter der BI Hornberg in der ersten Sitzung der Bürgerinitiative Hausach erklärt, wie man mit einem Edelstahlbecken ein Bad größer und billiger bauen könne. »Dies war ebenso ein alter Hut wie der Einsatz eines Blockheizkraftwerks«, so Salzmann.
Mangelnde Information
Immer wieder komme das Argument, die Stadträte seien kaum im Bad und hätten deshalb keine Ahnung. Dabei hätten die Stadträte das Bad mehrfach eingehend inspiziert, »aber kein Mitglied der BI hat regelmäßíg die Stadtratssitzungen besucht, um sich rechtzeitig zu informieren«. Salzmann rechnet vor, dass die Stadt im vergangenen Jahr ein Defizit von 328 892 Euro aus dem Badepark Hausach zu tragen hatte und dass damit jeder der rund 5700 Bürger das Vergnügen der Schwimmer mit 57 Euro subventioniere.
Jochen Fritz habe auf seine Nachfrage geäußert, dass er nur die Vorgaben der BI hatte und bei Kenntnis der tatsächlichen Besucherfrequenzen der Kosten wegen eine kleinere Variante favorisiert hätte. »Warum werden unumstößliche Fakten nicht zur Kenntnis genommen?«, fragt der SPD-Vorsitzende.
Nur ein Autritt aus der Bürgerinitiative
Unter den Anwesenden der ersten Sitzung der BI Hausach habe er zwei Gruppen ausgemacht: jene, die sich um den Haushalt der Stadt wegen der Kosten Sorgen machten und die, die kompromisslos den Erhalt des Bades in seiner jetzigen Form fordern. Erstere seien nicht mehr bei der BI. Dies dementiert BI-Sprecher Reinhard Welle. Die BI habe Herrn Salzmann um Austritt gebeten, außerdem sei nur ein Mitglied ausgetreten, das sich ausschließlich auf die Kostensteigerung und die Fehler im Kosten- und Projektmanagement konzentrieren wollte.
Ein Teil der Fritz-Planung habe ihm gut gefallen: der Kinderbereich. »Wenn die BI es schaffen würde, über Crowd funding die Mehrkosten dafür aufzutreiben, dann hätte sie ihre Berechtigung und meine Hochachtung«, so Salzmann. In seiner Heimatstadt Freiburg hätten Bürger das geschafft, aber das 50-Meter-Becken bleibe weiterhin geschlossen.
Spenden für Kinderbad?
Es gab in Hausach auch schon Stadtfeste mit riesigen Erlösen für die Kreuzbergkapelle oder die Burgsanierung. Ob so etwas nicht auch für einen Kleinkindbereich im Freibad möglich wäre? Ob Stadtfest, Förderverein oder Crowdfunding: »Die Sache drängt«, sagt Bürgermeister Wöhrle. Man müsse schließlich die Technik für ein Kinderaußenbecken mit im Hallenbad unterbringen und deshalb bald Bescheid wissen, was zu planen ist. Noch sei auch nicht sicher, ob dies überhaupt möglich sei, denn die ursprünglich geplante Ost-Erweiterung des Kinzigtalbads, die ebenfalls im Keller noch Platz für Technik geboten hätte, fiel ja im Zweckverband dem Rotstift zum Opfer.