Bebusch in Haslach streicht 31 Arbeitsplätze
Bei der Firma Bebusch in der Schleifmattstraße sind die Verhandlungen über einen Sozialplan abgeschlossen. Wie berichtet sollten bei dem Unternehmen mehr als ein Viertel der Belegschaft ihren Arbeitsplatz verlieren. Nach den jetzt geschlossenen Vereinbarungen fallen 31 Arbeitsplätze weg.
Bebusch-Geschäftsführer Michael Kastrup und sein Kollege Peter Bold unterrichteten gestern am frühen Nachmittag die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über die Modalitäten von Sozialplan und Interessensausgleich. Demnach werden in den kommenden Monaten 31 Arbeitsplätze in allen Abteilungen abgebaut, der Werkzeugbau bis auf Wartung und Service komplett geschlossen. Wieviele der aktuell noch 130 Mitarbeiter die Kündigung erhalten steht noch dahin. Fest steht allerdings, dass Leiharbeiter, die dort arbeiten, nicht weiter beschäftigt werden.
Vorgezogener Ruhestand
Weiter wurde vereinbart, dass langjährige Mitarbeiter, die in den nächsten zwei Jahren in Rente gehen würden, diesen Ruhestand vorziehen können. In solchen Fällen würde das Unternehmen dann deren Bezüge um das Defizit auszugleichen. Überdies wurde eine Abfindung vereinbart, die höher liegt als in vergleichbaren Fällen.
Positives Echo in der Belegschaft
Der Bebusch-Betriebsratsvorsitzende Bernd Gätje, der gemeinsam mit dem ehemaligen Gewerkschaftssekretär Robert Orzschig von der IG Bergbau Chemie Energie auf Arbeitnehmerseite die seit Juli laufenden Verhandlungen führte, gab auf Anfrage an, dass er seitens der Kollegen ein positives Echo ehalten habe. Wichtig sei, dass nach Wochen der Ungewissheit über die Zukunft nun wieder Ruhe im Betrieb einkehre. Die Bebusch-Geschäftsführer Michael Kastrup und Peter Bold wollten gestern trotz mehrfacher Nachfrage keine Stellungnahme zu den Vereinbarungen abgeben.
Neue Projekte gestartet
Ein wesentlicher Bestandteil der am Montag unterzeichneten Vereinbarungen ist der Passus, dass für den Standort Haslach seitens der Konzernspitze eine Garantie bis zum Jahresende 2018 gegeben wird. Überdies wurden erhebliche Investitionen in den Maschinenpark festgeschrieben, sodass auch hier eine gewisse Sicherheit gegeben ist, dass Bebusch rentabel weiterlaufen kann. Die ersten neuen Projekte, die wahrscheinlich im kommenden Jahr zum Tragen kommen, wurden bereits gestartet und sind laut Bernd Gätje vielversprechend.
Seit Ende 2008 ist Bebuschein Teil der KAP-Beteiligungs-AG, einer Finanzholding in der Nähe des hessischen Fulda. Zuvor war das Haslacher Unternehmen, das 1954 gegründet worden war, Teil der Mohr-Gruppe gewesen, die vor acht Jahren ebenfalls von der KAP Beteiligungs-AG übernommen wurde. Bis 1977 war Bebusch von den Firmengründern geleitet worden, danach von der Familie Knoblauch.
Sozialplan
Bei jeder Betriebsänderung ist laut Betriebsverfassungsgesetz zwingend ein Sozialplan zu erstellen, der die wegen der Betriebsänderung zu erwartenden wirtschaftlichen Nachteile für Arbeitnehmer ausgleicht oder mildert.
Ein Sozialplan kann folgende Leistungen vorsehen: Abfindungen bei Entlassungen, Belassung von Werkswohnungen, Lohnausgleich bei Versetzungen, Besitzstandsklauseln, Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, Übernahme von Umzugskosten, Regelungen über die Behandlung von Anwartschaften, betriebliche Altersvorsorge oder andere Härtefallklauseln.