Haslach

»Erziehung zu Arbeitssklaven«: Brief an Eltern macht Furore

Manfred Pagel
Lesezeit 2 Minuten
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10. Dezember 2016

Ausriss aus dem Brief an die Eltern der siebten Klasse, in der das Schülerverhalten moniert wird. ©Repro: Christel Stetter

Ein Brief an die Eltern der siebten Klassen im Hansjakob-Bildungszentrum sorgt auf bei Facebook für Gesprächsstoff. Die Jugendorganisation der Ortenauer Links-Jugend sieht darin gar einen Beleg dafür, wie »Kinder in der Lernfabrik zu treuen Sklaven verarbeitet werden sollen«.

Im Elternbrief beklagt die Klassenlehrerin das »destruktive und unverschämte Verhalten einiger Schüler« der siebten Klasse im Bildungszentrum und kündigt an, das »respektlose Verhalten« gegenüber Erwachsenen nicht länger hinnehmen zu wollen. 

Eltern von pubertierenden Kindern an der Schwelle zum Erwachsenwerden wissen, dass der Nachwuchs in dieser Zeit besonders rebellisch und aufmüpfig ist.

Da dieses Austesten der eigenen Grenzen indes den Unterricht stört, sprach die Lehrerin dies im Brief dezidiert an. »Ganz normal in diesem Alter«, versichert Schulleiter Christof Terglane, der erst durch uns auf die Folgen der Veröffentlichung bei Facebook aufmerksam wurde.

Dort wird auf der Seite des Jugendverbands der Links-Partei im Ortenaukreis kommentiert, dass so die Schüler zu treuen Sklaven gemacht würden. In den Kommentaren zu dem Beitrag gibt es zwar einige User, die das anders sehen, das Gros indes bewertet den Brief ähnlich wie die anonymen Verfasser des Beitrags.

Markus Widera, Kreisvorsitzender der Linkspartei und selbst Klassenlehrer einer siebten Klasse in Oberharmersbach, gibt zu, er sei ebenfalls verwundert gewesen über die Schlüsse, die aus dem Brief resultieren und hätte dies nicht so formuliert. 

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Widera hatte inzwischen Kontakt auch mit dem Haslacher Rektor. Er wisse ob den Problemen gerade in der Pubertät. Wer den Beitrag verfasst hat, weiß auch Widera nicht, will aber Kontakt zu seinem Jugendverband aufnehmen. Und bei dieser Gelegenheit die Einladung weiterreichen, die Christof Terglane aussprach. Er sei gern zu einem Gespräch bereit, versichert der Schulleiter und würde dann auch die besondere Lernatmosphäre im Bildungszentrum vorstellen.

»Nicht pflegeleicht«

Kopfschütteln erntet die Kritik auch von Elternvertreterin Inge Hupfer, deren Ältester die siebte Klasse besucht. »Wir waren in dem Alter auch nicht pflegeleicht«, gesteht sie und hat Verständnis dafür, dass die Lehrer ungebührliches Verhalten nicht hinnehmen wollen. Da sie auch Kinder auf anderen Schulen im Kinzigtal hat, wisse sie sehr gut, wie angenehm die Lernsituation in Haslach sei.

Ähnlich sieht dies auch Irene Thoma, Vorsitzende des Elternbeirats im Bildungszentrum. Ihr seien bislang keine Klagen von Eltern zu Ohren gekommen, die sich über die im Brief angekündigten Sanktionen beschwert hätten. 

Die haben indes laut Rektor Terglane inzwischen Wirkung gezeigt. Die Klasse sei viel kooperativer und respektvoller gegenüber ihren Lehrern.

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