Haslach im Kinzigtal

Bleibende Verdienste um Haslach

Manfred Pagel
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07. März 2017

Manfred Hildenbrand bei der Einweihung des komplett umgestalteten literarischen Museum im »Freihof«, dem Alterssitz von Heinrich Hansjakob. ©Manfred Pagel

Manfred Hildenbrand ist tot. Haslachs Ehrenbürger starb am Samstag nach kurzer Krankheit im Wolfacher Klinikum wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag. Trauerfeier und Beisetzung ist am Freitag, 10. März, um 16 Uhr auf dem Friedhof in Haslach.

Manfred Hildenbrands Lebenswerk ist zweifellos die vierbändige Chronik »Haslach im Kinzigtal – Geschichte einer alten Marktstadt«, die in 36 Jahren Forschung und Recherche Gestalt annahm und ihresgleichen sucht. Dass dabei erstmals auch dunkle Kapitel wie die Haslacher Lager während der NS-Diktatur ausführlich beleuchtet wurden, ist ebenfalls sein Verdienst. Hildenbrand, Verfechter der »Geschichte von unten«, sah es immer auch als Aufgabe, die Geschichte eher aus der Sicht der Beherrschten als vom Herrscher aus zu betrachten.

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"Schmerzliche Lücke" 
»Wir haben Manfred Hildenbrand viel zu verdanken«, betonte gestern Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler. Sein Tod hinterlasse eine schmerzliche Lücke. Er habe in seiner unvergleichlichen Art Geschichte lebendig werden lassen. »Er war eine herausragende Persönlichkeit«, sagte Winkler.
Der gebürtige Karlsruher Manfred Hildenbrand kam 1964 als Lehrer an die Hansjakob-Realschule in Haslach, lebte zunächst in Schnellingen, bevor die Familie in Hofstetten heimisch wurde. Haslachs Ehrenbürger Franz Schmider erkannte bald die besonderen Talente Hildenbrands und baute ihn behutsam als Nachfolger im Stadtarchiv, als Bewahrer des Hansjakobschen Nachlasses und als Denkmalpfleger auf. »Haslach sähe heute anders aus«, bescheinigte Bürgermeister Heinz Winkler Manfred Hildenbrand 2010 bei der Verleihung der Ehrenbürger-Würde.

Vielfältig engagiert
Seit 1968 leitete Hildenbrand das Stadtarchiv, war Leiter des Hansjakob-Archivs und Museums »Freihof«, Herausgeber der Werke Hansjakobs im städtischen Verlag und seit 1978 ehrenamtlicher Denkmalschutzbeauftragter der Raumschaft Haslach. 
Hildenbrands Engagement ist es maßgeblich zu verdanken, dass Haslachs Altstadt seinen Charme erhalten hat und heute als Juwel der Deutschen Fachwerkstraße Ziel einer wachsenden Zahl von Tagestouristen ist.
Manfred Hildenbrand war aber nicht nur der profundeste Kenner der Haslacher Stadtgeschichte, sondern auch der größte Experte von Heinrich Hansjakobs Werk und Leben. 
Standardwerk
Seine Autobiografie »Rebell im Priesterrock« ist das Standardwerk über den berühmtesten Haslacher. Hildenbrands Forschung setzte Hansjakob in den Kontext seiner Zeit und entrümpelte die Sicht auf den streitbaren Pfarrer und Schriftsteller von früherer häufig allzu verklärender Sicht auf dessen Leben und Werk.  Zudem war er in der Hansjakob-Gesellschaft vielfältig eingebunden. In zahlreichen Publikationen, häufig zuerst im Offenburger Tageblatt, dessen Autor Hildenbrand jahrzehntelang war, beleuchtete er anschaulich die unterschiedlichsten Facetten  Hansjakobs und der Stadtgeschichte.
Viele Jahrzehnte arbeitete Hildenbrand im SPD-Ortsverein mit, stand zeitweise an dessen Spitze, war im Historischen Verein überregional und vor Ort im Vorstand.
Ob seiner vielen Verdienste wurde Manfred Hildenbrand vielfach ausgezeichnet. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, erhielt die Heimatmedaille des Landes. Er hinterlässt seine Ehefrau Eva, Tochter Barbara, Sohn Georg und vier Enkel.

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