Bleibt es bei vier Kandidaten in Haslach?
Drei Tage noch läuft die Bewerbungsfrist für mögliche Nachfolger von Bürgermeister Heinz Winkler, der Ende Mai in Ruhestand geht. Nur vier Kandidaten stehen bislang auf dem Stimmzettel am 19. März. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere hinzukommen sinkt rapide.
Joachim Nitz, Philipp Saar, Christian Nonner und seit gestern Martin Haas lauten bis dato die Namen auf dem Stimmzettel am 19. März, wenn die Haslacher zur Wahl eines neuen Bürgermeisters aufrufen sind.
Dass die Resonanz auf die Stellenausschreibung Mitte Dezember so gering ausfiel, überraschte nicht nur Experten.
Vorgezogener Ruhestand
Schließlich räumt Heinz Winkler einige Monate früher als er müsste, den Chefsessel im Rathaus. Grund: Der 62-Jährige, der mehr als 32 Jahre im Amt ist, wollte dem großen Wahlmarathon im Herbst, bei dem etliche Bürgermeister im Landkreis zur Disposition stehen, aus dem Weg gehen (siehe Stichwort). Der vorgezogene Termin sollte garantieren, dass möglichst viele Kandidaten antreten.
Attraktives Amt
Das Amt des Haslacher Bürgermeisters ist von der Besoldung her (B3, Grundgehalt: 8069.25 Euro brutto, ohne Zuschläge), durchaus attraktiv. Dazu kommen noch Vergütungen wie für den Vorsitz im Verwaltungsrat der Sparkasse Haslach-Zell und andere mit dem Amt verknüpfte Tätigkeiten. Folglich hätte die Aufgabe in Haslach auch für höhere Beamte in Ministerien oder beim Regierungspräsidium interessant sein können.
Dass bislang keine Absolventen der beiden Fachhochschulen Kehl und Ludwigsburg ihren Hut in den Ring warfen, verwundert auch Paul Witt. Der Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl hätte vorab nicht erwartet, dass kein einziger Absolvent der beiden Hochschulen in Haslach Bürgermeister werden will.
»Er kam, sah und siegte«
Aus Studien weiß Witt, dass Chefsessel in Rathäusern weiter begehrt sind, was die Zahl der Kandidaten betrifft, Qualifikationen allerdings häufig niedriger sind als zuvor.
»Manchmal schreckt auch die Tatsache ab, dass schon ein hervorragend Qualifizierter antritt, andere ähnlich geeignete Frauen oder Männer ab«, sagt er. Dafür gebe es einige Belege. Das Amt sei ohnehin komplexer geworden in den vergangenen Jahren, schätzt er.
Paul Witt könnte sich allerdings auch gut vorstellen, dass Kandidaten kurz vor Bewerbungsschluss am kommenden Dienstag, 18 Uhr hinzukommen. Auch das sei schon vorgekommen, dass diese am Ende die Nase vorn hatten nach dem Motto »Er kam, sah und siegte«.
Wahlmarathon im Herbst
Die Bürgermeisterwahl in Haslach ist nur der Anfang. Im Herbst stehen noch eine ganze Reihe weiterer Bürgermeisterwahlen an, deren Amtsinhaber nicht wieder kandidieren. Hier eine Auswahl:
◼ Mühlenbach: Karl Burger (64) geht in Ruhestand, Wahl am 24. September.
◼ Hausach: Manfred Wöhrle (67), hört nach zwei Amtszeiten auf, Wahl wahrscheinlich ebenfalls am 24. September.
◼ Schenkenzell: Thomas Schenk (56) geht ebenfalls zum Jahresende. Neuwahl wahrscheinlich im Oktober.
◼ Triberg: Gallus Strobels (62) zweite Amtszeit endet am 30. Januar. Er will im Frühjahr verraten, ob er nochmals antritt.
◼ Oberharmersbach: Siegfried Huber (56) ist seit 16 Jahren im Amt. Ob er erneut antritt, ist noch offen.
◼ Steinach: Frank Edelmann (45) ist ebenfalls seit 16 Jahren Rathauschef. Er will am kommenden Montag im Gemeinderat verkünden, ob er nochmals kandidieren wird.