Blitzschlag legt Windrad lahm
Das Rotorblatt eines der drei Windräder auf dem Kupferberg in Bad Rippoldsau-Schapbach ist von einem Blitz getroffen worden. Das stark beschädigte Teil musste ausgetauscht werden. Der Vorfall ereignete sich bereits vor einigen Wochen bei einem starken Gewitter.
Als OT-Leserfotograf Hans-Dieter Geißer neulich unterwegs war, machte er eine interessante Entdeckung: Auf dem Parkplatz des Sägewerks Schmid im Ortsteil Schapbach sah er ein stark beschädigtes Rotorblatt eines Windrads. Kurzerhand machte er einige Schnappschüsse und schickte sie der Redaktion.
Was hat es damit auf sich? Wie Hans-Georg Bechthold auf Anfrage bestätigte, schlug ein Blitz vor etwa vier bis fünf Wochen in eine der drei etwa 140 Meter hohen Anlagen auf dem Kupferberg ein. »Das kann bei so hohen Bauwerken schon mal vorkommen, das ist aber nicht schlimm und gehört zum Geschäft«, sagte der Betreiber aus Bayern.
Zwei bis drei Einschläge
Es sei das erste Mal in den vergangenen knapp neun Jahren, dass ein Rotor nach einem Einschlag ausgewechselt werden musste. So lang betreibt er die drei Anlagen hoch über dem Wolftal. Blitzeinschläge gebe es etwa zwei- bis dreimal pro Jahr – obwohl die Rotoren mit Ableitern ausgestattet sind.
Gefahr besteht in solchen Fällen laut Bechthold nicht: »Bei Gewitter und starkem Wind schalten die Anlagen ab und die Flügel stehen.« In der Regel können die Schäden vor Ort repariert werden. Dieses Mal aber nicht – die Windmühle stand drei Wochen lang still. »Es war eine logistische Herausforderung, denn zunächst musste der Rotor abtransportiert und ein neuer hergeschafft werden«, berichtete Bechthold.
Per Schwertransport sei das Ersatzteil vom Hersteller aus Norddeutschland nach Schapbach geliefert worden. Dort wurde es auf ein hydraulisches Spezialfahrzeug umgeladen. Damit wurde das sperrige Rotorblatt über die enge kurvenreiche Straße zum Windrad gebracht. »Der Austausch hat gut funktioniert«, resümierte der Betreiber. Das Windrad sei gegen Blitzeinschläge versichert gewesen.
Auf dem Kupferberg stehen derzeit drei Windkraftanlagen. Eine vierte – ebenfalls von Bechthold – wird derzeit gebaut. »Durch den Zwischenfall wurde der Bau nicht beeinträchtigt«, so Bechthold. Nachdem das Fundament gegossen wurde, soll der Aufbau im August über die Bühne gehen. »Die Sanierung der L 96 in den Sommerferien verzögert den Bau um vier Wochen.«
Die bestehenden drei Anlagen haben eine Nabenhöhe von etwa 105 Meter, die vierte sogar knapp 140 Meter. Mit den Rotoren wird sie etwa 200 Meter hoch. Bechthold könnte sich vorstellen, auch eine fünfte Anlage zu bauen, konkrete Pläne dafür gebe es aber
noch nicht.