Brenz-Heim will beim Engelschulhaus jetzt doch zugreifen
Das Johannes-Brenz-Heim will das Engelschulhaus nun offenbar doch für seine Erweiterungspläne nutzen, bestätigte Geschäftsführer Markus Harter gestern. Das wäre für die Stadt eine Option weniger für die Anschlussunterbringung von Geflüchteten.
Mit Container-Modulen will die Stadt Wolfach fürs Erste dringend benötigten Wohnraum zur Anschlussunterbringung von Geflüchteten schaffen und darüber am heutigen Dienstag in einer Einwohnerversammlung informieren. Das Engelschulhaus als weitere Option für den Bau von regulären Sozialwohnungen scheint dagegen wegzufallen: Das Johannes-Brenz-Heim will das Nachbargebäude nun offenbar doch zur Erweiterung nutzen.
»Wir haben eine Lösungsvariante im Auge, die das Engelschulhaus mit vorsieht«, sagte Brenz-Heim-Geschäftsführer Markus Harter am Montag auf Nachfrage des Offenburger Tageblatts. Eine abschließende Entscheidung gebe es nach wie vor nicht. »Wir sind noch in enger Abstimmung mit der Stadt.« Er wolle Bürgermeister Thomas Geppert nicht vorgreifen, erklärte Harter – allerdings soll es am Dienstag, 4. April, eine weitere Sitzung geben, »um uns endgültig zu entscheiden«. An dieser sollen demnach neben Bürgermeister Geppert und Hauptamtsleiter Dirk Bregger seitens des Brenz-Heims Geschäftsführer Harter sowie die Mitglieder des Verwaltungsrats teilnehmen.
»Klartext reden«
In den vergangenen Wochen war aus dem Gemeinderat wiederholt Kritik am Verhandlungsstil des Brenz-Heims laut geworden. Grund: Harter hatte im Januar zunächst das Engelschulhaus als Option für die nötige Erweiterung des Brenz-Heims ausgeschlossen, im Nachhinein wurde dann aber doch wieder Interesse angemeldet. Verwaltung und Gemeinderat hatten bereits 2016 klargemacht, dass sie dem Brenz-Heim den Vortritt lassen wollen – wenn dieser denn gewünscht ist. »Klartext reden« hatte darum neben anderen SPD-Fraktionschef Manfred Maurer Anfang März im Gemeinderat gefordert. Auch Geppert hatte in dieser Sitzung gefordert, das Thema Engelschulhaus bis zur Sitzung am 29. März abzuschließen und klargestellt: »Das Wendemanöver liegt nicht an der Stadt.«
Auch wenn die Verhandlungen noch nicht beendet sind, ist das Ergebnis wohl schon weitgehend klar. So sagte Harter gestern: »Wir sind uns grundsätzlich einig.« Im Januar hatte Harter seine ursprüngliche Absage zum Engelschulhaus mit den strengen Auflagen des Denkmalschutzes begründet. Man habe den Ausbau des Bestands prüfen lassen, jedoch sei auch die Heimaufsicht zum Schluss gekommen, dass dies kein gangbarer Weg sei, hatte Harter damals erklärt. Inzwischen habe sich die Lage geändert, sagte der Geschäftsführer: »Wir sind sehr optimistisch, dass wir diese Hürde überspringen können.«
Einwohnerversammlung
Die Einwohnerversammlung zum Thema Anschlussunterbringung von Geflüchteten beginnt heute, Dienstag, um 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Wolfach.