Oberwolfach

Bürgerinitiative gegen Windkraft gegründet

Karl Kovacs
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18. November 2015
Das Vorstandsteam der Bürgerinitiative (von links): Manfred Schmider, Wilhelm Schmider, Theo Feger, Gustl Geiger, Daniel Schmid, Robert Lehmann, Frank Schmider und Alfons Kienzle.

Das Vorstandsteam der Bürgerinitiative (von links): Manfred Schmider, Wilhelm Schmider, Theo Feger, Gustl Geiger, Daniel Schmid, Robert Lehmann, Frank Schmider und Alfons Kienzle. ©Karl Kovacs

In Oberwolfach ist am Montag die Bürgerinitiative (BI) »Radlos – Windvernunft an Wolf und Kinzig« gegründet worden. An der Versammlung nahmen etwa 70 Interessierte teil. Die BI lehnt die Pläne für den Bau von Windrädern rund um Wolfach und Oberwolfach ab.

Nach gut drei Stunden war es so weit: Die BI »Radlos – Windvernunft an Wolf und Kinzig« wurde als Verein gegründet. Einstimmig wurden am Montag im Hotel »Hirschen« Theo Feger (Vorsitzender) und Gustl Geiger (Stellvertreter) gewählt.

Neben den Formalien kam das Kernthema nicht zu kurz: die Kritik an den aktuellen Plänen für den Bau von Windrädern in Oberwolfach und Wolfach. Die Vereinsgründung sei wichtig, so Feger, um gegenüber Planern und Behörden aufzutreten.

Die Ziele der BI wurden ebenfalls formuliert: Die geplanten Anlagen auf dem Schwarzenbruch sowie Landeck sollen verhindert werden. Dabei vertrete sie sowohl die Interessen der Bewohner des Wolftals und Wolfachs. »Durch die Windräder wird es Nachteile für alle im Tal geben. Unsere enge Tallage verträgt nicht so viele Anlagen in dieser Dimension«, so Feger. Der Abstand zu Wohnbebauung sei mit durchschnittlich etwa einem Kilometer »zu gering«. Deshalb sei Windkraft nur dort sinnvoll, wo der Abstand zu Häusern mindestens 1,5 Kilometer betrage.

Kritisiert wurde außerdem die Informationspolitik der Kommunen und der Planer (Badenova und Windkraft Schonach). »Vieles wurde im stillen Kämmerlein besprochen und die Öffentlichkeit nicht informiert«, so Feger. Auf den Fotomontagen seien die Windräder auf dem Landeck viel zu klein dargestellt; Feger habe deshalb selbst eine erstellt.

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Udo Schacher betonte, dass die BI auch für Eigentümer streite, die bereits Verträge über die Verpachtung ihrer Grundstücke unterschrieben hätten. »Oft wussten sie nicht, was sie unterschrieben haben.«

Durch Windräder werde nicht nur die »Heimat kaputtgemacht« (Feger). Befürchtet werden Wertverlust bei Immobilien von bis zu 30 Prozent, gesundheitliche Risiken durch Schall und, dass es nicht genug Rücklagen für den Abriss nach der Betriebsdauer gebe.
Die BI wolle den Kampf gegen nicht mit Polemik führen. Dennoch: Die Aussage, dass das neue Windrad auf dem Kupferberg 1200 Haushalte mit Strom versorge, wurde als »Volksverdummung« bezeichnet. Unternehmen, die Windräder bauen, seien »Geier«, kommentierte ein Anwesender.

Den Vorstand komplettieren Fridolin Faißt (Schriftführer), Wilhelm Schmider (Kassierer) sowie fünf Beisitzer.

Bei der Informationsveranstaltung zu den Winkraftplänen am 30. November in der Festhalle Wolfach möchte die BI mit einem eigenen Stand vertreten sein.

Infos: www.windvernunft-wolf-kinzig.de

Stichwort

Reaktion der Windkraft Schonach

Thomas Fritsch von der Windkraft Schonach reagierte gestern auf einige Vorwürfe der BI.
- Fotomontagen: »Die Visualisierung wird mit einem zertifizierten Programm eigens für die Windkraft-Planung erstellt. Das Foto wird mit einer Brennweite von 50 Millimetern gemacht, die entspricht der Sichtweise des menschlichen Auges am besten. Das Programm errechnet anhand der GPS-Daten die Höhe der Anlagen. Die neueste Montage präsentieren wir am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung in Wolfach.«
-  Öffentlichkeit: »Als Planer gehen wir immer gleich vor: Zuerst sprechen wir mit den Grundstückseigentümern, anschließend mit dem Gemeinderat, dann wird die Öffentlichkeit informiert.«
-  Rücklagen: »Die Rücklagen für den Abbau der Anlagen werden von einem unabhängigen Büro berechnet und von der Zulassungsbehörde überprüft. Die Höhe beträgt etwa 150 000 Euro, hängt aber auch davon ab, welche Teile wiederverwertet werden können. Die Rücklagen werden alle drei Jahre überprüft.«
-  Abstand: »Der gesetzliche Abstand von 700 Metern wird übertroffen.«

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