Neue Geschäftsführer bei Hornberger Forstbetriebsgemeinschaft
Der Stand beim Kartellverfahren, die Waldkalkung in Reichenbach und ein Überblick über die Holzpreise waren nur einige der Themen bei der gemeinsamen Herbstversammlung der Hornberger Forstbetriebsgemeinschaften.
Als Konsequenz auf den derzeitigen Stand im Forst-Kartellverfahren übernehmen Roland Aberle, Vorsitzender der FBG Reichenbach, und Martin Feiertag, Vorsitzender der FBG Niederwasser, »kommissarisch« die Geschäftsführertätigkeiten, die bisher Hornbergs Forstrevierleiter Martin Flach für beide Forstbetriebsgemeinschaften innehatte und die nun ruhen. Das gaben die beiden bei der gemeinsamen Herbstversammlung am Mittwochabend bekannt. »Bis Frühjahr wird das so sein, wie es dann genau weitergeht, wissen wir noch nicht«, bemerkte Roland Aberle.
Zuvor gab Matthias Schmitt, seit Mai Leiter des Amts für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis, einen Abriss über die strittigen Punkte und den aktuellen Stand der »seit Jahren laufenden« Geschichte. Der Erlass, der den Revierleitern eine ehrenamtliche Geschäftsführertätigkeit in den Forstbetriebsgemeinschaften untersagt, betreffe den Ortenaukreis massiv, bleibe aber bestehen. Es würden jedoch keine Revierleiter abgezogen. Nach wir vor dürften diese den Waldbesitzern beratend und betreuend zur Seite stehen. Auch bei den Gebühren ändere sich nichts.
Es komme jetzt zu einer Anhörung, im Frühjahr 2016 zu einer mündlichen Verhandlung und dann zur Entscheidung, erläuterte er generell zum Verfahren. Man müsse nun in Ruhe überlegen, wie es weitergehen könne und schauen, was von der ganzen Sache schlussendlich übrig bleibt. Erst dann, wenn man die Richtung wisse und geklärt sei, welche Aufgaben die öffentliche Hand habe und was unter die wirtschaftlichen Tätigkeiten falle, könne man Antworten geben.
»Ich weiß, das ist unbefriedigend, aber vage Vermutungen bringen jetzt nicht viel«, bemerkte Schmitt. Dass die »definitive Veränderung bei der Geschäftsführertätigkeit alle bewegt«, darauf ging auch Bürgermeister Siegfried Scheffold ein.
Keine Satzungsänderung
Sie habe großes Verständnis für die Ungeduld, so die Wolfacher Forstamtsleiterin Silke Lanninger, bat aber um keine vorschnellen Aktionen, solange die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht geklärt sind. Sie riet außerdem davon ab, die Satzung zu ändern und empfahl, zunächst den Gerichtsbeschluss abzuwarten.
Dann ging sie auf das andere »Aufregerthema« Kalkung ein. Denn während ringsum munter die Wälder gekalkt wurden, fiel die Gemarkung Reichenbach vor einiger Zeit »komplett aus der Kulisse«. Das ärgere alle, sei aber nicht die Schuld des Forstamts, beteuerte Lanninger einmal mehr.
Forschungsprojekt
Es gebe jetzt das Angebot zur Teilnahme an einem Forschungsprojekt. Dazu werden 500 Hektar brutto / 440 Hektar netto Suchraum zum Kalken gesucht. Auf die eine Hälfte werde Dolomitkalk, auf die andere Hälfte ein Gemisch aus Dolomitkalk und Holzasche mit Gebläse und nicht per Hubschrauber ausgebracht. Dafür sei aber ein gutes Wegenetz erforderlich. Einen Einfluss darauf, wo was aufgebracht wird, habe man nicht. Lanninger hat das Projekt angemeldet. Roland Aberle wird sich beim Finden einer »gerechten Lösung« beteiligen, da logischerweise nicht alle zum Zug kommen. Auf Nachfrage hielt Silke Lanninger die Chance auf eine Aufstockung auf 750 oder gar 1000 Hektar für »gering«.
In Sachen Käfer lobte Martin Flach den guten Austausch untereinander und bat wie Matthias Schmitt weiterhin die Augen offen zu halten und das betroffene Holz »rauszuholen«. Weitere Themen waren die Wegeunterhaltung, das Lichtraumprofil, die Holzlagerung sowie die Offenhaltung der Landschaft.
Gute Preise
Schon über fünf Jahre sei das Preisniveau im Leitsortiment deutlich über 90 Euro/fm – und die Preise seien bei jedem Sortiment »relativ gut«, sagte Thomas Weißer von der FVS, der einen detaillierten Überblick lieferte.