Der farbenfrohste Nachtfalter der Region
Unser Leserfotgraf Volker Wurster hat wieder 20 »neue« Schmetterlinge und Falter beisammen, die in einer kleinen Frühjahrs- und Sommerserie jeden Dienstag und Donnerstag die Vielfalt der Schmetterlingswelt im Kinzigtal aufzeigen. Heute: der Mittlere Weinschwärmer.
Der »Mittlere Weinschwärmer« ist ein Nachtfalter aus der Familie der Schwärmer. Die Schwärmer kommen weltweit mit etwa 1200 Arten vor, in Mitteleuropa leben davon 21 Arten. Das bekannteste davon ist sicherlich bei uns das Taubenschwänzchen.
Bei uns ist der Mittlere Weinschwärmer der am häufigsten verbreitete Falter seiner Artenfamilie. Man bekommt ihn aber leider sehr selten zu Gesicht, da er fast ausschließlich nur in der Dunkelheit unterwegs ist, um ähnlich wie ein Kolibri im Schwirrflug an verschiedenen Blüten zu saugen, die besonders nachts duften.
Der deutsche Name »Mittlerer Weinschwärmer« ist etwas irreführend, da seine Raupe doch sehr selten an Weinreben anzutreffen ist. Die Fotos wurden in Kirnbach aufgenommen, und dort wird bekanntlich weit und breit kein Wein angebaut. Die Raupen ernähren sich nämlich unter anderem von verschiedenen Springkräutern und Weideröschen. Auch die Fuchsie im Garten dient als Futterpflanze und kann durchaus in einer Nacht kahlgefressen werden.
Der englische Name passt eigentlich besser zu ihm: »Elephant Hawkmoth«, was übersetzt so viel heißt wie »Elefanten-Schwärmer«. Dieser Name verdankt er seinem für einen Falter recht großen und dicken Körper und einer imposanten Flügelspannweite von 55 bis 70 Millimeter.
Mit seiner lebhaften, ja poppigen olivgrünen Färbung ist er einer der schönsten einheimischen Nachtfalter. Er wächst nur in einer Generation heran, deren Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Juli dauert.
Lesen Sie am Donnerstag die nächste Folge über den Buchsbaumzünsler.