Serie "Altmeister des Handwerks" (6)

Diamantener Meisterbrief für Gerhard Matt

Reinhold Heppner
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
16. Januar 2017

Gerhard Matt arbeitet seit 60 Jahren als Friseur und ist nach wie vor gern im Salon, um die Kunden zu bedienen. Viele halten ihm schon seit Jahrzehnten die Treue. ©Reinhold Heppner

In der Serie »Altmeister des Handwerks« stellen wir unseren Lesern jene Kinzigtäler Handwerksmeister vor, die von der Handwerkskammer Freiburg mit dem goldenen oder diamantenen Meisterbrief geehrt wurden. Heute: Gerhard Matt aus Steinach.
 

Nur Positives sieht Friseurmeister Gerhard Matt im Rückblick auf seine über 60 Berufsjahre und mehr als 50 Meisterjahre: »Ich liebe meinen Beruf.« Deshalb denkt er nach so einem langen Berufsleben überhaupt nicht an ein  Aufhören, obgleich er in wenigen Wochen seinen 75. Geburtstag feiert. »Ich möchte weiterhin  meine Kundschaft bedienen, denn erfüllte Arbeit ist positiv und darüber bin ich sehr dankbar«, schildert er.  
Die Friseurlehre absolvierte er bei Erwin Leisinger in Hornberg und erinnerte sich heute immer noch gern daran. »Mein Lehrherr hat mir beruflich und menschlich viel vermittelt.« Aber etwas nachdenklich wird Gerhard Matt dabei dann doch. In jener Zeit wurde eine Arbeitskollegin von einem Sexualtäter in Hornberg ermordet. Dem Mörder Heinrich Pommerenke hatte Gerhard Matt auch oftmals die Haare geschnitten. 

Die Gesellenprüfung legte Gerhard Matt 1959 mit Erfolg ab. Dabei  musste er verschiedene Haarschnitte und Perücken gestalten. Der frühe Tod seines Vaters 1960 veränderte für den damals mit  18-Jährigen so manches.  Zusammen mit Mutter und Schwester musste das Geschäft weitergeführt werden.

Salon 1964 übernommen 

In jener Zeit gründeten sie auch die Damenabteilung. Konsequent arbeitete Gerhard Matt auf die Meisterprüfung hin, die er bereits 1964 erfolgreich auf der Meisterschule in Weiden absolvierte. Im gleichen Jahr übernahm er den Salon im heimatlichen Steinach und heiratete kurze Zeit darauf Isabella Imhof aus Welschensteinach. Von den vier Kindern haben drei das Friseurhandwerk erlernt.  

- Anzeige -

Das Friseurgeschäft am alten Standort, der heutigen Sparkasse, wurde zu klein und  1966 eröffnete er das neue Geschäft am heutigen Standort. Was Gerhard Matt besonders freut sind die vielen treuen Kunden, die schon zu seiner Zeit immer wieder kamen, ebenso wie heute zu seinem Sohn Armin, der den Friseursalon 2001 übernahm. Manche Kunden begleiten Gerhard Matt bereits seit 60 Jahren. Für den Friseursalon Matt galt früher wie heute: Die Kundschaft muss zufrieden sein. Insgesamt hat Gerhard Matt 15 Lehrlinge ausgebildet.

Zeit für ehrenamtliches Engagement genommen

Beruf und Familie standen für den Friseurmeister immer im Mittelpunkt. Trotzdem nahm er sich Zeit für ehrenamtliches Engagement. 14 Jahre lang gehörte er dem Gemeinderat Steinach an, dabei war sein vielseitiger Sachverstand immer gefragt. Lang war er auch im Vorstand des Tennisclubs und gehört heute zu dessen Förderern. Die Friseurinnung wurde rasch auf den tüchtigen und dynamischen Friseurmeister aufmerksam. 20 Jahre war er dort Stellvertretender Obermeister und sechs Jahre lang Innungsobermeister. Für seine mehr als 50-jährige Meisterjahre erhielt er nun von der Handwerkskammer den diamantenen Meisterbrief überreicht.

Im Gespräch mit Gerhard Matt zeigte sich immer wieder, dass der Meister des Friseurhandwerks einen Beruf hat, den er mit viel Herzblut ausfüllt und er auch nach 60 Berufsjahren immer noch mit voller Begeisterung und Leidenschaft lebt.
Info: In der nächsten Folge der Serie stellen wir am 19. Januar den Maler- und Lackiermeister Wolfgang Decker aus Wolfach vor.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

An der Schule in Welschensteinach wurden Schüler dank eines Landesprogramms besonders gefördert. 
vor 24 Minuten
Steinach - Welschensteinach
Das Förderprogramm des Landes für Schüler, die Lerndefizite ausgleichen müssen, läuft zum Ende des Schuljahres aus – auch in Welschensteinach. Im Gemeinderat gab es eine hitzige Diskussion.
Kindergartenplätze in Fischerbach sind auch von Auswärtigen gefragt.
vor 2 Stunden
Fischerbach
Die Kindertageseinrichtung "Wunderfitz" ist nicht nur bei den Fischerbachern beliebt. Bis Juli 2025 wird sie voraussichtlich mit drei Plätzen überbelegt sein.
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung: Im strömenden Regen starteten die Hausacher im vergangenen Jahr ihre Eröffnungstour. 
vor 3 Stunden
Mittleres Kinzigtal
Am Mittoch, 1. Mai, startet der Ortenaukreis in die drei Stadtradelwochen. Im Mittleren Kinzigtal sind wieder alle Kommunen dabei mit dem Ziel, der Umwelt und sich selbst Gutes zu tun.
Vorsitzende Christine Aberle (rechts) und Sybille Braun (links) verabschiedeten Uschi und Siggi Mair.
vor 6 Stunden
Fischerbach
3133 Arbeitsstunden wurden im vergangenen Jahr durch die Bürgergemeinschaft Fischerbach erbracht, wofür es in der Hauptversammlung viel Lob vom Bürgermeister gab.
Für das erste Mal überraschend rege war der Zulauf bei der Pflanzen- und Samentauschbörse des Imkervereins in Kirnbach. 
vor 9 Stunden
Wolfach - Kirnbach
Selbst aus Berghaupten, Biberach und Schapbach kamen am Samstag Interessenten zur ersten Pflanzen- und Samentauschbörse nach Kirnbach. Die soll für die Imker keine Eintagsfliege bleiben.
Bürgermeister Martin Aßmuth (rechts) gratulierte den für ihren langjährigen Einsatz geehrten Jubilaren Dominic Ketterer (von links), Andreas Griesser und Kevin Ketterer. 
vor 12 Stunden
Hofstetten
Stolze 130.000 Euro investierte Hofstetten zuletzt in die Feuerwehr. Neben einigen Anschaffungen gibt es auch positive Nachrichten bei der Jugendfeuerwehr. Und es wurden langjährige Aktive um Kommandant Dominic Ketterer geehrt.
Eifrig malten die Kinder beim Familienkonzert im Haslacher Haus der Musik Schlösser für das fehlende Bild der Ausstellung.
vor 15 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Anton Andante und Zäzilie Zeitgeist führten beim 18. Familienkonzert im Haslacher Haus der Musik durch Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“.
Die Besucherzahlen unter anderem im Bergwerk "Segen Gottes" sind Thema im Gemeinderat.
vor 17 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Der Gemeinderat Haslach trifft sich am Dienstagabend zur öffentlichen Sitzung. Unter anderem werden der Tourismusbericht 2023 und der Wirtschaftsplan der Stadtwerke vorgestellt.
Ein Drittel des Warentauschtags-Erlöses geht an das Freudenstädter Team der Stiftung Eigensinn um Geschäftsführerin Dina Bühler (Vierte von rechts). 
vor 17 Stunden
Haslach im Kinzigtal
Der Haslacher Verein Kiebitz hat die insgesamt 1500 Euro Erlös des Warentauschtags für gute Zwecke gespendet. Der Betrag wurde diesmal unter drei Empfängern aufgeteilt.
Infostände und Vorträge, Ausstellung und Austausch, das alles bot der erste Tag der Biene am Samstag in der Friedrich-Grohe-Halle.
vor 17 Stunden
Schiltach
Die Organisatoren der Veranstaltung in der Schiltacher Grohe-Halle waren zufrieden. Auch Vorträge und Infostände wurden geboten.
Der Hausacher "Liederkranz" in seiner Blüte: 2006 in der Hausacher Stadthalle mit "Carmina Burana". 
15.04.2024
Hausach
Der Gemischte Chor "Liederkranz" in Hausach könnte 2025 sein 150. Vereinsjubiläum feiern. Dazu wird es nicht kommen: Der Verein soll nach emotionaler Diskussion am 17. Mai aufgelöst werden.
Unbekannte sind in der Nacht von Sonntag auf Montag in den Haslacher Kastenkeller eingebrochen und haben dort Geld und einen Computer gestohlen. 
15.04.2024
Haslach im Kinzigtal
Bislang unbekannte Diebe sind vermutlich in der Zeit zwischen 17.15 Uhr am Sonntag und 7 Uhr am Montag in den Haslacher Kastenkeller in der Grieshabergasse 7 eingebrochen.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".
  • Sie ebnen den Mitarbeitern im Hausacher Unternehmen den Weg zur erfolgreichen Karriere (von links): Linda Siedler (Personal und Controlling), Patrick Müller (Teamleiter Personal), Arthur Mraniov (Pressenführer Schmiede) und Heiko Schnaitter (Leiter Schmiede und Materialzerkleinerung).
    09.04.2024
    Personal entwickelt sich mit ökologischer Transformation
    Als familiengeführtes Unternehmen baut die Richard Neumayer GmbH auf Transparenz, kurze Wege und Nähe zu den Mitarbeitern. Viele Produkthelfer und Quereinsteiger haben es auf diese Weise in verantwortungsvolle Positionen geschafft.