"The Dorph" spielt sich in die Herzen der Musicafé-Fans
Das war am Freitag ein »Musicafé«, das wirklich alle zufriedenstellte. Die Jungs von »The Dorph« und ihre Gäste hatten einen riesigen Spaß an ihrer Musik und vermittelten diesen auch an die Besucher, die auch zur Freude der Veranstalter in der Aula des Robert-Gerwig-Gymnasiums keinen Platz frei ließen.
Sie entern erst seit drei Jahren die Bühnen des Kinzigtals und sind eigentlich aus der lokalen Musikszene schon kaum mehr wegzudenken: der Benjamin des Trios Julian Bonath und Thomas Rauber, beide an Bass und Gitarre sowie Simon Meier, der am Schlagzeug, am Cajon oder auch mal mit Metallofon oder Melodica für den richtigen Drive sorgt. Und singen können sie alle Drei.
Bass kommt auf den letzten Ton des ersten Songs
Der erste Song »Beakfast at Tiffany’s« klingt in der proppenvollen Kelleraula des Robert-Gerwig-Gymnasiums schon sehr vielversprechend, nur »unten rum« noch etwas dünn. Klar, »pünktlich mit dem letzten Ton ist auch der Bass da«, strahlt Julian Bonath in die große Runde des Publikums, das von Beginn an nicht mit Beifall geizt. Beim eigenen Song »Herzdame« kommt möglicherweise hier und da auch etwas Neid auf, wenn der Sunnyboy spitzbübisch von der »Frau die mich mal kriegt« singt.
Große Spielfreude
Die große Spielfreude des Trios überträgt sich auf die Zuhörer lässt den Funken vom ersten Titel an überspringen. Die drei Jungs vom Dorf, »The Dorph« aus Oberwolfach, spielen sich locker vom Hocker quer durch die Pop- und Rockgeschichte der letzten 50 Jahre und sind vor allem dort sehr authentisch, wo sie die Musik ihrer ersten eigenen Partys spielen.
»Jein« von »Fettes Brot«
Klasse beispielsweise ihre Version von »Jein«, in der sie die »Fettes-Brot«-Geschichte von drei Jungs und ihren Problemen erzählen. »Der eine oder andere von Euch ist ja wohl auch damit aufgewachsen«, sagt Thomas Rauber und grinst gleich hinterher: »Oder Eure Kinder«, als er kurz das Durchschnittsalter seiner Zuhörer überschlägt.
Oldies leben weiter
Für die Elterngeneration gibt’s aber auch Wunderschönes: Beatles, Eric Clapton, die Beach Boys – es machte offensichtliche Freude, wie die großen Oldies auch in der heutigen Musikergeneration weiterleben.
In ihrem »Dorph« gibt es aber noch mehr Musiktalente, und so teilen sich die Jungs die Musicafé-Bühne gern mit dem erst 15-jährigen Gesangstalent Corina Harter, die sehr einfühlsam den Beatles-Song »Blackbird« oder mit Pep »Under the bridge« von Red Hot Chili Peppers. Oder mit Marco Pereira, der sich beim Beatles-Song »Here comes the sun« ein super Gitarrenduo mit Thomas Rauber liefert. Auch von »Unterwolfach« sind Freunde dabei wie der Ausnahme-Saxofonist Moritz Grübel, der noch einmal eine ganz andere Farbe in das Konzert bringt oder Dominik Faitsch mit dem Kontrabass.
So spielen sich die jungen Musikerfreunde mit Witz, Charme und musikalischem Können immer weiter in die Herzen der Musicafé-Freunde, bis sie am Schluss nur nach etlichen Zugaben von der Bühne dürfen. Ein Musicafé-Konzert, das alle glücklich machte: die Gäste, die Veranstalter und sichtlich auch die Musiker selbst.