Hausach

DRK will mehr Unterstützung für Migrationsberatung

Katharina Jansen
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24. November 2014

Jürgen Nowak (DRK-Kreisvorsitzender), Volker Halbe (Kreisgeschäftsführer), Thorsten Frei (Bundestagsabgeordneter, CDU), Günter Waidele (Migrationsberatung) und Angelika Mölbert (im Landesverband zuständig für die Migration und Integration) tauschten sich über die Migrationsarbeit des DRK aus. ©Katharina Jansen

Der DRK-Kreisverband Wolfach fordert mehr staatliche Unterstützung für die Migrationsberatung. Bei einem Pressegespräch am Freitag stellte der Kreisverband die Migrationsarbeit vor. Gleichzeitig kritisierte er die unzureichende Finanzierung des Bundes und die Lücken im Anerkennungsgesetz (BQFG).

Der Kreisverband DRK-Kreisverband Wolfach schlägt bei einem Pressegespräch anlässlich des Besuchs des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei Alarm. Die Zahl der Zuwanderer und damit auch die Aufgaben der Migrationsberater in der Erwachsenenbetreuung seien in den letzten Jahren stark gestiegen. Auf eine Erhöhung der finanziellen Mittel warte man seit Jahren vergebens.

Vor zehn Jahren wurde bei der Neuordnung des Aufenthaltsgesetzes die Fachberatung für Zuwanderer gestrichen. Diese Aufgabe übernehmen nun die Wohlfahrtsverbände. Im Mittleren Kinzigtal ist es das Deutsche Rote Kreuz. »Früher kamen vor allem Spätaussiedler und Gastarbeiter in meine Beratungsstunde«, erzählt Migrationsberater und Sozialpädagoge Günter Waidele seinen Gesprächspartnern Jürgen Nowak (Kreisvorsitzender des DRK Wolfach), Volker Halbe (Kreisgeschäftsführer), Angelika Mölbert (Referentin für Migration beim Landesverband) und Thorsten Frei (MdB/CDU).

Mittlerweile sei der Großteil der Zuwanderer, die zu ihm kommen, aus Osteuropa (43 Prozent). Die meisten informierten sich über die Anerkennung von Zeugnissen. 

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Abschlüsse anerkennen

Ein Beispiel: Gerade im Pflegebereich unterscheiden sich die Berufsbezeichnungen zwischen Osteuropa und Deutschland. Damit diese Menschen in Deutschland in ihrem gelernten Beruf arbeiten können, ist es wichtig, dass ihre Abschlüsse anerkannt werden. Viele Migranten müssen dann noch eine Nachqualifikation machen, um in ihrem Ursprungsberuf in der Bundesrepublik auszuüben. Welche Zusatzzertifikate erworben werden müssen und wie der gleichwertige Beruf in Deutschland heißt, darum kümmert sich unter anderem die Migrationsberatung für Erwachsene im Kinzigtal mit Günter Waidele.

Zurzeit betreut er knapp 90 Fälle. Ein Hauptteil seine Arbeit sei die Kommunikation mit den Behörden – und genau bei dieser hakt es manchmal. »Das Anerkennungsgesetz von 2012 (BQFG), das die Anerkennung der Berufe vereinfachen soll, ist ein Schritt in die richtige Richtung«, sagt Mölbert. Die Strukturen und die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den Migrationsberatern müssten verbessert werden.

Migrationsberater Waidele kümmert sich nicht nur um die Berufsanerkennung, sondern gibt auch Tipps zum Ausfüllen von Behördenanträgen und informiert über die Möglichkeit, an einem Deutschkursen teilzunehmen. Letztere organisiert der DRK Kreisverband gemeinsam mit der Volkshochschule für jene Migranten, die bereits einen Arbeitsplatz im Kinzigtal gefunden haben, aber die Sprache noch nicht beherrschen. »Für die Migranten ist dieser Kurs oft ein weiterer Schritt, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen«, sagt Waidele. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass den Menschen vor Ort geholfen wird. Daher sei es auch wichtig, dass es solche Deutschkurse auch im ländlichen Raum und nicht nur in den Städten gebe.

Stichwort

Migrationsberatung

Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) ist vor zehn Jahren als Nachfolgeprogramm aus der in den 1970ern eingeführten »Ausländersozialberatung« hervorgegangen. Die Trägerschaft der Beratung haben die Wohlfahrtsverbände und der Bund der Vertriebenen übernommen. Vor Ort erhalten die Zuwanderer eine sozialpädagogische Betreuung und viele Kontakte. 2013 wurden im Bundesgebiet in der MBE 158 010 Beratungsfälle gezählt. Damit sind die Beratungszahlen seit 2011 um 57 Prozent gestiegen. Finanziert wird die Beratung vom Bund und einem Eigenanteil der Wohlfahrtsverbände. Der Bund hat seinen Förderanteil seither nicht erhöht.

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