Schiltach

Gästeführer bauen eine Fachwerkwand

Martina Baumgartner
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25. November 2014
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Handfest ging es ab Samstag im Rathausfoyer zur Sache: Die Gästeführer legten selbst Hand an und lernten, wie man eine Fachwerkwand in Holzständerbauweise herstellt. ©Martina Baumgartner

Um die Machart des Fachwerks besser vermitteln zu können, haben 17 Gästeführer aus dem Kinzigtal eine Fachwerkwand gebaut. Die Konstruktion entstand unter Anleitung des Fachwerkspezialisten Manfred Gerner im Rathausfoyer der Stadt Schiltach.

Schiltach. Von Knaggen mit und ohne Nasen, Rähm, wilden Männern und Frauen, Schreck- und Neidgesichtern sowie Urkreuzen und Druidenfüßen war zwischen Freitag und Sonntag in Schiltach die Rede. Manfred Gerner, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte, lehrte 17 Gästeführer und andere Interessierte aus Gengenbach, Hausach und Schiltach die Besonderheiten der Fachwerkkonstruktionen in Deutschland.
Dabei stand der Freitag ganz im Zeichen des Baustoffs Holz, von Fachwerkbegriffen und -konstruktionen sowie Verzimmerungstechniken. Am Samstag legten die, die sonst nur davon sprechen, selbst Hand an und bauten eine Fachwerkkonstruktion in Holzständerbauweise, wie sie auch in der Altstadt Schiltachs zu finden ist.

Das Foyer des Rathauses und der Marktplatz davor wurden zur Werkstatt. Mit großem Tatendrang sortierten die Gästeführer die Hölzer, nahmen Maß, bestimmten die schöne Sichtseite des Holzes und versahen sie mit Bundzeichen – ganz nach Art der Zimmerleute, die sie tags zuvor kennengelernt hatten.

Anreißen am Zimmerplatz

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Nachdem Teams zur Bearbeitung der Hölzer gebildet waren, legten die Teilnehmer die Balkenlagen auf dem »Reißboden« – dem Pflaster des Rathausfoyers – aus. Dabei wurden der Rähm, die Ständer und Riegel sowie Zapfen und Löcher bestimmt und vermessen. An Holzböcken konnten erste Schnitte mit der Gestellsäge ausprobiert werden, bevor es an die tatsächlichen Schnitte ging. Sogar Besucher des Marktplatzes versuchten sich mit der Säge. Dabei stellte sich heraus, dass es nicht aufs Augenmaß, sondern auf den genauen Anriss ankam, und der war für Ungeübte von Hand nicht leicht zu sägen.

Auch der Umgang mit Stecheisen und Klopfholz war für fast alle Seminarteilnehmer eine erste und spannende Erfahrung. Die Zapfenlöcher und Zapfen sollten ausgeschnitten und -gestemmt werden. Beim »Abbinden« der Wand – dem Zusammenführen der Hölzer – auf dem Zimmerplatz stellte sich heraus, dass manche Zapfen und Zapfenlöcher nicht sorgfältig und passgenau gearbeitet waren. Mit einigen Tricks konnte die Wand am Abend dennoch aufgestellt werden. Die Korrektur erfolgte am Sonntag.

Zum Richtfest schlug der Bauherr, Bürgermeister Thomas Haas, der beim Aufstellen der Fachwerkwand tatkräftig mithalf, den letzten Nagel ein. Ein ordentlicher Richtbaum mit Bändern in den Farben Schiltachs, ein Richtspruch und das zertrümmerte Weinglas nach Zimmermannsbrauch fehlten auch im Rathausfoyer nicht. Die selbst gemachte Fachwerkwand wird in Schiltach noch einige Zeit zu sehen sein.

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