Gutach

Entwässerungsgraben: Landwirt streitet mit Bahn

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 3 Minuten
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30. September 2014

(Bild 1/2) Hans Moser vom Gutacher Moserhof beklagt sich über den zugeschwemmten Bahngraben, der die Drainagen seiner Felder verstopfen lässt... ©Claudia Ramsteiner

Seit drei Jahren bittet Hans Moser vom Gutacher Moserhof die Deutsche Bahn, den Entwässerungsgraben entlang der Gleise zu reinigen. In diesem Sommer wäre ihm der Mähdrescher fast »abgesoffen«. Nachdem er das Offenburger Tageblatt eingeschaltet hat, hat ihm die Bahn die Reinigung fürs nächste Jahr versprochen

Hans Moser vom Moserhof in Gutach wusste sich nicht mehr zu helfen, als mit seinem Problem an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Entwässerungsgraben entlang der Gleise im Untertal ist schon über viele Jahre verschlammt. Seit über drei Jahren verspricht ihm die Bahn AG, den Graben zu reinigen, damit auch das Wasser von seinem Ackerfeld wieder abläuft. Bisher ist nichts passiert. »Immer wieder wechseln bei der Bahn die Zuständigkeiten, wenn einer etwas verspricht, weiß der nächste wieder nichts davon«, klagt er sein Leid.

Schon vor einigen Jahrzehnten haben die Mosers ihr Feld drainiert, damit das Wasser über den Bahngraben abfließt. Damals waren sie noch direkter Nachbar der Bahn – inzwischen liegt der Geh- und Radweg der Gemeinde Gutach dazwischen. »Die Bahn hat den Graben früher jedes Jahr aufgegraben – und auf einmal passierte gar nichts mehr«, pflichtet Jürgen Moser seinem Vater bei.

Nach dem letzten großen Unwetter im Juli stand auf seinem Acker noch Wochen das Wasser, ist der Mähdrescher »fast abgesoffen«. Immer wieder hätten sie bei der Bahn vorgesprochen. »Wir befürchten, dass die Drainage irgendwann verstopft, dann ist richtig viel kaputt«, so Hans Moser. Außerdem seien die Gräben ja auch dazu da, den Bahnkörper vor dem Aufweichen zu bewahren. Sie würden ja selbst Hand und Maschine anlegen, damit kein größerer Schaden entsteht – doch davor hat ihn Hauptamtsleiter Fritz Ruf eindringlich gewarnt. Auch er hat sich nach dem jüngsten Unwetter für die Sache eingesetzt und ebenfalls wochenlang nichts erreicht.

Pressesprecher Werner Graf antwortet, dass er die Anfrage an die DB Netz AG weitergegeben habe. Nach zweieinhalb Wochen kommt die Antwort: Man habe den geschilderten Sachverhalt von einem Spezialisten vor Ort prüfen lassen. Die Beräumung des Bahngrabens sei nun für das Frühjahr 2015 eingeplant. Ein früherer Zeitpunkt sei aus betrieblichen und Kapazitätsgründen nicht möglich. Die Frage, ob der Bahnkörper in Gefahr ist, wenn die Entwässerung nicht funktioniert, wird nicht beantwortet.

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Keine gute Nachricht

Keine gute Nachricht für Jürgen Moser: »Wenn da noch einige Monate drübergehen, ist unsere Drainage verstopft«. Ihm habe man gesagt, dass für dieses Jahr kein Geld mehr da sei – dabei stünden beim Bau des Bahnhalts am Vogtsbauernhof wenige hundert Meter alle Maschinen parat – das wäre gerade mal zwei Stunden Arbeit«, schätzt Jürgen Moser. Allerdings sei dort laut Aussagen der Bahn »der Subunternehmer eines Subunternehmers« am Werk, auf dessen Maschinen die Bahn keinen Zugriff habe. 

Aus Sicherheitsgründen könne einer früheren Beräumung durch den Landwirt nicht zugestimmt werden. »Bei der Ausführungen der Arbeiten kann es dazu kommen, dass der Gefahrenbereich der Gleise genutzt werden muss, der ausschließlich von unserem geschulten Personal betreten werden darf«, schreibt der Pressesprecher. Sie sei Voraussetzung, um den Eisenbahnbetrieb nicht zu gefährden.

Die DB Netz AG habe auch das Bürgermeisteramt telefonisch über den Ausführungszeitraum der Arbeiten informiert. »Mündliche Zusagen hatten wir schon viele. Das ist im nächsten Jahr wieder vergessen, und die Zuständigkeiten haben sich dann auch wieder geändert«, klagt Moser. Er hat noch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Für 8. Oktober wurde ihm ein Vorort-Termin zugesagt. Möglicherweise schafft er es, den Vertreter der Bahn direkt beim verschlammten Entwässerungsgraben von der Brisanz der Lage zu überzeugen.

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