Die Erkundung der Grube Dorothea im Christophstal startet
Es wird ernst im Christophstal: Am 2. Mai will Sachtleben Bergbau die Exploration in der brachliegenden Grube Dorothea im Freudenstädter Seitental starten. Probebohrungen an drei Stellen sollen Aufschluss über das Schwerspatvorkommen geben.
Mit 18 Ja- und acht Nein-Stimmen hatte Freudenstadts Gemeinderat im Januar 2016 den Weg für eine Wiederaufnahme des Bergbaus durch Sachtleben in der Grube Dorothea im Christophstal freigemacht. Ab 2. Mai soll eine schwedische Spezialfirma nun Untersuchungsbohrungen durchführen um Klarheit darüber zu erlangen, ob im Berg tatsächlich schlummert, was das Unternehmen sich erhofft.
»Die Auswertung dieser Bohrungen wird verlässlichere Daten zur Erstellung eines Lagerstättenmodells und einer anschließenden Wirtschaftlichkeitsrechnung sicherstellen«, heißt es in einer Pressemitteilung von Sachtleben. Der von den Behörden abgesegnete Sonderbetriebsplan sieht drei Kernbohrungen mit einer Gesamtlänge von 300 Metern vor.
Drei Wochen sollen die Arbeiten dauern, »gearbeitet wird von Montag bis Samstag zwischen 6 und 18 Uhr mit drei Pausen dazwischen«. Die Zu- und Abfahrt erfolge über die Bundesstraße 28 und Waldwege. »Im Christophstal gibt es durch diese Maßnahme keinen zusätzlichen Verkehr«, versichert Sachtleben. Wie berichtet, hatte sich 2015 im Zug der öffentlichen Debatte eine Bürgerinitiative formiert, die sich seinerzeit mit Bedenken über Lärm und Dreck vehement gegen eine Wiederaufnahme des Bergbaus in der Grube Dorothea ausgesprochen hatte.
Die Kernbohrungen brächten laut Sachtleben »Gesteins-proben, die in ihrer Struktur und Zusammensetzung weitgehend unbeschädigt bleiben, sodass sie Geologen einen guten Überblick über Lagerstättenverhältnisse erlauben«. 1988 hatte Sachtleben schon einmal in der Grube Dorothea nach Schwerspat gesucht. Damals allerdings kamen die Experten zum Schluss, dass die Qualität des Schwerspats dort nicht ausreichend sei, weshalb es bei der Erkundung blieb.
Technik und Markt haben sich gewandelt, weshalb nun ein zweiter Anlauf gestartet wird. Nach den 2015 vorgestellten Plänen erhofft sich das Unternehmen, rund 300 000 Tonnen Roherz im Christophstal zu finden. Die sollen dann über zehn Jahre abgebaut werden, etwa 30 000 Tonnen im Jahr. Zum Vergleich: In der Grube Clara in Oberwolfach baut Sachtleben nach eigenen Angaben jährlich etwa 160 000 Tonnen Roherz ab.