Finanzierung noch offen
150000 Euro muss die Evangelische Gemeinde Hornberg für die Renovierung des Innenraums der Kirche selber aufbringen – und diese sind noch nicht gesichert. Einen Konsens gab es für die Eltern-Kind-Box, um allen Seiten einen ungestörten Gottesdienst zu ermöglichen.
»Eine öffentliche Sitzung des Kirchengemeinderats ist ein Novum, aber das Thema ist zu wichtig«, erläuterte der Kirchengemeinderats-Vorsitzende Reinhard Lehmann am Donnerstagabend in der evangelischen Kirche zur geplanten Renovierung (wir berichteten Ende Juli).
»Knackpunkt ist der Kostenrahmen«, bat Reinhard Lehmann, sich auf 450 000 Euro festzulegen, da auch noch 50 000 Euro für das Dach mit dazugepackt werden müssen. 150 000 Euro hat die Gemeinde selbst zu finanzieren und wie diese Summe aufgebracht werden soll, ist jetzt die große Frage. »Ich wünsche mir, dass es ein Gesamtwerk gibt«, so Architekt Henning Baurmann, dem die vorgegebenen 450 000 Euro allerdings Sorgen bereiten. Für die Technik, die Renovierung mit verschiedenen Arbeiten, den Bodenbelägen und der Eltern-Kind-Box habe er 500 000 Euro plus 50 000 Euro für das Mobiliar veranschlagt und das sei schon knapp.
Noch nicht berücksichtigt seien die Eigenleistungen, die selbstverständlich erbracht werden können und natürlich mögliche Einsparungen. »Das Podest gäbe eine neue Mitte und der Chor ließe sich dadurch besser hereinholen. Deshalb ist es schon wünschenswert«, beantwortete Henning Baurmann die Frage von Horst Reutter, ob dieses denn unbedingt sein müsse.
Vielseitige Möglichkeiten
Die anwesenden jungen Familien sprachen sich für die Eltern-Kind-Box (40 000 Euro) aus, weil damit der Gottesdienst für alle Seiten entspannter ablaufen könnte. Pfarrer Thomas Krenz ist wichtig, noch mehr junge Familien in die Kirche zu bekommen, aber auch den älteren Menschen einen ungestörten Gottesdienst zu ermöglichen. Und man müsse ja nicht von vornherein mit den Kindern in der Box sitzen, gab er zu bedenken. Er sieht darin vielmehr einen »schönen Rückzugsraum«, der auch noch andere Möglichkeiten eröffnet. So können darin Gespräche, der Kirchenkaffee oder Gottesdienst-Übersetzungen für Asylbewerber stattfinden. Dafür biete die Box die Infrastruktur, erläuterte der Architekt. Das Denkmalamt habe nichts dagegen, weil sie wieder herausnehmbar sei. Zwar mache sie die Kirche kleiner, doch reiche der Platz immer noch für 200 Stühle plus die Plätze auf der Empore. In Kippenheim in der Stadtkirche kann im Übrigen solch eine Box besichtigt werden.
»Vor Baubeginn muss der Eigenanteil da sein«, empfahl der Architekt jetzt nach Sponsoren zu suchen, bei der politischen Gemeinde um einen »fünfstelligen Betrag« anzufragen und andere Aktionen wie Konzerte oder Flohmärkte auf die Beine zu stellen.