Hofstetten

Gedenkfeier zum 100. Todestag Heinrich Hansjakobs

Werner Bauer
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
24. Juni 2016

In der Gedenkfeier bei der Grabkapelle in Hofstetten erinnerten Manfred Hildenbrand (von rechts), Pfarrer Helmut Steidel und Martin Hartmann an Heinrich Hansjakob. ©Werner Bauer

In einer Gedenkfeier bei der Grabkapelle in Hofstetten wurde am Donnerstagabend an den 100. Todestag Heinrich Hansjakobs erinnert. Hansjakob-Biograf Manfred Hildenbrand rief die letzte Lebensphase des Pfarrers und Schriftstellers in Erinnerung.  
 

Zum 100. Todestag von Heinrich Hansjakob versammelten sich viele Gäste und Einheimische an der Grabkapelle in Hofstetten, um dem wohl bekanntesten Bürger von Haslach nicht nur zu gedenken, sondern auch zu danken, wie es Stadt-Pfarrer Helmut Steidel später in seiner Predigt ausdrückte. Mitgestaltet wurde die Feier durch die Hofstetter Musikkapelle.

Zu Beginn der ökumenischen Andacht, die von Pfarrer Helmut Steidel und Martin Hartmann als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde zelebriert wurde, legten Hofstettens Bürgermeister Henry Heller und Haslachs Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne am Grab von Heinrich Hansjakob zwei Kränze nieder. Die Gedenkrede zum 100. Todestag blieb dann Haslachs Ehrenbürger und Hansjakob-Biograf Manfred Hildenbrand vorbehalten. 

Letztes großes Werk

In seiner Rede bezog sich Hildenbrand auf den dritten Lebensabschnitt des Schriftstellers und Politikers, also die Zeit nach seiner Pensionierung als Pfarrer von St. Martin in Freiburg, wo es ihn dann zu seinem geliebten Altersitz, den Freihof von Haslach, zog. Gesundheitlich ging es dem damals 76-Jährigen nicht mehr so gut, doch durch seinen wachen kritischen Geist konnte er sein letztes großes Werk »Feierabend« schreiben. »Es war sein Abschiedswerk«, so Hildenbrand, weil sich die Gesundheit immer mehr verschlechterte und ihn ans Krankenbett fesselte. Und dennoch ließ sich Hansjakob nicht davon abbringen, vor Freunden am Weißen Sonntag 1916 eine Messe zu halten. Doch wiederholte Schlaganfälle kündigten dann sein Ende an. 

- Anzeige -

Als Hansjakob an Pfingsten um Papier und Bleistift bat, konnte er mit sterbender Hand nur das erste Wort des Namens Jesus Christus schreiben. Lächelnd soll Hansjakob dann gesagt haben: »Es geht mit mir jetzt in altum Hofstetten zu.« In der Nacht zum 23. Juni starb der Volksschriftsteller und wurde in der wohl größten Haslacher Beerdigung aller Zeiten in der Grabkapelle beigesetzt. »Der Leichenzug muss etwa vier Kilometer lang gewesen sein, denn, als die letzten Trauergäste an Hansjakobs Geburtshaus in Haslach vorbeizogen, waren die ersten bereits an seiner Grabkapelle in Hofstetten«, schilderte Hildenbrand.

»Unsere Heimat ist der Himmel«

»Wir beten für Heinrich Hansjakob«, begann dann Pfarrer Steidel seine Predigt. In einem Brief von Apostel Paulus an die Philipper – so die Lesung durch Kulturamtsleiter Martin Schwendemann– wurde auf den Begriff Heimat hingewiesen. »Unsere Heimat ist der Himmel«, war in der Lesung zu hören, und auch Pfarrer Helmut Steidel nahm die Heimat als Anlass und bezog sich dann auf das Denkmal von Hansjakob-Denkmal in Haslach, das Armin Göhringer 1987 geschaffen hat. Der Künstler gestaltete nicht nur die Vorderseite, sondern auch die Rückseite als Negativprofil. »Und gerade hier wird es interessant«, so Steidel. »Hier wird der Zwiespalt und die Zerrissenheit des berühmten Mannes deutlich.«

Auf der Vorderseite des Denkmals werde die Verbundenheit Hansjakobs mit seiner Heimat deutlich – Haslach und Hofstetten. »Nicht der Ort bestimmt die Heimat, sondern die Sehnsucht nach dem was mal war und ist – und auch was da mal kommen wird«, so Steidel weiter. Heimat hat etwas zu tun mit verwurzelt sein, zuhause sein. Die anschließenden Fürbitten wurden dann durch Eva Hildenbrand und Martin Hartmann vorgetragen und letztlich gab es dann den Segen durch Pfarrer Steidel.
 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

Zwischen Liebich-Villa und der Firma Brüstle ist genug Platz für gutes Wohnen, hat die provisorische Absteckung der Baugrenzen gezeigt. 
vor 1 Stunde
Gutach
Für alle Interessenten des genossenschaftlichen Bauens auf dem Liebich-Areal findet am Montag, 29. April ein erster Workshop statt, in dem die Ziele der Planungsgemeinschaft diskutiert werden.
Künftig erhalten die Feuerwehrleute für einen Einsatz 15 statt zwölf Euro.
vor 4 Stunden
Schenkenzell
Für Schenkenzells Feuerwehrleute gibt es künftig mehr Geld. Der Gemeinderat hat die Feuerwehr-Entschädigungssatzung angepasst. Die letzte Erhöung gab es 2013.
Die Pflege des Brauchtums ist eine der Aufgaben des Bundes Heimat und Volksleben. Regelmäßig werden daher Kreistrachtenfeste ausgerichtet, wie etwa 2016 in Ottenhöfen. 
vor 7 Stunden
Oberwolfach
Der Oberwolfacher Martin Welle ist seit Kurzem Vorsitzender des Bundes Heimat und Volksleben, dem größten Trachtenverband Deutschlands. Er erzählt, wie es dazu kam und was er alles vor hat, um die Tradition aufrecht zu erhalten.
Im Dachgeschoss des gemeindeeigenen Gebäudes in der Straße Heilig Garten wird das Badezimmer für rund 20.000 Euro saniert. 
vor 12 Stunden
Schenkenzell
Das Bad in einer gemeindeeigenen Schenkenzeller Wohnung ist in die Jahre gekommen und soll bis zum Sommer saniert werden. 20.000 Euro wird die Sanierung kosten.
Ehrung beim DRK-Ortsverein Bad Rippoldsau-Schapbach (von links): Stefan Günther (stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbands), Dietmar Rebell (zweiter Vorsitzender des Ortsvereins), Gisela Lobmiller (Kreisbereitschaftsleiterin), Erna und Ludwig Kern sowie Bürgermeister Bernhard Waidele.
vor 12 Stunden
Bad Rippoldsau-Schapbach
In der Hauptversammlung des DRK-Ortsvereins Bad Rippoldsau-Schapbach wurde der Vorsitzende Ludwig Kern für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Der Jahresausflug der Hausacher Landfrauen führt am 21. September nach Heidelberg. 
vor 12 Stunden
Kinzigtal
Der Landfrauenverein stellt sein abwechslungsreiches Programm vor, das allen Frauen offensteht. Schon am kommenden Dienstag geht es in die „Shower World“ nach Schiltach.
"Die ist voll flauschig", sagt die neunjährige Kim (rechts). Völlig angstfrei lassen die Kinder die Vogelspinne von Kevin Sperlich über ihre Hände krabbeln.
vor 12 Stunden
Kinzigtal
Eine sehr große Resonanz erfuhr die Ausstellung "Die Welt der Riesenspinnen" am Sonntag im katholischen Pfarrheim. Viele Familien nutzen die Chance, sich die exotischen Tiere anzuschauen.
Der neue Vorstand des Verschönerungsvereins (sitzend, von links): Gabriele Haubner, Andrea Brucher, Alexandra Vollmer-Himmelsbach und Albert Lienhard. Hinten, von links: Bernhard Obert, Günther Benz, Klaus Matt, Thomas Obert und Bürgermeister Nicolai Bischler.
vor 12 Stunden
Steinach
Der Verschönerungsverein Steinach hat den langjährigen Vorsitzenden Berthold Obert aus seinem Amt verabschiedet. Nun sind jüngere Mitglieder am Zug, die offen für neue Ideen seien.
Das Parken in der Wolfacher Innenstadt und ob es künftig dazu noch Parkautomaten braucht ist eins der wesentlichen Themen im geplanten Verkehrskonzept. 
vor 19 Stunden
Wolfach
Parkautomaten, Stellplätze, E-Mobilität und mehr: Mit der Beauftragung des Büros Fichtner Water & Transportation legte Wolfachs Gemeinderat den Grundstein für ein umfangreiches Projekt.
Ein Mobilfunkmast im Hofstetter Außenbereich soll Funklöcher schließen (Symbolfoto). 
vor 21 Stunden
Hofstetten
Der Gemeinderat Hofstetten zeigte sich in seiner Sitzung am Dienstagabend zuversichtlich, was das Thema Mobilfunkversorgung angeht: Zwei mögliche Mast-Standorte favorisiert die MIG nach Untersuchungen.
Ehrungen für treue Musiker der Trachtenkapelle Kirnbach (von links): Stefan Polap, Julia Wöhrle, Katharina Schmieder, Julian Springmann und Bettina Vollmer. 
vor 23 Stunden
Wolfach - Kirnbach
Gleich drei Mitglieder der Trachtenkapelle Kirnbach wurden am Samstag beim Jahreskonzert für 25 Jahre als Aktive geehrt – darunter auch Vorsitzender Julian Springmann.
Vladimir Konrat ist seit fast zwölf Jahren Dirigent des Akkordeonorchesters Gutach. Er bereitet das Orchester derzeit intensiv auf das Jubiläumskonzert vor.
27.03.2024
Gutach
50 Jahre Akkordeonorchester Gutach (3): Gespräch mit Vladimir Konrat, der seit fast zwölf Jahren das Gutacher Akkordeonorchester große Schritte weitergebracht hat.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.