Hausach

"Gesundes Kinzigtal" feiert sich und ihre "Gesundheitswelt"

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 3 Minuten
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30. November 2015

(Bild 1/2) Das Impro-Theater »Lux« brachte die Gäste des Festabends am Freitagabend in der neuen »Gesundheitswelt« in der Hausacher Eisenbahnstraße in Bewegung. ©Claudia Ramsteiner

Der Saal im Obergeschoss der neuen »Gesundheitswelt« in der Hausacher Eisenbahnstraße platzte am Freitagabend schon aus den Nähten. Hunderte Gäste feierten mit der Gesundes Kinzigtal GmbH deren zehnten Geburtstag und die Eröffnung ihrer »Gesundheitswelt«.

Es wurde zum geflügelten Wort am Freitagabend bei der doppelten Feier in der neuen »Gesundheitwelt« der Gesundes Kinzigtal GmbH: »Work in progress« bezeichnete Geschäftsführer Helmut Hildebrandt das Projekt, das zur Eröffnung und zum zehnten Geburtstag von »Gesundes Kinzigtal« zwar noch nicht ganz fertig wurde – aber das durchaus eine Ahnung vermittelte, »was  wir in den nächsten Jahren hier noch alles arrangieren können«, so Hildebrandt.

Er blickte zurück auf »zehn Jahre Erfolgsgeschichte«, in der man ein ganz neues Geschäftsmodell entwickelt habe. Das Einsparcontractin, nach dem die Verträge aufgebaut sind, habe es zuvor nur im Energiebereich gegeben. »Durch mehr Qualität, durch ein genaueres Hinhören auf die Patienten, durch deren Aktivierung und durch die bessere Koordination der Gesundheitsberufe untereinander Nutzen zu erzeugen und daraus einen Anteil zu verdienen, erfindet man nicht so nebenbei«, so Hildebrandt.

Gut zehn Jahre Vorbereitungsarbeiten und dann »die letzten zehn Jahre geduldige und inspirierende Zusammenarbeit vor Ort« seien dafür notwendig gewesen.

Gut 10 000 Mitglieder

Er dankte dem Medizinischen Qualitätsnetz Ärzte­initiative Kinzigtal (MQNK), den beiden Krankenkassen AOK und LKK, den vielen lokalen Partnern von den Apotheken bis zu den Vereinen sowie den mehr als 10 000 Mitgliedern, die »die wirklichen Hauptpersonen der Veränderung« verkörpern. Hildebrandt sprach aber auch von dem »enormen Zeit- und Anforderungsdruck«, der in den letzten Wochen ein besonderes Ausmaß angenommen habe, und dem das Mitarbeiterteam hervorragend standgehalten habe.

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"Konstruktive und unternehmungslustige Partner"

Martin Wetzel, Vorsitzender des MQNK, erinnerte an die fünf Kinzigtäler Ärzte, die von einem Besuch des ersten Ärztenetzes mit Krankenkassen-Vertrag in Rensburg mit viel Input zurückgekehrt seien. »Damals hat noch keiner daran gedacht, was heute daraus geworden ist.« Auch dank den bereits verstorbenen Ärzten Rainer Landgraf und Detlev Geßner seien hier aus Einzelkämpfern Netzwerker geworden und letztlich das »am höchsten zertifizierte Medizinische Netzwerk in Deutschland«.

Vor zehn Jahren habe man dann gemerkt, dass es allein nicht geht und habe mit Helmut Hildebrandt und seiner Optimed aus Hamburg »konstruktive und unternehmungslustige Partner« gefunden. Nachdem die Propheten, die Ärzte für »nicht teamfähig« gehalten haben, schon damals falsch lagen, sei er überzeugt, dass die »Gesundheitswelt blüht, wächst und gedeiht«, schloss Wetzel.

»Große Strahlkraft«

Architket Martin Eitel ließ die zehn Monate Bauzeit Revue passieren und setzte die wenigen Wochen Verzögerung in Relation zum BER und zur Elbphilharmonie. Bürgermeister Manfred Wöhrle lobte die »schöne städtebauliche Lösung mit großer Strahlkraft«, die Gesundheitswelt passe hervorragend an diesen Standort. Er verspreche sich davon noch weitere positive Impulse für die Stadt.

Wenn Lachen die beste Medizin ist, so haben die Macher dieses Fests mit dem Impro-Theater »Lux« aus Freiburg genau die richtigen Partner zur Auflockerung der Reden geholt. Die Gäste am Freitagabend sowie die Besucher des »Tags der offenen Tür« am Samstag zeigten sich begeistert von der »Gesundheitswelt« mit Büro- und Akademieräumen, Arztpraxis und Fitnessstudio.

Zitat

Gratulanten

Petra Spitzmüller, stellvertretende Vorsitzende der AOK Südlicher Oberrhein: »Wer Visionen hat, sollte zu den Ärzten gehen. Am Anfang stand die Verwunderung über den Mut, für eine ganze Region Verantwortung zu übernehmen. Sie haben Einzigartiges geleistet und ihr Versprechen eingelöst.« Reinhold Knittel, Geschäftsführer der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau: »Wir hatten als kleine Krankenkasse Bauchweh, ob wir das schaffen. Aber Sie haben den Beweis erbracht, dass Sie nicht nur eine bessere Versorgung garantieren, sondern auch einen finanziellen Vorteil.« Veit Wambach, Vorsitzender der Agentur für deutsche Ärztenetze: »Danke für Ihren Mut, so viel finanzielle und zeitliche Investition in Ihre Visionen zu stecken. Sie waren für uns stets Vorbild und Gradmesser.«

Hintergrund

Woher kommt das Geld?

Die Frage, wie sich die Gesundes Kinzigtal GmbH finanziert und wie so ein Projekt wie die »Gesundheitswelt« gestemmt werden kann, tauchte am Freitagabend in den Gesprächen immer wieder mal auf. Das Magazin »Kinzigtal aktiv« gibt die Antwort: Mit einer Anschubfinanzierung von vier Millionen Euro sicherten die beiden Krankenkassen AOK und LKK den Aufbau von Managementstrukturen, einer Qualitätssicherung, der wissenschaftlichen Begleitung sowie der Integrierten Versorgung selbst. Seit 2007 finanziert sich das Gesunde Kinzigtal durch eine Einsparvergütung. Nur, wenn die Gesundheitsversorgung mindestens genauso gut ist wie vor der Gründung, eine hohe Patientenzufriedenheit gegeben und ein strutkuriertes Vorgehen realisiert worden ist, erhält Gesundes Kinzigtal einen Anteil der von den beiden Kassen eingesparten Kosten. Berechnungsgrundlage ist der Deckungsbeitrag. Für 2013 erhielt Gesundes Kinzigtal von beiden Partnern mehr als 5,5 Millionen Euro.

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