Oberwolfach

Gremium steckt Wunschliste ab

Tobias Lupfer
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28. April 2017
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Das Pflegeheim St. Luitgard – vom zukünftigen Betreiber der Einrichtung erwartet der Gemeinderat ein umfassendes Konzept in der anstehenden Ausschreibung. ©Karl Kovacs

»Muss«, »kann« und »sollte« sind die Kategorien, in die Oberwolfachs Gemeinderat am Dienstag die Ausschreibungs-Kriterien zum Umbau und Betrieb des Pflegeheims St. Luitgard einstufte. Die Liste ist lang: Viel soll den Bewerbern überlassen, zumindest aber bedacht werden.

Ein umfangreicher Anforderungskatalog für die Ausschreibung des Neubaus und Betriebs des Pflegeheims St. Luitgard Oberwolfach soll potenziellen Bewerbern die Richtung weisen und dem Gemeinderat die Entscheidung erleichtern. Punkt für Punkt arbeitete der Rat am Dienstag die Vorschläge aus dem Workshop vom 5. März ab.

Der Wunschzettel ist lang – oder, um im Bild von Ingenieur Thomas Decker vom Büro Pro4 zu bleiben: Der Blumenstrauß ist üppig. »In der blumigen Art« hatte er dem Rat die gesammelten Anregungen präsentiert: ein Themenkomplex in der Mitte, die einzelnen Stichpunkte als Blätter ringsum. »Blume für Blume in dem Strauß gemeinsam durchgehen« wollte Decker am Dienstag, um mit dem Rat abzustimmen, was zwingende Vorgabe, was wünschenswertes Extra und was freiwillige Option im Konzept der Betreiber sein soll.

Bis alle Blüten gezupft waren, hatte der Rat am Dienstag einiges zu besprechen. Gleichwohl mahnte Kämmerer Thomas Springmann, gleichzeitig noch kaufmännischer Leiter des Pflegeheims, den Rat, den Strauß nicht zu eng zu schnüren: »Hier kann sich doch ein Anbieter kreativ entfalten.« Es sei müßig, über Details wie die eingestreute Kurzzeitpflege, die es bislang schon im St. Luitgard gibt, zu diskutieren und zu viel als Muss-Kriterium vorzugeben: »Das ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit.«

Großteil bleibt offen

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Dementsprechend ließ der Rat einen Großteil der langen Liste als Betreiberentscheidung offen – im pflegerischen Bereich etwa die Einrichtung einer Tages- oder Nachtpflege, einer Sozialstation oder das Anbieten hauswirtschaftlicher Dienste, von Essen auf Rädern, betreutem Wohnen oder Pflege für Junge. Gefordert ist ein demenzorientiertes Pflegeheim mit mindestens 32 Plätzen. Außerdem ist die Kooperation mit Ehrenamtlichen, etwa dem 
Luitgardkreis, gewünscht.

Im baulichen Bereich sind die Barrierefreiheit, ein Entwurf für eine Anbindung an den Friedhof sowie eine öffentliche Toilette und die Berücksichtigung des Klimakonzepts gewünscht. Muss-Kriterien sind konkrete Konzepte etwa für Müllentsorgung, Wäsche, Zeitschiene und die Zulieferung. Die meisten Punkte im juristischen Bereich sind noch in Prüfung, inwieweit Vorgaben möglich sind. Klar geregelt werden sollen aber die Fristen für den Betriebsübergang.

Großer Wunsch des Rats und der im Pflegeheim engagierten Zuhörer sind der Bau einer Begegnungsstätte, also eines größeren Raums für Veranstaltungen im Heim, sowie ein flexibel nutzbarer Therapieraum. Beides bleibt aber Betreiberentscheidung, ebenso wie der Betrieb eines Cafés oder ein Mittagstisch-Angebot.

Fertig ist die Ausschreibung damit noch nicht. »Spätestens Montagabend« werde er dem Rat die überarbeiteten Kriterien-Blumen zukommen lassen, stellte Decker in Aussicht. Auf Grundlage derer wird der Rat weiterarbeiten.

Stichwort

Zeitplan

Monika Luxem-Fritsch kritisierte das Vorgehen des Rats mit Blick aufs Pflegeheim am Dienstag wiederholt. »Ich bin in höchstem Maße unzufrieden mit der Vorbereitung«, sagte sie zu Ingenieur Thomas Decker.

»Es wird geschoben, damit in den nächsten vier Jahren nichts passiert«, plädierte Luxem-Fritsch für schnelle Änderungen im Heim. »Mir geht’s um die Würde meiner jetzigen Bewohner.« Sie wolle, »dass jetzt was passiert«. Man habe in den vergangenen Jahren »einiges erreicht«, hielt Thomas Springmann dagegen. Matthias Bauernfeind bekräftigte den vom Gemeinderat festgelegten Weg: »Wir gehen da weiter bedacht voran und schauen, dass wir keinen Schnellschuss machen.«

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